Category Archives: Arbeit

Brighton: Gegen Ausbeutung im Praktikum

Die Basisgewerkschaft Solidarity Federation in der südenglischen Stadt Brighton kämpft seit Monaten für die Rechte eines ihrer Mitglieder, das anstatt des vereinbarten qualifizierenden Praktikums beim Friseur” CJ Barbers” zweieinhalb Monate in Vollzeit bloß für eine “ehrenamtliche” Aufwandsentschädigung schuften musste.

Da dies offensichtlich reguläre Erwerbstätigkeit war, die nicht angemessen nach Mindestlohn entlohnt und auch keine andere vertragliche Regelung getroffen wurde, versucht die SF-IAA wegen fehlender Gesprächsbereitschaft des Unternehmens nun mit Protestkundgebungen und Boykottaufrufen die rechtlich zustehenden Zahlungen in Höhe von etwa 2.800 Euro durchzusetzen.

Protestkampagne der SolFed-IAA Brighton 2019

Dabei kam es am 20.06. zu einem gewaltsamen Angriff des Besitzers, der gemeinsam mit dem Manager, die Gewerkschaftskundgebung wiederholt attackierte. Er zerschlug sein Mobiliar, bedrohte damit die Umstehenden, zerriss Banner und Flugblätter und ging mit körperlicher Gewalt gegen die friedlichen Demonstrant*innen vor. Als diese sich nicht provozieren ließen und ihren Protest fortsetzten, schubste und würgte er die Gewerkschafter*innen, wobei er auch filmenden Leuten das Handy aus der Hand schlug.

Angriff auf SolFed-IAA in Brighton 2019-06-20

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Internationale Rundreise in Lateinamerika

Wie die “Internationale Arbeiter*innen-Assoziation” berichtet, befindet sich im Juni/Juli 2019 eine Delegation auf einer Rundreise durch die lateinamerikanischen Länder Kolumbien, Peru, Chile, Brasilien und Mexiko. Die IAA-Sekretärin Laure Akai besucht dabei gemeinsam mit Alfonso Lázaro, dem Sekretär der spanischen Basisgewerkschaft CNT-IAA, mehrere Organisationen in Mittel- und Südamerika, um Erfahrungen auszutauschen, Solidarität zu zeigen und bestehende Kontakte zu vertiefen:

Kolumbien

So wurde am 20.06. eine Veranstaltung zur antiautoritären Gewerkschaftsorganisation in der Universität von Bogotá (Kolumbien) gemeinsam mit der freiheitlichen Bildungsgewerkschaft “Unión Libertaria Estudiantil y del Trabajo” (ULET) durchgeführt, zu der seit dem IAA-Kongress 2016 freundschaftliche Kontakte bestehen.

ULET Bogota 2019-06-20

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Anarchosyndikalismus international Nr.8 – Sommer 2019

INHALT:

– BRASILIEN: Generalstreik gegen Bolsonaros Rentenreform
– ÖSTERREICH: Spontane Solikundgebungen bei Wombat’s
– SPANIEN: Erfolg für Gewerkschaft bei „Plan international“
– SPANIEN: Boykott gegen Schuhgeschäft-Kette
– INDONESIEN: Repression gegen Anarchosyndikalist*innen
– INTERNATIONAL: Erklärung der IAA zum Ersten Mai 2019
– INTERNATIONAL: Lateinamerika-Reise der IAA
– NIEDERLANDE: Mobbing-Workshop in Appelscha


http://asn.blogsport.de/images/Anarchosyndikalismusinternationalnr08Sommer2019.pdf
(PDF 3,3 MB)


http://asn.blogsport.de/2019/06/16/anarchosyndikalismus-international-nr-8-sommer-2019/

CC:BY-NC

Wien: Spontane Solikundgebungen bei Wombat’s

Am 12.06.2019 haben einige Mitglieder des Wiener Arbeiter*innen-Syndikats (WAS) mit weiteren solidarischen Genoss*innen eine Protesttour durch die österreichische Hauptstadt. Dabei haben sie an drei Standorten der Hostel-Kette “wombat’s” ihren scharfen Protest gegen die Schließung der Berliner Filiale zum Ausdruck gebracht, die sie als ausschließlich anti-gewerkschaftlich motiviert anprangerten.

