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IAA-Kongress in Belgrad

Der diesjährige Außerordentliche Kongress der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (IAA) fand letztes Wochenende in Belgrad (Serbien) statt.

Zum ersten Mal wurde ein IAA-Kongress in der Balkan-Region durchgeführt. Dutzende Genoss*innen aus aller Welt versammelten sich, um Beschlüsse zu einigen dringenden und aktellen Themen zu beschließen, verschiedene Themen zu besprechen und sich darüber auszutauschen, wie sich Anarchosyndikalist*innen am Arbeitsplatz organisieren und den Kampf weiter verbreiten können.

Zum Kongressprogramm gehörten auch zwei Abende voller Vorträge, samt Kunstausstellung und geselliger Runde. Einen Bericht über die Arbeit des Kongresses will das IAA-Sekretariat demnächst veröffentlichen [siehe http://anarchosyndikalismus.blogsport.de/2017/11/19/iaa-bericht-vom-belgrader-kongress/].

Ausserordentlicher IAA-Kongress Belgrad 2017

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Moskau: Freiheit für inhaftierten Philosophen in Belarus

Am 13. Oktober fand in Moskau eine kleine Solidaritätsaktion vor der weißrussischen Botschaft statt, auf der einzelne Personen nacheinander forderten, den in der Stadt Baranawitschy verhafteten anarchistischen Philosophen Peter Ryabov freizulassen.

Freiheit für Peter Ryabov (Moskau 2017)

Nachdem seine Lesung zur anarchistischen Zeitgeschichte in Weißrussland in der Stadt Hrodna von der Polizei gestürmt wurde, waren rund 20 Anwesende für fünf Stunden inhaftiert und ihre Fingerabdrücke festgestellt worden, dabei wurden auch 14 Bücher beschlagnahmt, darunter die 2007 erschienene Broschüre mit dem Titel „Freiheit oder Tod“. Die Verhaftung reiht sich ein in die aktuelle Repressionswelle gegen anarchistische Aktivist*innen in Belarus.

Der Autor libertärer Studien und Philosophie-Dozent an der Moskauer Pädagogischen Universität wurde schließlich unter dem Vorwurf des „geringfügigen Hooliganismus“ (Beleidigung und Widerstand gegen Beamte) auf der Rückfahrt nach Russland am Bahnhof von Baranawitschy von zehn Milizsoldaten festgenommen. Am 11.Oktober ist er dann zusätzlich wegen „Verbreitung extremistischer Materialien“ zu sechs Tagen Haft verurteilt worden, woraufhin er in Hungerstreik trat. Die Protestaktion wurde von mehreren seiner Student*innen mit Unterstützung der Basisgewerkschaft KRAS-IAA durchgeführt.

Video-Interview mit einem der Aktivist*innen:
https://www.youtube.com/watch?v=sfsehirqsNc

Solidarität kommt auch Serbien von der Anarcho-Syndikalistischen Initiative (ASI-IAA):
Freiheit für Peter Ryabov

Neues aus der IAA – Oktober 2017

Argentinien: Soldarität gegen Polizeiterror in Katalonien

Die Widerstandsgesellschaft aller Berufe (SROV) der FORA in Lomas de Zamora hat anlässlich des politischen Generalstreiks am 03.10. gegen die Staatsgewalt in der Region Katalonien vor der Spanischen Botschaft in Buenos Aires protestiert. Dabei wurden auf der Straße vor dem Gebäude zahlreiche Flugblätter verteilt, Transparente gezeigt und Redebeiträge mit Megaphon gehalten (siehe Video).

Sie unterstützen damit den Aufruf der Basisgewerkschaft CNT in Barcelona, die sich angesichts der massiven Unterdrückung gegen die regionalistische Unabhängigkeitsbewegung mit den zivilen Opfern von Polizeigewalt und faschistischem Straßenterror solidarisiert.

Auch die FORA-Mitglieder wenden sich gegen jede staatliche Unterdrückung und rufen zum Klassenkampf gegen die kapitalistische Ausbeutung jenseits aller Grenzen auf. Auf dem Weg zur Selbstbestimmung stehen für sie die Organisation der Arbeiter*innen und gemeinsame direkte Aktionen im Vordergrund, aber nicht nationalistische Spaltung und Militarisierung.

FORA Lomas de Zamora

http://oficiosvarios-lomasdezamora.blogspot.de/

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Bulgarien: Kampagne gegen Willkür von Arbeitgeber*innen

Das Autonome Arbeiter*innen-Syndikat (ARS/APC) organisiert gemeinsam mit anderen Arbeitern aus verschiedenen Firmen und Branchen eine Kampagne gegen willkürliche Maßnahmen von Unternehmer*innen weiter.

