Category Archives: Internationales / IAA

Amsterdam: Protest gegen drohende Abschiebung

Zur Unterstützung des persischen Anarchisten Abtin Parsa wurde letzen Samstag (07.11.) in der niederländischen Metropole eine Protestkundgebung organisiert. Rund 50 Leute versammelten sich in der Innenstadt und informierten über die Situation.

Der damals 16-jährige war in 2014 der Islamischen Republik Iran wegen seiner atheistischen Ansichten inhaftiert worden und zwei Jahre später über Griechenland in die Niederlande geflüchtet. Von dort soll er nun zwangsweise in das europäische Erstaufnahmeland zurückgeführt werden.

Es droht nun eine Abschiebung in den Iran mit erneuter Repressionsgefahr. Um auf diese menschenunwürdige Behandlung aufmerksam zu machen und grenzüberschreitende Solidarität auszudrücken, wurden mehrere Reden gehalten und Flugblätter verteilt, berichtet die Anarchistische Gruppe Amsterdam (AGA/Vrije Bond).

Spanien: CNT Toledo im Konflikt mit Fundacion Diagrama

Nachdem mehrere schriftliche Kontaktversuche der Gewerkschaftssektion der CNT-IAA ignoriert wurden, hat sich die Basisgewerkschaft in der kastilischen Regionalmetropole zum offenen Konflikt entschieden.

Es ist an der Zeit zu handeln und lautstark gehört zu werden, schreiben sie. Und fordern zudem die korrekte Anwendung der Beförderungszulage für ihr Mitglied Silvia. Auch erinnert die CNT-IAA Toledo diese Stiftung für psychosoziale Intervention daran, dass sie ihre unterzeichnete Vereinbarung einhalten soll.

Als Anarchosyndikalist*innen werden die Gewerkschafter*innen nicht schweigend zuschauen oder wegsehen, wenn Arbeitgeber*innen den Kolleg*innen Unrecht antun. Sie sind nicht bereit mit ihren Protesten aufzuhören, bis ihre Forderungen durchgesetzt werden. Deshalb sind im Arbeitskampf auch direkte Aktionen nötig.

Mehr Infos:
https://toledo.cnt-ait.org

Wien: Kundgebung vor Rot-Kreuz-Zentrale

Bericht des Wiener Arbeiter*innen-Syndikats zur Kundgebung vor der Rot Kreuz Wien-Zentrale am 28.10.2020:

Ein Angriff gegen Eine, ist ein Angriff gegen Alle

Hoch motiviert und pünktlich um halb acht in der Früh sind wir vor der Zentrale des Roten Kreuz’ Wien gestanden – die KollegInnen, die das Rote Kreuz nicht wieder einstellt, und ihre zahlreichen UnterstützerInnen, viele von ihnen auch aus dem Sozialbereich – insgesamt um die 70 Leute. Organisiert wurde diese Kundgebung von der Initiative Sommerpaket, dem WAS, mit aufgerufen haben Sozial aber nicht blöd und KOMintern, drangehängt hat sich dann gestern noch der Gewerkschaftliche Linksblock.

Mit Transparenten, Flugblättern und Fahnen haben wir gegen das Wiedereinstellungsverbot des Roten Kreuz’, von dem KollegInnen des Winterpakets betroffen sind, protestiert. Denn offenbar ist der Einsatz für bessere Bedingungen für die KlientInnen und für bessere Arbeitsbedingungen, nicht gern gesehen beim Roten Kreuz. Denn das vereint die KollegInnen, die für das Winterpaket in der Wiener Obdachlosenhilfe nicht wieder eingestellt wurden. Continue reading Wien: Kundgebung vor Rot-Kreuz-Zentrale

Wien: Protest gegen nicht-gezahlte Löhne bei Seamox

Das Wiener Arbeiter*innen-Syndikat beteiligt sich an der Aktionswoche gegen nichtgezahlte Löhne der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (IAA), in welcher sie als Freund*innen föderiert sind:

Das Nicht-Zahlen von Löhnen hat international System

Das Phänomen, daß FirmenbesitzerInnen und Chefs ihren Arbeiter*innen die Löhne aus mannigfaltigen Gründen vorenthalten, ist kein Schicksal. Es handelt sich auch nicht um ausnahmsweise unmenschliche Vorgesetzte oder UnternehmerInnen, sondern die Sache hat System. ArbeiterInnen haben in dieser Welt nichts außer ihrer Arbeitskraft zu verkaufen. Das kapitalistische System zwingt jedes Unternehmen dazu, noch mehr „einzusparen“, billiger zu produzieren oder dienstzuleisten, und noch mehr zu wachsen, damit im folgenden Jahr eben noch höhere Renditen erwirtschaftet werden.

