Da wegen der Covid19-Pandemie aus hygienischen Gründen keine DGB-Demo zum Internationalen Tag der Arbeiter*innen stattfinden konnte, hatte ein Bündnis verschiedener linker Gruppen und Organisationen unter dem Motto #UnteilbarSolidarisch dezentrale Kundgebungen angemeldet. Zwar wurden nicht alle von der Staatsmacht genehmigt, aber einige Versammlungen konnten im begrenzten Rahmen mit Maskenpflicht unter Einhaltung von Mindestabstand stattfinden.
Category Archives: Antirepression
Forderungen für den Ersten Mai 2020 (ZSP-IAA)
Die Gewerkschaft ZSP-IAA in der polnischen Haupstadt Warschau regiert auf die aktuelle Situation mit einigen konkreten Forderungen. Diese sind teilweise eine Reaktion auf das sogenannte „Schutzschild 2.0“-Gesetz. An der ersten Fassung des Gesetzes hatte sie bereits die zahlreichen unlogischen und ungerechten Formulierungen kritisiert. Einiges davon wurde zwar im zweiten Entwurf abgeändert, aber andere Probleme kamen hinzu. Das Gesetz gibt vor, die Arbeiter*innen zu schützen, aber tatsächlich handelt sich um ein wirtschaftliches Förderprogramm zur staatlichen Unterstützung von Unternehmen in der [Corona-]Krise.
Arbeiter*innen können bestimmte Arten der Hilfe garnicht selbst beantragen, nur die Chefs können das. Die ZSP hat außerdem statistisch nachgewiesen, dass viele Unternehmer*innen für ihre Belegschaften diese Unterstützung nicht beantragen. Die Erwerbslosen oder Leute ohne Auträge haben keinen Hilfsanspruch. Daher hat die ZSP die Probleme dieses Gesetzesentwurfs öffentlich angesprochen und diese Punkt werden weitläufig kritisiert, wobei solche Einwände auch von Anderen vorgebracht wurden. An dieser Stelle kann dies jedoch nur kurz erwähnt bleiben, ohne allzu sehr ins Detail zu gehen. Continue reading Forderungen für den Ersten Mai 2020 (ZSP-IAA)
Anarcho-Syndikalismus international, Nr.11, Frühjahr 2020
Frühjahrsausgabe des ASN-Newsletters mit gewerkschaftlichen Infos aus globaler Perspektive – mit Themenschwerpunkt Corona-Krise:
USA: Arbeiter*innen berichten über die Coronakrise
Britannien: Pfleger*innen – Kanonenfutter für das Virus?
Britannien: Organisierung von Pflege-Arbeiter*innen
Britannien: Zusammenbruch des Neoliberalismus
Frankreich: Bildungsystem in der Gesundheitskrise
Frankreich: Airbus-Arbeiter*innen wieder ans Werk
Frankreich: Aufruf zum Corona-Solidaritätsstreik
Frankreich: Politik labert, Arbeiter*innen leiden
Spanien: Erklärung der CNT-IAA zum Notstand
Polen: Keine Zeit für Angst! Es ist Zeit zu handeln!
Russland: Verhängung der Ausgangssperre
Österreich: Kundgebung bei Caritas-Warnstreik
Indien: Die Folgen der Ausgangssperre
International: Arbeiter*Solidarität mit Bangladesch
International: Dieses System macht uns krank!
International: Aktionstag „Wohnraum für alle!“
International: Aktionstage für offene Grenzen
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Newsletter-Archiv:
https://asnkoeln.blackblogs.org/download/broschueren/anarchosyndikalismus-international/
CreativeCommons: BY-NC
Russland: Verhängung der Ausgangssperre
Die Regierung hat nun endlich ihre demokratische Maske fallengelassen. Durch Anordnung der Verwaltung in Moskau und dutzenden anderer Regionen wurde den Bewohner*innen aus Anlass der Coronavirus-Epidemie verboten die Wohnungen zu verlassen, in denen sie leben. Dadurch wurde sozusagen ein totalitäres Regime errichtet, denn allein in der Hauptstadt, der größten europäischen Metropole, sind etwa 15 Millionen Einwohner*innen praktisch Gefangene.