Nach einem gemeinsamen Protest am 05.09. haben sie einige Ergebnisse erzielt, vor allem im Zusammenhang mit den Rechten von Arbeiter*innen bei der Firma Piccadilly. Aber das reicht nicht, denn die Arbeiter*innen haben das fällige Geld noch nicht erhalten.

Und die vorgeschlagenen gesetzlichen Änderungen werden nicht einmal im Parlament behandelt. Deshalb haben sie in den letzten Wochen eine neue Reihe von Veranstaltungen gestartet, um über die Fortsetzung und Ausweitung der Kampagne gegen die Arroganz der Arbeitgeber*innen zu diskutieren.

Die Arbeiter*innen und der Gewerkschaft, die an diesen Versammlungen teilgenommen haben, wollen die Kampagne vertiefen und zu radikalen Protesten, Straßensperren und anderen Aktionen übergehen.

Die Kampagne wird Beteiligung in weiteren verschiedenen Bereichen ermöglichen und diese in die allgemeine Mobilisierung einbeziehen. In mehreren Städten des Landes findet eine Koordinierung statt und die Proteste werden diese Woche fortgesetzt.

http://arsindikat.org/bg/

ARS Kampagne gegen Unternehmerwillkür

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Granada: Arbeitskampf bei 8Belts geht weiter

Vor dem Kongresszentrum der spanischen Stadt haben heute Basisgewerkschafter*innen der CNT-IAA Granada gegen die Ausbeutung in der Firma 8Belts protestiert, deren Inhaber Anxo Perez dort an einer Veranstaltung teilnahm. Die Passant*innen und Besucher*innen wurden über den Arbeitskampf informiert. Der Unternehmer wurde daran erinnert, seinen Verpflichtungen nachzukommen und auf die Forderungen der Arbeiterin* einzugehen.

CNT-IAA Granada: 8Belts

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Spanien: CNT-IAA schließt Haustarifvertrag in Kantabrien ab

Nach sechs Monaten Verhandlung hat die anarchosyndikalistische Basisgewerkschaft CNT-IAA Torrelavega bei „Fincas Urbanas“ einen eigeständigen Tarifvertrag für alle Mitglieder in dem Unternehmen abgeschlossen.

Landesweit ist dies die erste Stadt, in der eine CNT-Gewerkschaft solch einen umstrittenen Haustarifvertrag aushandeln konnte. Dieser regelt nun eine Lohnerhöhung, sowie Verbesserungen bei Urlaubsanspruch und Nachtarbeit.

Da alle Mitglieder dieses hauseigene Abkommen auf ihrer Vollversammlung beschlossen hatten, sieht die lokale Gewerkschaft darin einen Weg, um die reformistische Stellvertretungspolitik einer Funktionärsbürokratie durch solche selbstbestimmten, direkten Aktion zu verhindern.

Allgemeines Syndikat Torrelavega

Quelle:
https://www.adargainfo.com

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Spanien: Kampagne gegen Arbeitsunfälle

Unter dem Motto „Aus unserem Blut schöpfen sie ihren Reichtum – Arbeitsunfälle sind Unternehmensterror!“ startet eine Kampagne gegen die gesundheitlichen Gefahren am Arbeitsplatz. Die CNT-IAA Albacete will mit Plakaten und Aufklebern die berufsbezognen Risiken von Unfällen, Verletzungen und Erkrankungen aufmerksam machen.

Vor allem das Profitinteresse der Unternehmer*innen und die zunehmende Leistungsverdichtung bei gleichzeitiger Arbeitshetze sehen sie im Zusammenhang mit der gestiegenen Zahl von Arbeitunfällen und Berufskrankheiten in dem krisengeplagten Land. Im spanischen Staat sterben über 600 Arbeiter*innen pro Jahr bei Arbeitsunfällen, weltweit handelt es sich um etwa 360.000 Tote.

