Category Archives: Arbeit

Polen: Arbeitskämpfe bei PoloMarket weiten sich aus

Seit Monaten führt die Basisgewerkschaft ZSP-IAA eine Kampagne zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei der Discounter-Kette PoloMarket. Dutzende Proteste haben bereits im ganzen Land stattgefunden und dabei wurde auf die verschiedenen Probleme der Arbeiter*innen dort hingewiesen:

– Unbezahlte Überstunden, meist in Verbindung mit fehlender Dokumentation oder Bestätigung der Arbeitsstunden
– erzwungene Überstunden für Menschen mit Behinderung
– Probleme für Arbeiter*innen, die Urlaub nehmen wollen
– fehlende Pausenzeiten in einigen Filialen
– Belästigung und verschiedene Mängel beim Arbeits- und Gesundheitsschutz

ZSP Picket PoloMarket Belchatow 2017

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Neues aus der IAA – Oktober 2017

Argentinien: Soldarität gegen Polizeiterror in Katalonien

Die Widerstandsgesellschaft aller Berufe (SROV) der FORA in Lomas de Zamora hat anlässlich des politischen Generalstreiks am 03.10. gegen die Staatsgewalt in der Region Katalonien vor der Spanischen Botschaft in Buenos Aires protestiert. Dabei wurden auf der Straße vor dem Gebäude zahlreiche Flugblätter verteilt, Transparente gezeigt und Redebeiträge mit Megaphon gehalten (siehe Video).

Sie unterstützen damit den Aufruf der Basisgewerkschaft CNT in Barcelona, die sich angesichts der massiven Unterdrückung gegen die regionalistische Unabhängigkeitsbewegung mit den zivilen Opfern von Polizeigewalt und faschistischem Straßenterror solidarisiert.

Auch die FORA-Mitglieder wenden sich gegen jede staatliche Unterdrückung und rufen zum Klassenkampf gegen die kapitalistische Ausbeutung jenseits aller Grenzen auf. Auf dem Weg zur Selbstbestimmung stehen für sie die Organisation der Arbeiter*innen und gemeinsame direkte Aktionen im Vordergrund, aber nicht nationalistische Spaltung und Militarisierung.

FORA Lomas de Zamora

http://oficiosvarios-lomasdezamora.blogspot.de/

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Bulgarien: Kampagne gegen Willkür von Arbeitgeber*innen

Das Autonome Arbeiter*innen-Syndikat (ARS/APC) organisiert gemeinsam mit anderen Arbeitern aus verschiedenen Firmen und Branchen eine Kampagne gegen willkürliche Maßnahmen von Unternehmer*innen weiter.

Nach einem gemeinsamen Protest am 05.09. haben sie einige Ergebnisse erzielt, vor allem im Zusammenhang mit den Rechten von Arbeiter*innen bei der Firma Piccadilly. Aber das reicht nicht, denn die Arbeiter*innen haben das fällige Geld noch nicht erhalten.

Und die vorgeschlagenen gesetzlichen Änderungen werden nicht einmal im Parlament behandelt. Deshalb haben sie in den letzten Wochen eine neue Reihe von Veranstaltungen gestartet, um über die Fortsetzung und Ausweitung der Kampagne gegen die Arroganz der Arbeitgeber*innen zu diskutieren.

Die Arbeiter*innen und der Gewerkschaft, die an diesen Versammlungen teilgenommen haben, wollen die Kampagne vertiefen und zu radikalen Protesten, Straßensperren und anderen Aktionen übergehen.

Die Kampagne wird Beteiligung in weiteren verschiedenen Bereichen ermöglichen und diese in die allgemeine Mobilisierung einbeziehen. In mehreren Städten des Landes findet eine Koordinierung statt und die Proteste werden diese Woche fortgesetzt.

http://arsindikat.org/bg/

ARS Kampagne gegen Unternehmerwillkür

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Granada: Arbeitskampf bei 8Belts geht weiter

Vor dem Kongresszentrum der spanischen Stadt haben heute Basisgewerkschafter*innen der CNT-IAA Granada gegen die Ausbeutung in der Firma 8Belts protestiert, deren Inhaber Anxo Perez dort an einer Veranstaltung teilnahm. Die Passant*innen und Besucher*innen wurden über den Arbeitskampf informiert. Der Unternehmer wurde daran erinnert, seinen Verpflichtungen nachzukommen und auf die Forderungen der Arbeiterin* einzugehen.