Und dabei muß das Kapital halt teilweise auch „kreativ“ werden, … Löhne und Gehälter einfach nicht zu bezahlten oder vorzuenthalten, mit welchen Begründungen auch immer, ist eine dieser Methoden des Kapitals, die uns ArbeiterInnen weltweit betrifft! Daher hat die Internationale ArbeiterInnen-Assoziation (IAA), in der wir weltweit föderiert sind, beschlossen, die dritte Oktoberwoche zur Aktionswoche gegen unbezahlte Löhne auszurufen. Ein Ziel ist es, aufzuzeigen, daß wir weltweit vor den selben Problemen stehen. Ein Weiteres ist es, klarzumachen, daß organisierte ArbeiterInnen durchaus etwas gegen diesen strukturellen Lohnraub unternehmen können. Die Woche steht nämlich auch ganz im Zeichen der möglichen Handlungsformen, die sich uns HacklerInnen bieten, um uns die Nichtbezahlung eben nicht gefallen zu lassen, und dem Wahnsinn kollektive Aktionen, die so direkt wie möglich sein sollten, entgegenzusetzen.

Kundgebung in Wien-Donaustadt

Wir vom WAS haben uns den Fall eines Genossen ausgesucht, den wir diesbezüglich öffentlich vorstellen, der wirklich höchst exemplarisch für die momentane Verfasstheit unseres weltweiten Wirtschaftssystems steht. Unser Freund aus Spanien ist IT-Techniker, und wurde von einer kleinen Wiener Bude angeworben. Was wurde ihm nicht alles versprochen oder zumindest in Aussicht gestellt. Und selbständig sollte er sein, der Genosse aus Spanien. Nur drei Tage in Wien, bei einem bekannten IT-Konzern im Büro sitzen, und vier Tage in der Woche aus Spanien, oder sonstwo. Continue reading Wien: Protest gegen nicht-gezahlte Löhne bei Seamox

Internationale Aktionswoche gegen nichtgezahlte Löhne (12.-18.10.)

Im Dezember 2019 hat die Internationale Arbeiter*innen-Assoziation (IAA) auf ihrem Kongress in Melbourne (Australien) die Ausrufung einer „Internationalen Woche gegen nichtgezahlte Löhne“ beschlossen.

Die Mitgliedsorganisationen der IAA einigten sich darauf, in der dritten Oktoberwoche verschiedene Aktivitäten vorzubereiten, um auf das weit verbreitete Phänomen der vorenthaltenen Lohnzahlungen aufmerksam zu machen und mögliche Gegenmaßnahmen aufzuzeigen. Denn wir als Arbeiter*innen machen unsere Jobs, um dafür bezahlt zu werden, nicht um ehrenamtlich die Arbeitgeber*innen immer reicher zu machen.

Leider leben wir in einer Gesellschaft, in der wir gezwungen sind für ein Gehalt zu arbeiten, wenn wir überleben wollen. Wir brauchen Geld für Nahrung, Wohnraum, Bildung, Gesundheit usw. Wenn wir also für unsere Leistung nicht bezahlt werden, kann das dramatische Folgen haben für uns und und für alle, die sich auf uns verlassen.

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Frankreich: Vor der totalen Privatisierung des Gesundheitswesens

Die Arbeiter*innen im Gesundheitssektor der anarchosyndikalistischen CNT-IAA in Paris (Cochin, Broca, Hôtel-Dieu) berichten, dass die Covid-19-Krise deutlich den baufälligen Zustand der öffentlichen Gesundheitsversorgung in Frankreich aufgezeigt hat.

Doch dies ist kein Betriebsunfall: Es handelt sich um eine bewusste Politik, die seit Jahrzehnten ausnahmslos von allen Regierungen verfolgt wurde, sowohl von rechten als auch von linken. Sie alle haben Zehntausende von Betten gekürzt und [Präsident] Macron hat nur die Kürzungspolitik [seiner Vorgänger] Holland, Sarkozy, Chirac und sogar Mitterrand fortgesetzt.

Ihr Ziel ist es, dem französischen Gesundheitssystem ein Ende zu bereiten. Dieses hat zwar seine Unzulänglichkeiten, hat aber vor allem den großen Vorteil, allgemein zugänglich und solidarisch zu sein. Unter dem Vorwand, ein “Loch im System der sozialen Sicherheit” zu schließen, wird eine schleichende Privatisierung vorbereitet, welche die Politiker*innen zugunsten der privaten Versicherungen planen.

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Wien: Kompensation für Kündigung in Sozialbetrieb erwirkt

Folgene Mitteiliung machte das Wiener Arbeiter*innen-Syndikat (WAS) am 26.09.2020:

“Das WAS hat Ende August 2020 einen schönen Erfolg in einem sehr großen Wiener Sozialbetrieb erreicht. Unsere Genossin, die auch im Zuge der Corona-Maßnahmen etliche Mißstände im Betrieb bei ihren direkten Vorgesetzten angesprochen hat, wurde eigentlich mit Ende September gekündigt.

