Category Archives: Antirepression

Brasilien: Proteste gegen rassistischen Mord

Unsere Genoss*innen der brasilianischen Basisgewerkschaft COB-IAA in Porto Alegre (Rio Grande do Sul) haben sich an den aktuellen antirassistischen Demonstrationen beteiligt.

Nach dem rassitischen Mord an João Alberto Freitas durch zwei Securities eines Carrefour-Supermarktes kommt es zu einer landesweiten Protestwelle. Das brutale Wachpersonal war oder ist Mitglieder der Militärpolizei, aber hier im Auftrag einer privaten Sicherheitsfirma. Continue reading Brasilien: Proteste gegen rassistischen Mord

Österreich: Lockdown und Protest

Kommentar vom Wiener Arbeiter*innen-Syndikat zum neuen Lockdown und Aufruf zur Demonstration am 18. November:

„Oops! … I Did It Again“ oder „Hit Me Baby One More Time“?
Zum neuen Lockdown & Demonstration am 18. November

Hier ist er also, der neuerliche Lockdown in Österreich. Vor wenigen Wochen noch „undenkbar“ wurde er nun bis Anfang Dezember verhängt. Neben der Tatsache, daß wir selbstredend – während wir alle privaten Kontakte auf ein absolutes Minimum beschränken sollen – weiter brav hackeln gehen sollen, und dem Goodwill der Chefitäten ausgesetzt sind was das Infektionsrisiko in der Produktion oder dem Großraumbüro betrifft, sind einge weitere Punkte dieses neuerlichen Lockdowns so bemerkenswert wie dilletantisch, daß wir uns ihnen hier kurz widmen wollen. Continue reading Österreich: Lockdown und Protest

Amsterdam: Protest gegen drohende Abschiebung

Zur Unterstützung des persischen Anarchisten Abtin Parsa wurde letzen Samstag (07.11.) in der niederländischen Metropole eine Protestkundgebung organisiert. Rund 50 Leute versammelten sich in der Innenstadt und informierten über die Situation.

Der damals 16-jährige war in 2014 der Islamischen Republik Iran wegen seiner atheistischen Ansichten inhaftiert worden und zwei Jahre später über Griechenland in die Niederlande geflüchtet. Von dort soll er nun zwangsweise in das europäische Erstaufnahmeland zurückgeführt werden.

Es droht nun eine Abschiebung in den Iran mit erneuter Repressionsgefahr. Um auf diese menschenunwürdige Behandlung aufmerksam zu machen und grenzüberschreitende Solidarität auszudrücken, wurden mehrere Reden gehalten und Flugblätter verteilt, berichtet die Anarchistische Gruppe Amsterdam (AGA/Vrije Bond).

Solidarität mit den Streikenden in Belarus

Erklärung der polnischen Basisgewerkschaft  Związek Syndykalistów Polski:
 
Die ganze Welt schaut voller Sorge auf die Lage in Belarus. Der Aufstand der weißrussischen Gesellschaft gegen die autoritäre Regierung wächst weiter und zeigt sich in vielfältiger Weise. Es sind nicht nur Massendemonstrationen zu beobachten, sondern auch Streiks, welche die Arbeiter*innen unterschiedlicher Berufe vereinen und Ausdruck der Wut der örtlichen Arbeiter*klasse gegen die Tyrannei sind. Wir hoffen, dass die Streiks sich in einen Generalstreik verwandeln, der zum Sturz der Diktatur Lukaschenkos führen wird.

USA: Gerechtigkeit für George Floyd

In dem Webmagazin „ideas & action“ der Basisgewerkschaft Workers‘ Solidarity Federation (WSA) erschien am 10.06.2020 folgender Artikel zum Thema Anti-Rassismus:
 

„Der Tod von George Floyd geschah inmitten von wellenförmigen Krisen, welche in den Gemeinschaften von Farbigen ihre Verwüstungen anrichten: Die ungebremste Klimakrise und der fehlerhafte Umgang mit der COVID-19-Pandemie. Und wie alle Katastrophen trifft es in jedem Land die Arbeiter*innen und Armen.