CNT-IAA Granada: 8Belts

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Spanien: CNT-IAA schließt Haustarifvertrag in Kantabrien ab

Nach sechs Monaten Verhandlung hat die anarchosyndikalistische Basisgewerkschaft CNT-IAA Torrelavega bei “Fincas Urbanas” einen eigeständigen Tarifvertrag für alle Mitglieder in dem Unternehmen abgeschlossen.

Landesweit ist dies die erste Stadt, in der eine CNT-Gewerkschaft solch einen umstrittenen Haustarifvertrag aushandeln konnte. Dieser regelt nun eine Lohnerhöhung, sowie Verbesserungen bei Urlaubsanspruch und Nachtarbeit.

Da alle Mitglieder dieses hauseigene Abkommen auf ihrer Vollversammlung beschlossen hatten, sieht die lokale Gewerkschaft darin einen Weg, um die reformistische Stellvertretungspolitik einer Funktionärsbürokratie durch solche selbstbestimmten, direkten Aktion zu verhindern.

Allgemeines Syndikat Torrelavega

Quelle:
https://www.adargainfo.com

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Spanien: Kampagne gegen Arbeitsunfälle

Unter dem Motto “Aus unserem Blut schöpfen sie ihren Reichtum – Arbeitsunfälle sind Unternehmensterror!” startet eine Kampagne gegen die gesundheitlichen Gefahren am Arbeitsplatz. Die CNT-IAA Albacete will mit Plakaten und Aufklebern die berufsbezognen Risiken von Unfällen, Verletzungen und Erkrankungen aufmerksam machen.

Vor allem das Profitinteresse der Unternehmer*innen und die zunehmende Leistungsverdichtung bei gleichzeitiger Arbeitshetze sehen sie im Zusammenhang mit der gestiegenen Zahl von Arbeitunfällen und Berufskrankheiten in dem krisengeplagten Land. Im spanischen Staat sterben über 600 Arbeiter*innen pro Jahr bei Arbeitsunfällen, weltweit handelt es sich um etwa 360.000 Tote.

CNT-IAA Albacete

Arbeitsunfälle

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Frankreich: Neue Ausgabe von “Anarchosyndicalisme!”

Die aktuellle Nr. 156 der Gewerkschaftszeitung der CNT-IAA Toulouse ist erschienen mit folgenden Themen:

– “Lächeln, sie werden gefilmt”

– “(R)Evolution(en) – die kapitalistische Ideologie und die Theorie der Verteilung”

– “Levothyrox – eine medizinischer Unfall”

– “Die Chefs befehlen, Macron führt aus”

– “Autonomie und ziviler Ungehorsam: Die selbstbestimmte Arbeitszeitverkürzung in Italien”

– “Der Schaden in Katalonien”

– “Ebru Firat: Schon 400 Tage Inhaftierung der türkischen Gefangenen”

– “S.I.A. – eine andere Form der Solidarität”

– “Medien: Ein Hurrikan von Gerüchte aus Saint-Martin”

Anarchosyndicalisme 156 (CNT-IAA Toulouse)

http://www.cntaittoulouse.lautre.net/IMG/pdf/anarchosyndicalisme___156.pdf

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CreativeCommons: BY-NC (http://anarchosyndikalsimsu.blogsport.de)

Madrid: Proteste gegen Lohnraub bei Clinica Americana

Die Aktivist*innen der Basisgewerkschaft CNT-IAA in Madrid haben im September eine Reihe von direkten Aktionen im Zusammenhang mit dem laufenden Arbeitskampf bei verschiedenen Firmen und Institutionen organisiert. So haben Gewerkschafter*innen aus den Branchen Graphik, Transport und Allgemeines seit August regelmäßig Proteste vor einer amerikanischen Schönheitsklinik (Clínica Americana) durchgeführtt. Deren Eigentümer schuldet einer ehemaligen Arbeiter*innen uner anderem noch für zwei Monate Lohn.