Foto: Wiener Arbeiter*innen Syndikat protestiert von Wombat's (12.06.2019)

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Brasilien: Generalstreik am 14.06.2019

Im ganzen Land sind heute Hunderttausende gegen die Rentenreform des neoliberalen und rechtskonservativen Präsidenten Bolsonaro protestiert. Mit landesweiten Arbeitsniederlegungen, Straßenblockaden, brennenden Barrikaden und Großdemonstrationen wehren sich die Arbeiter*innen gegen die kapitalistischen Zumutungen der autoritären Regierung, auch im Bildungswesen.

Zahlreiche Schulen und Universitäten, sowie Banken und staatliche Einrichtungen blieben daher geschlossen. Acht Ölraffinerien wurden ebenfalls bestreikt und in der Hauptstadt São Paulo kam der Öffentliche Nahverkehr zum Stillstand.

Auch die anarchosyndikalistische “Confederação Operaria Brasileira” (COB-IAA) hat sich dem eintägigen Generalstreik gegen die Rentenreform angeschlossen und fordert darüber hinaus mehr Arbeitsrechte und besseren Gesundheitsschutz.

Auch müssen die Sozialleistungen, die Versorgung mit Wohnraum, die Bildungsverhältnisse, der Schutz der Umwelt, sowie die Rechte von Frauen* und Indigenen dringend verbessert werden, fordert die Basisgewerkschaft.

Dabei wendet sich sich nicht nur gegen den Reformismus des Gewerkschaftsbundes CUT, sondern auch gegen die Oppositionsparteien, welche den Generalstreik für ihr parlamentarisches Spektakel ausnutzen.

Generalstreikaufruf COB-IAA 14.Juni 2019

CC: Wikimedia Commons (Ogat)

CC:BY-NC

Erster Mai an Rhein und Ruhr

Auch an Rhein und Ruhr haben sich am Ersten Mai 2019 viele Anarchist*innen und Anarchosyndikalist*innen an den weltweiten Protesten zum Tag der Arbeiter*innen beteiligt. Auf dem Heumarkt in Köln gab es auf dem Gewerkschaftsfest einen libertären Infostand mit Veröffentlichungen vom Anarchistischen Forum Köln, dem Kurdischsprachigen Anarchistischen Forum und dem Anarchosyndikalistischen Netzwerk Köln.

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IAA: Erster Mai 2019

Erklärung des IAA-Sekretariats vom 01.05.2019:

Am diesjährigen Ersten Mai sendet die Internationale Arbeiter*innen-Assoziation ihre Grüße an alle kämpfenden Arbeiter*innen. Denn gegen die Ausbeutung und für die Würde der Arbeiter*klasse den Kampf weiterzuführen, ist immer noch eine große Hoffung für Arbeiter*innen auf der ganzen Welt.

Seitens der IAA möchten wir außerdem in Erinnerung rufen, daß unsere Ziele darin bestehen, die Kontrolle über unsere Leben wiederzuerlangen, indem wir den Reichen und Mächtigen unsere Arbeitsplätze aus den Händen reißen. Damit wir die gleichberechtigte Gesellschaft aufbauen können, die wir anstreben, muss Alles von den Arbeiter*innen und der Gesellschaft selbst organisert werden. Dabei bleibt immer das Ziel, für das wirkliche Wohlergehen all jener zu streben, die tatsächlich die Welt am Leben erhalten. Und für eine Befreiung von den beiden Übeln Kapitalismus und Staat.

Internationale Arbeiter*innen-Assoziation (IAA)

Unser Kampf muss global geführt werden, denn niemand von uns ist wirklich frei, solange es die krassen Ungleichheiten gibt, die typisch für den Kapitalismus sind. Wo Arbeiter*innen in vielen Teilen der Welt ein Sklavendasein führen, um Andere reich zu machen und Millionen zu versorgen, welche die Produkte ihrer stark entwerteten Arbeitskraft genießen.

Die IAA sendet ihre herzlichsten Grüße und Unterstützung an Jene, die sich rund um den Erdball unserem Kampf angeschlossen haben. Und wir hoffen, dass der revolutionäre Geist in den kommenden Jahren auch an neuen Orten erwächst.