In den Vereinigten Staaten haben wir vor kurzem die Zahl von 100.000 Toten aufgrund des COVID-19-Virus überschritten. Unter den Arbeiter*innen im Gesundheitswesen und anderen lebensrettenden Versorger*innen gibt es unzählige Held*innen. Die Kehrseite davon besteht darin, dass wir als unentbehrliche Arbeiter*innen meist das schlecht bezahlte Kanonenfutter des Kapitalismus sind, welcher zu überleben versucht. Die Schwarzen und Braunen Gemeinschaften trifft es unverhältnismäßig am härtesten. Am 26. Mai haben wir das virale Video gesehen, wie Mr. George Floyd durch die Polizei von Minneapolis ermordet wurde. Proteste und Unruhen brachen in Minneapolis aus und ein Aufstand des Gewissens verbreitete sich wie ein Lauffeuer in Städten und Ortschaften im ganzen Land. Und rund um den Globus entstanden Proteste aus Solidarität.

CreativeCommons: BY-SA ( Continue reading USA: Gerechtigkeit für George Floyd

USA: Gewerkschafter*innen unterstützen den Aufruhr

Eine Lokalgruppe der anarchosyndikalistischen Workers‘ Solidarity Alliance (WSA) in der Region San Francisco / Bay Area hat folgenden antirassistischen Aufruf veröffentlicht:

Das unerwartete Ausmaß der Unruhen in der letzten Woche zeigt deutlich die Unzufriedenheit auf mehreren Ebenen, sowie eine weit verbreitete Ablehnung und Kritik der rassistischen und unterdrückerischen Rolle der Polizei als Institution in den USA. Das aktuelle Thema ist ein weiterer Polizeimord an einem schwarzen Mann – die Ermordung von George Floyd durch Cops in der Stadt Minneapolis. Aber in den Protesten werden auch oft andere Polizeimorde an schwarzen Menschen aus letzter Zeit angesprochen.

WSA-Logo

Wir fordern Gerechigkeit für George Floyd, Breonna Taylor, Ahmaud Arbery und die vielen hundert anderen schwarzen Leute, die im vergangenen Jahr von der Polizei ermordet wurden. Seit der kaltblütigen Erschießung von Oscar Grant im Jahr 2009 sind mahr als 200 Leute von der Polizei in der Region Bay Area erschossen und ermordet worden: Mario Woods, Alan Blueford, Kenneth Harding Jr. und andere. Erst vor einigen Tagen hat die Poliezi in Vallejo auf einen jungen Mann geschossen und dabei getötet, obwohl er kniete und die Händer erhoben hatte. Im letzten Jahrzehnt wurde keiner der Polizist*innen in Vallejo wegen Anwendung tödlicher Gewalt bestraft, trotz mehrerer polizeilicher Erschießungen.

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Indonesien: Was Anarchosyndikalismus ist und wie wir arbeiten

Offener Brief an die Medien und alle Arbeiter*innen auf der ganzen Welt

Als Antwort auf die Geschichten, die in letzter Zeit in Indonesien über den Anarchosyndikalismus verbreitet wurden, möchte das „Workers Solidarity Syndicate“ Folgendes klarstellen:

Eine anarchosyndikalistische Gruppe setzt sich für die Selbstbestimmung von Arbeiter*innen ein, durch ein unabhängiges System der Selbstverwaltung mit dem Ziel des Wohlergehens der Arbeiter*innen ohne Unterdrückung.
Das Vorgehen von Politiker*innen, Staat und Polizei, die versuchen uns mit einem Diskurs der Dämonisierung und Kriminalisierung des Anarchosyndikalismus einzuschüchtern, ist eine psychologische Kriegsführung, die wir entschieden ablehnen. Das ist besonders darauf bezogen, dass es – entgegen der Unterstellungen durch die Polizei – in keinem einzigen Fall zu Plünderungen gekommen ist.