Die Unglücklichen oder Draufgänger*innen, welche das tagelange Eingesperrtsein in den vier Wänden ihrer kleinen Zellen nicht ertragen können, werden mit hohen Bußgeldern oder Gefängnis bestraft. In einigen Städten wurden bereits besondere Passierscheine ausgestellt, um das Haus zu verlassen. In Moskau wird eine ähnliche „Neuerung“ noch diskutiert. Es werden Methoden der totalen Überwachung eingeführt, die uns an die dunkelsten Seiten von Orwell [„1984“] oder an dystopischen Cyberpunk erinnern. Continue reading Russland: Verhängung der Ausgangssperre
Iran: Aktivistin Neda Naji aus Haft entlassen
Wie die französische CNT-IAA mitteilt, berichten iranische Genoss*innen von der Haftentlassung der Gefangenen Neda Naji. Die aktivistische Studentin, die sich auch für die Rechte von Arbeiter*innen einsetzt, und ist nun gegen Auflagen freigelassen worden.
Neda Naji war 2019 gemeinsam mit 50 anderen Personen wegen Teilnahme an einer nicht genehmigten Demonstration am Ersten Mai festgenommen und zu fünfeinhalb Jahren Gefängnisstrafe verurteilt worden. Die feministische Aktivistin und Schauspielerin hat 303 Tage unter miserablen Bedingungen in Haft verbracht. Am 06. Juli war sie von einer Wärterin und einer anderen Gefangenen verprügelt worden, weil sie sich hartnäckig weigerte, einen Schleier zu tragen.
Mit ihr sind nun alle 35 Festgenommenen vom Ersten Mai freigelassen worden, wobei Neda vermutlich aufgrund ihres feministischen Engagements (zusätzlich zu ihrem Einsatz für die Rechte der Arbeiter*innen) besonders diskriminiert wurde. Der Kampf für die Freilassung aller Gefangenen in der Islamischen Republik Iran geht weiter, einschließlich unseres anarchosyndikalistischen Kollegen Soheil Arabi.
Quelle: http://blog.cnt-ait.info/post/2020/02/29/Neda-NAJI
Übersetzung: Anarchosyndikalistisches Netzwerk – ASN Köln (CC:BY-NC)
Anarchosyndikalismus international (Nr.10, Winter 2019/’20)
Die Ausgabe „Nr. 10, Winter 2019/’20“ unseres Newsletters enthält Berichte und Hintergünde zu Arbeits- und Sozialkämpfen von freiheitlichen Basisgewerkschaften aus verschiedenen Ländern:
FRANKREICH: Polizeigewalt gegen Generalstreik
CHILE: „Nicht wie Marx, eher wie Bakunin“
CHILE: Solidarität mit dem Protest der Arbeiter*klasse
CHILE: Ausnahmezustand und Widerstand gegen die Regierung
ÖSTERREICH: Chile-Solidemo
KOLUMBIEN: Gewerkschaft fordert Aufklärung über verschwundenen Studenten
KOLUMBIEN: Generalstreik gegen Reformen
SPANIEN: Protest gegen gesundheitsschädliches Krankenhaus-Essen
SPANIEN: Madrid: Gemeinsam gegen die Klimakonferenz COP 25
SPANIEN: Tarragona: Abfindung erkämpft
AUSTRALIEN: Protest gegen unfaire Entlassung in Melbourne
SERBIEN: Post-Streik erzwingt Zugeständnis
BANGLADESCH: Besuch aus Indonesien
AUSTRALIEN: Internationaler Gewerkschaftskongress
INDIEN: Massenprotest im Generalstreik
AUSTRALIEN: Solidarität mit Jock Palfreeman
SPANIEN: Gegen das Verbot von Sexarbeit
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Chile: Solidarität mit dem Protest der Arbeiter*klasse
Das Sekretariat der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (IAA) hat am 03.11.2019 folgende Erklärung veröffentlicht:
Solidarität mit dem Protest der Arbeiter*klasse in Chile
In den letzten Wochen sind in Chile soziale Proteste ausgebrochen, welche die Wut der Arbeiter*klasse gegen ihre Lebensbedingungen widerspiegeln. Der Staat antwortete mit Gewalt und Unterdrückung. Das chilenische Nationale Institut für Menschenrechte berichtete, dass hunderte Menschen durch Schusswaffen verletzt wurden und es einige Dutzend Schwerverletzte [sowie 18 Tote] gab.