CNT-IAA Madrid protestiert vor Clinica Americana 2017

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IAA: Solidarität mit Uber-Fahrer*innen in Jakarta

Zahlreiche Uber-Fahrer*innen rund um den Globus haben bereits gegen die Ausbeutung bei dem Transportvermittlungsunternehmen protestiert. In Indonesiens Hauptstadt Jakarta haben sich nun Fahrer*innen als Basisgewerkschaft KUMAN (Komunitas Uber Mainstream) organisiert.

Gemeinsam mit Mitgliedern der anarchosyndikalistischen PPAS (Persaudaraan Pekerja Anarko-Sindikalis) haben sie Proteste und einen Streik organisiert, um gegen die schlechten Arbeitsbedingungen der “freiberuflichen” Auftragsfahrer*innen zu protestieren, wobei weitere Aktionen noch geplant werden.

Uber->Fahrer*innen demonstrieren in Jakarta 2017

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Serbien: Arbeitskampf bei Eisenbahnfabrik Goše

Seit Ende März streiken die Arbeiter*innen der Fabrik Goše nachdem die miesen Zustände dort den Kollegen Dragan Mladenović in den Selbstmord getrieben haben. Seit 15 Monaten hat die Belegscahft der privatisierten Wagonfabrik keine Löhne mehr bekommen und alle Verhandlungen mit dem slowakischen Unternehmen ŽOS sind bisher gescheitert. Die Firma ist hoch verschuldet und kann die Gehälter und Sozialleistungen nicht mehr bezahlen, weshalb die Kolleg*innen das Werk besetzt und die alle Telefonleitungen gekappt hatten.

Belgrad: Protest von Gose-Arbeiter*innen
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Köln: Antiautoritäre Lokalgeschichte 1919-’37

Das Open-Source-Projekt “Nur die Karte” (http://www.die-karte.org) veröffentlicht historische Karten von Köln aus der Zeit zwischen der Novemberrevolution am Ende des Ersten Weltkriegs bis zur Untergrundarbeit während des Nationalsozialismus mit eingezeichneten Orten, die im Zusammenhang zur libertären Arbeiter*innen-Bewegung standen.

Umgeworfener Müllwagen, Severinsstraße 1931

Vor allem die Mitglieder der anarchosyndikalistischen “Freien Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD)” stehen dabei im Mittelpunkt der Forschung, aber auch die “Syndikalistisch-Anarchistische Jugend Deutschlands (SAJD)” ist vermerkt. Heute noch bekannte Wohnorte von damals aktiven Personen sind ebenso zu finden, wie überlieferte Treffpunkte und historische Ereignisse, wie Demonstrationen, Kundgebungen, Versammlungen und Streiks.
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Wien: Selbstorganisierung bei ‚Jugend am Werk‘

Das Wiener Arbeiter*innen-Syndikat (WAS) berichtet, dass sich bei “Jugend am Werk” die Kolleg*innen an der Basis organisieren und ein “Betriebsinfoblatt” herausgegeben haben.

Bei dieser landesweit größten Betreuungseinrichtungen von Menschen mit Lernschwierigkeiten wurde das Flugblatt anlässlich einer Teilbetriebsversammlungen erstellt und an 70 Standorten in Wien verteilt. Damit wollen die Arbeiter*innen, von denen einige auch im WAS organisiert sind, auf die mangelhafte Informationspolitik von Firmenleitung und Betriebsrat aufmerksam zu machen, während die Arbeitsbedingungen der Belegschaft und für die Klient*innen durch Einsparungsmaßnahmen immer schlechter werden.

CreativeCommons: BY-NC (http://anarchosyndikalismus.blogsport.de)