CNT-IAA Albacete

Arbeitsunfälle

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Frankreich: Neue Ausgabe von „Anarchosyndicalisme!“

Die aktuellle Nr. 156 der Gewerkschaftszeitung der CNT-IAA Toulouse ist erschienen mit folgenden Themen:

– „Lächeln, sie werden gefilmt“

– „(R)Evolution(en) – die kapitalistische Ideologie und die Theorie der Verteilung“

– „Levothyrox – eine medizinischer Unfall“

– „Die Chefs befehlen, Macron führt aus“

– „Autonomie und ziviler Ungehorsam: Die selbstbestimmte Arbeitszeitverkürzung in Italien“

– „Der Schaden in Katalonien“

– „Ebru Firat: Schon 400 Tage Inhaftierung der türkischen Gefangenen“

– „S.I.A. – eine andere Form der Solidarität“

– „Medien: Ein Hurrikan von Gerüchte aus Saint-Martin“

Anarchosyndicalisme 156 (CNT-IAA Toulouse)

http://www.cntaittoulouse.lautre.net/IMG/pdf/anarchosyndicalisme___156.pdf

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CreativeCommons: BY-NC (http://anarchosyndikalsimsu.blogsport.de)

Köln: Protest gegen Wohnraumzerstörung

Vor zwei Jahren war in der Kölner Südstadt das Wohnhaus am Kartäuserwall 14 besetzt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Die Mieter*innen waren von der Immobilienfirma Gewerbepark Hüsten GmbH zuvor als „Verwertungshindernis“ vertrieben worden. Das Gebäude wurde schließlich nach vier Wochen polizeilich geräumt, einige der Besetzer*innen wurden angeklagt und verurteilt.

Nachdem dieser Wohnraum unter skandalösen Umständen zerstört und abgerissen wurde, ist jedoch trotz aller Investorenpläne für ein schickes City-House jahrelang nichts passiert auf der Brache. Es wird auch bezweifelt, ob überhaupt eine erforderliche Baugenehmigung für die geplante Geschosserhöhung der Neubauten und die geringen Abstandsflächen vorliegt.

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Madrid: Proteste gegen Lohnraub bei Clinica Americana

Die Aktivist*innen der Basisgewerkschaft CNT-IAA in Madrid haben im September eine Reihe von direkten Aktionen im Zusammenhang mit dem laufenden Arbeitskampf bei verschiedenen Firmen und Institutionen organisiert. So haben Gewerkschafter*innen aus den Branchen Graphik, Transport und Allgemeines seit August regelmäßig Proteste vor einer amerikanischen Schönheitsklinik (Clínica Americana) durchgeführtt. Deren Eigentümer schuldet einer ehemaligen Arbeiter*innen uner anderem noch für zwei Monate Lohn.

CNT-IAA Madrid protestiert vor Clinica Americana 2017

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Brighton: Erfolgreiche Kampagne gegen Vermieterin

Die protestierenden Mieter*innen, die sich gemeinsam mit der anarchosyndikalistischen Solidarity Federation (SF-IAA) in Brighton gegen ihre tyrannische Vermieterin gewehrt haben, können einen Sieg vermelden. Da sie ein Jahr lang in einer feuchten, schimmeligen und verseuchten Unterkunft leben mussten, wurde ihnen nun von der Vermieterin 2.700 GBP als Entschädigung und die gesamte Kaution ausgezahlt.

MTM-Kampagne Foto: SolFed Brighton 2017

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Aktionstag „Mietenwahnsinn stoppen“ in Köln

Im Rahmen der bundesweiten, dezentralen Proteste gegen steigende Mieten, Luxussanierung und Gentrifizierung hat es auch eine Aktion in der Kölner Südstadt und im Stadtteil Zollstock gegeben. Bei der städtischen Wohungsgesellschaft GAG, vor einem Studierendenwohnhaus, sowie einer restaurierten Arbeiter*innen-Siedlung und an einer Flüchtlingsunterkunft wurde mit verschiedenen Plakaten die entsprechenden Zusammenhänge kritisiert bzw. Forderungen gestellt.

Keine Rendite mit der Miete
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IAA: Solidarität mit Uber-Fahrer*innen in Jakarta

Zahlreiche Uber-Fahrer*innen rund um den Globus haben bereits gegen die Ausbeutung bei dem Transportvermittlungsunternehmen protestiert. In Indonesiens Hauptstadt Jakarta haben sich nun Fahrer*innen als Basisgewerkschaft KUMAN (Komunitas Uber Mainstream) organisiert.

Gemeinsam mit Mitgliedern der anarchosyndikalistischen PPAS (Persaudaraan Pekerja Anarko-Sindikalis) haben sie Proteste und einen Streik organisiert, um gegen die schlechten Arbeitsbedingungen der „freiberuflichen“ Auftragsfahrer*innen zu protestieren, wobei weitere Aktionen noch geplant werden.

Uber->Fahrer*innen demonstrieren in Jakarta 2017

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