Die IAA erklärt sich solidarisch mit den Sozialprotesten der Arbeiter*klasse auf der ganzen Welt. Gemeinsam müssen wir der Gewalt von Kapital und Staat widerstehen. Wir drücken daher unsere Solidarität aus mit dem Kampf gegen die Regierung und deren Ablehnung. Um eine selbstverwaltete Gesellschaft aufzubauen, müssen wir uns organisieren, damit dieses Unterdrückungsinstrument abgeschafft werden kann und wir statt dessen zugunsten der Menschen arbeiten – zugunsten aller Menschen!
Quelle: https://iwa-ait.org/content/solidarity-working-class-protests-chile
Brighton: Gegen Ausbeutung im Praktikum
Die Basisgewerkschaft Solidarity Federation in der südenglischen Stadt Brighton kämpft seit Monaten für die Rechte eines ihrer Mitglieder, das anstatt des vereinbarten qualifizierenden Praktikums beim Friseur“ CJ Barbers“ zweieinhalb Monate in Vollzeit bloß für eine „ehrenamtliche“ Aufwandsentschädigung schuften musste.
Da dies offensichtlich reguläre Erwerbstätigkeit war, die nicht angemessen nach Mindestlohn entlohnt und auch keine andere vertragliche Regelung getroffen wurde, versucht die SF-IAA wegen fehlender Gesprächsbereitschaft des Unternehmens nun mit Protestkundgebungen und Boykottaufrufen die rechtlich zustehenden Zahlungen in Höhe von etwa 2.800 Euro durchzusetzen.
Dabei kam es am 20.06. zu einem gewaltsamen Angriff des Besitzers, der gemeinsam mit dem Manager, die Gewerkschaftskundgebung wiederholt attackierte. Er zerschlug sein Mobiliar, bedrohte damit die Umstehenden, zerriss Banner und Flugblätter und ging mit körperlicher Gewalt gegen die friedlichen Demonstrant*innen vor. Als diese sich nicht provozieren ließen und ihren Protest fortsetzten, schubste und würgte er die Gewerkschafter*innen, wobei er auch filmenden Leuten das Handy aus der Hand schlug.
Anarchosyndikalismus international Nr.8 – Sommer 2019
INHALT:
– BRASILIEN: Generalstreik gegen Bolsonaros Rentenreform
– ÖSTERREICH: Spontane Solikundgebungen bei Wombat’s
– SPANIEN: Erfolg für Gewerkschaft bei „Plan international“
– SPANIEN: Boykott gegen Schuhgeschäft-Kette
– INDONESIEN: Repression gegen Anarchosyndikalist*innen
– INTERNATIONAL: Erklärung der IAA zum Ersten Mai 2019
– INTERNATIONAL: Lateinamerika-Reise der IAA
– NIEDERLANDE: Mobbing-Workshop in Appelscha
http://asn.blogsport.de/images/Anarchosyndikalismusinternationalnr08Sommer2019.pdf (PDF 3,3 MB)
http://asn.blogsport.de/2019/06/16/anarchosyndikalismus-international-nr-8-sommer-2019/
CC:BY-NC
Indonesien: Repression gegen Anarchosyndikalist*innen
Nach den Straßenkämpfen am Ersten Mai in den indonesischen Provinzhauptstädten Bandung, Surabaya und Makassar wird von Polizeirepression und Überwachung gegen die dortigen Anarchosyndikalist*innen berichtet.
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