Erster Mai: Demo in Surabaya

Genau genommen haben solche Plünderungen, welche sie in der Schmähkampagne der Herrschenden angeprangert werden, ein negatives Potenzial, das im Widerspruch zu unseren Grundsätzen als Arbeiter*klasse steht. Aus Sicht der Arbeiter*klasse sind keine Zerstörungen nötig, um einen grundlegenden Wandel hervorzubringen. Wir konzentrieren uns daher auf die Verbesserung des Wohlergehens unserer Klasse, indem wir eine deutliche und ausgleichende Verhandlungsposition gegenüber den Kapitaleigentümer*innen und Herrschenden stärken. Continue reading Indonesien: Was Anarchosyndikalismus ist und wie wir arbeiten

Bulgarien: Repression gegen streikendes Gesundheitspersonal

Die Basisgewerkschaft ARK berichtet Ende Mai 2020 über Angst und Wut im Arbeitskampf beim größten Krankenhaus des Landes in Pirogov. In den Tagen zuvor hatte ein – selbst für bulgarische Verhältnisse – beispielloser Angriff der staatlichen Repression auf die „Gewerkschaft des Medizinischen Fachpersonals“ (SBMS) begonnen.

Bereits seit über einem Jahr finden dort Proteste und Streiks im Gesundheitswesen statt. Die Pflegegewerkschaft SBMS kämpft für menschenwürdige Gehälter und Arbeitsbedingungen, sowie für ein Ende der Vermarktung der menschlichen Gesundheit, unter der alle leiden.

Kundgebung von Gesundheitsarbeiter*innen Continue reading Bulgarien: Repression gegen streikendes Gesundheitspersonal

Polen: Gewerkschaftsprotest vor dem Parlament

Die Coronavirus-Pandemie hat negative Auswirkungen auf zig Millionen
Arbeiter*innen auf der ganzen Welt. Viele tragen die Hauptlast der
Krise, ohne viel Hilfe von der Regierung zu bekommen.

In Polen werden Milliarden ausgegeben, aber die Hilfe geht nicht immer
dahin, wo sie sollte, und Millionen der am meisten verletzlichen
Menschen gehen leer aus. Denn die Unterstützung der Regierung
konzentriert sich auf die Hilfe für Unternehmen, nicht direkt an die
Arbeiter*innen. Millionen Erwerbslose und Arbeiter*innen mit befristeten
Verträgen werden im Regen stehen gelassen.

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Coronakrise: Wir sitzen nicht im selben Boot!

Die slowakische Basisgewerkschaft Priama Akcia (PA-IAA) hat am 1. Mai 2020 eine Kampagne zur Covid-19-Pandemie gestartet. Das im benachbarten Österreich gelegene Wiener Arbeiter*innen-Syndikat möchte deren unterstützenswerten Aufruf weiterverbreiten und hat folgende deutschsprachige Übersetzung veröffentlicht [1]:

Im letzte[n] Jahr haben wir den 1. Mai mit einer Kunstausstellung begangen. Kurz davor haben wir einen weiteren Arbeitskonflikt gewonnen und wir haben gedacht, daß es interessant sein könnte, darauf hinzuweisen, daß es sich bei Kämpfen von ArbeiterInnen nicht nur um Arbeitskämpfe handelt. Es handelt sich primär um unsere Kreativität. Und in Zeiten von Entlassungen, nicht ausbezahlten oder zu niedrigen Löhnen und Unterdrückung unserer Rechte und Freiheiten brauchen wir sogar noch mehr davon. Daher starten wir diesen 1. Mai die Kampagne „COVID 19-Krise: Wir sitzen nicht im selben Boot!“

Priama Akcia: koronakriza

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