Quelle:
https://iwa-ait.org/content/may-day-2019

Übersetzung: ASN Köln, http://asn.blogsport.de
(CC:BY-NC)

Weltbank, grüner „Freihandel“ und neoliberale Privatisierung (Teil 1+2)

Teil 1: Warum die Ankündigung der Weltbank zur Bereitstellung von 200 Mrd. Dollar für die Bekämpfung des Klimawandels vielleicht doch keine gute Nachricht ist

Die Weltbank [WBG] hat Anfang Dezember 2018 angekündigt, dass sie zur Finanzierung von Maßnahmen gegen den Klimawandel rund 200 Mrd. $ zur Verfügung stellen will. Der Präsident der Weltbank, Jim Yong Kim, teilte in der Erklärung mit: „Es geht darum, dass Länder und Gemeinschaften in die Lage versetzt werden, eine sicherere und klimaresistentere Zukunft aufzubauen.“ Die Ankündigung wurde allgemein begrüßt und Viele hoben hervor, dass die Bank damit eine starke Führungsrolle übernimmt und ein deutliches Zeichen an privatwirtschaftliche Kapitalgeber*innen sendet.

Doch bevor wir alle in Jubel ausbrechen, sollte erwähnt werden, dass die Weltbank schon seit langem dafür bekannt ist, etwas anzukündigen, aber das Gegenteil davon zu tun. Beispielsweise hatte derselbe Herr Kim 2015 einen Fünf-Punkte-Plan zur Entwicklung eines kohlenstoffarmen Wachstums angekündigt, in dem ein Ende von Fördergeldern für fossile Energie ausgerufen wurde. Doch später stellte sich heraus, dass die Weltbank stattdessen den Ausbau fossiler Brennstoffe mit bis zu 3,4 Mrd. $ gefördert hat, was eine Steigerung von 22% gegenüber dem Vorjahr bedeutete.
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Internationale Nachrichten (Frühjahr 2019)

Anarchosyndikalismus international Nr. 7 – Frühjahr 2019

– GLOBAL: Internationaler Frauen*Streik
– SPANIEN: Aufruf zum Frauen*streik
– SPANIEN: Bericht vom Feministischen Aktionstag in Granada
– ÖSTERREICH: Warnstreiks in der Sozialwirtschaft
– BRITANNIEN: Kampagne gegen „Fox & Sons“ geht weiter
– SPANIEN: Antifa-Solikonzert in Cádiz
– SPANIEN: Freiheit für Anarchosyndi­kalist*innen aus Barcelona
– SERBIEN: Gegen den Bau von Mini-Wasserkraftwerken
– POLEN: Arbeitskampf bei der Post
– POLEN: Aktuelle Arbeitskämpfe
– BANGLADESCH: Textilarbeiter*innen erkämpfen Mindestlohn-Erhöhung
– INTERNATIONAL: Solidarität mit den Sozialprotesten in Frankreich
– FRANKREICH: Gelbwesten-Streik bei Géodis
– FRANKREICH: Gelbe Westen zwischen Repression und Vernetzung
– SPANIEN: Konferenzen zum Fall „Xylella fastidiosa“
– INTERNATIONAL: Weltbank, grüner „Freihandel“ und neoliberale Privatisierung
– ARGENTINIEN: Osvaldo Bayer (1927-2018)

http://asn.blogsport.de/download/broschueren/anarchosyndikalismus-international/nr-7-fruehjahr-2019/

Auch als PDF (18 MB)

CC: BY-NC (asn.blogsport.de)

Aufruf zum Frauenstreik am 08.03.2019 (CNT-IAA Granada)

Die Feministische Sektion der Basisgewerkschaft CNT-IAA Granada (Spanien) wird dieses Jahr anlässlich des Frauenstreiks am 08. März wieder auf die Straße gehen und lädt dazu alle Frauen* und nicht cis-gendernormative Personen [wie Transfrauen und Intersexuelle] auf, daran teilzunehmen.

CNT-IAA Granada: Frauenstreik 08.03.2019

Als Anarchosyndikalistinnen* sehen sie den Streik als eine außergewöhnliche Kraft an, um die täglichen Ungerechtigkeiten sichtbar zu machen und das System von Herrschaft ins Wanken zu bringen, welches durch die Verbindung von Klassenverhältnissen mit der strukturellen Gewalt offensichtlich wird.

Der Streik am 08. März wird kein gewöhnlicher Streik, sondern ein feministischer sein, der neue Sichtweisen auf die bisherigen Kämpfe eröffnet. Zudem zeigt er auf, daß Frauen* und nicht-cis-gendernormative Personen diejenigen sind, welche mit einem noch niedrigeren und noch weiter ungesicherten Status im kapitalistischen System und in der patriarchalen Gesellschaft konfrontiert werden. Sie werden zu Opfern gemacht und erfahren durch ihre Körper bzw. Identitäten die ganze Gewalt des Systems auf allen Ebenen.
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