Delegierte unsere Gewerkschaft sind in diesem Betrieb, in dem wir noch nicht besonders stark verankert sind, zu einem Gesprächstermin bei der Geschäftsführung, nach der erfolgten Dienstgeberkündigung, mitgekommen. Insgesamt kam es innerhalb einer Woche zu zwei Gesprächen mit der Geschäftsleitung und einem ausführlichen Informationsschreiben an Diese durch uns, in welchem viele Problemfelder im Betrieb aufgezeigt wurden. Continue reading Wien: Kompensation für Kündigung in Sozialbetrieb erwirkt

Labor Day 2020: Jetzt ist es soweit

Erklärung der Workers’ Solidarity Alliance (WSA):

Vor über hundert Jahren brachte der verängstigte US-Präsident Grover Cleveland den Kongress dazu, im Jahr 1894 den „Labor Day“ als landesweiten Feiertag einzuführen (die September-Ferien waren erstmals 1882 von der New Yorker Central Labor Union durchgesetzt worden). Als Folge des Eisenbahnstreiks bei Pullman, bei dem Arbeiter*innen von US-Marshals und Soldaten erschossen worden waren, sah sich Cleveland gezwungen den Massen ein paar Krumen hinzuwerfen – den Labor Day.

Logo der Workers' Solidarity Federation (WSA)

Das stellte sich als ein kluger Schachzug heraus, denn damit wurde festgelegt, dass der Feiertag [am ersten Montag im September] und nicht am oder nahe beim bereits bestehenden Internationalen Tag der Arbeiter*innen stattfand. Denn am Ersten Mai  gedenken die Arbeiter*innen weltweit eines Ereignisses, welches sich im Herzen der USA ereignete – das Haymarket-Massaker vom 03.Mai 1886. Aus diesem Grund wurde 1889 auf einem internationalen Kongress von Sozialist*innen, Anarchist*innen und radikalen Arbeiter*innen der Maifeiertag beschlossen wurde. Bei dieser Gelegenheit wird oft zum radikalen Wandel und sogar zur Revolution aufgerufen. Daher ist es glasklar, dass dieser Krümel „Labor Day“ die leeren Mägen der Arbeiter*innen nur weiter gereizt hat, denn sie forderten ein besseres Leben. Bis zum heutigen Tag kann die Geschichte dieses Kampfes fortgeschrieben werden und die jüngsten Kapitel geschehen gerade vor unseren Augen.

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Solidarität mit den Streikenden in Belarus

Erklärung der polnischen Basisgewerkschaft  Związek Syndykalistów Polski:
 
Die ganze Welt schaut voller Sorge auf die Lage in Belarus. Der Aufstand der weißrussischen Gesellschaft gegen die autoritäre Regierung wächst weiter und zeigt sich in vielfältiger Weise. Es sind nicht nur Massendemonstrationen zu beobachten, sondern auch Streiks, welche die Arbeiter*innen unterschiedlicher Berufe vereinen und Ausdruck der Wut der örtlichen Arbeiter*klasse gegen die Tyrannei sind. Wir hoffen, dass die Streiks sich in einen Generalstreik verwandeln, der zum Sturz der Diktatur Lukaschenkos führen wird.

Sri Lanka: Gekündigte Gewerkschafter*innen bei Ansell

Die Internationale Arbeiter*innen-Assoziation (bzw. ihr Untersekretariat für die Region Asien-Pazifik), ruft alle Freund*innen und Unterstützer*innen auf, die IAA-Kampagne für 11 ehemalige Arbeiter*innen bei Ansell Lanka Pvt. Ltd. zu unterstützen. Die Kolleg*innen waren ungerechtfertigt gekündigt worden, weil sie versucht hatten, sich an ihrem Arbeitsplatz nahe der Metropole Colombo gewerkschaftlich zu organisieren.

Einige aus der Betriebsgruppe hatten bereits seit 20 Jahren in diesem Produktionsstandort des weltweiten Konzerns für OP-Handschuhe und Persönliche Schutzausstattung gearbeitet. Sie hatten beschlossen, sich in dem Betrieb, der innerhalb der Freihandelszone Biyagama liegt, durch Gewerkschaftsarbeit gegen die Einschüchterung des Unternehmnes zu wehren und ihre Interessen zu verteidigen.

Am 13.10.2013 waren sie jedoch gemeinsam entlassen worden, wogegen sie vor Ort eine Klage eingereicht haben. Doch der Fall wird seit etwa 7 Jahren verschleppt, da die Rechtsabteilung der Firma anscheinend versucht, durch möglichst viele Anträge und Verzögerungen die Ansprüche der Arbeiter*innen abzuwehren.