Monthly Archives: September 2024

IAA: Zu den Prozessen gegen die spanische CNT-AIT

Das „Presse- und Propagandasekretariat der CNT-AIT“ hat
am 12.09.2024 eine Erklärung zu den Prozessen vor einem nationalen Gericht gegen die anarchosyndikalistische Basisgewerkschaft erklärt. Die spanische Sektion der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (iwa-ait.org) wird u.a. wegen der Verwendung ihres Namens „CNT-AIT“ angeklagt:

Am kommenden Donnerstag, dem 19. September, beginnen die Prozesse gegen 16 Gewerkschaften der CNT-AIT (IAA/IWA) als Folge der Forderungen der CNT-CIT (ILC), einer Gewerkschaft, mit der wir bis vor weniger als 10 Jahren eine gemeinsame Organisation bildeten. Wir werden nicht auf die Gründe für diese Situation eingehen, was wir bereits vor 3 Jahren in einem Text mit dem Titel „Against all odds – Contra viento y marea“ getan haben. Heute wollen wir über den Inhalt und die Bedeutung der Klagen informieren und auf einige Fragen hinweisen.

Die Klagen zielen darauf ab, uns (vom Staat) zu zwingen, „den Namen Nationale Konföderation der Arbeit, die Initialen CNT, ihre Erkennungszeichen [Fahnen und Logos] … und ihr Emblem [Herkules kämpft gegen den Löwen von Nemea]“ nicht mehr zu verwenden, mit dem Argument, dass „es sich um nationale Marken handelt“ (beim spanischen Patent- und Markenamt), die im Namen der CNT-CIT eingetragen sind. Sie beschuldigen uns, eine Identität zu verdrängen, die ihnen gehört, und versuchen, ihre potenziellen Mitglieder zu verwirren, indem sie ihr historisches Prestige ausnutzen. Sicher ist nur, dass von den beiden Parteien die CNT-AIT die einzige ist, die immer deutlich gemacht hat, wer sie ist und welcher Internationale sie angehört (der 1922 gegründeten Internationalen Arbeiterassoziation). Bei der CNT-CIT hingegen könnte man fast sagen, dass sie dies absichtlich als Marketingstrategie versteckt. Wer stiftet die Verwirrung? Die Antwort liegt für uns auf der Hand.

Ein weiterer Punkt, der unserer Meinung nach in den Prozessen eine Rolle spielt, ist ihre Absicht, uns gerichtlich daran zu hindern, die Geschehnisse, ihr unerträgliches Verhalten, ihre politischen Manöver und ihre korrupten Praktiken öffentlich zu machen. Sie beabsichtigen, uns zum Schweigen zu bringen, indem sie sich des nationalen Gerichts bedienen, um mit der Kraft des Staates das zu erreichen, was sie aufgrund ihrer fehlenden moralischen Legitimität nicht erreichen konnten.
Als ob dies nicht schon beschämend genug wäre, fordern sie von jeder beklagten Gewerkschaft 50.000 Euro (insgesamt 800.000 Euro) für den angeblich entstandenen „moralischen Schaden“, um uns finanziell zu erdrücken.

Es ist klar, dass diese Klage nicht nur darauf abzielt, uns unseren Namen und unsere Identität zu nehmen, sondern uns auch das zu verweigern, was wir in mehr als einem Jahrhundert aufgebaut haben, und uns unter unverschämten Entschädigungszahlungen zu begraben. Das Argument des angeblichen „moralischen Schadens“ ist völlig lächerlich, eine strafende und unehrliche Strategie, um zu erreichen, was sie seit Jahren anstreben. Unser Verschwinden.

Noch einmal und abschließend rufen wir die gesamte Mitgliedschaft der CIT-ILC, die sich für die Aktionen ihrer Komitees schämt, auf, dem ein Ende zu setzen, und die anarchistische Bewegung im Allgemeinen, aus der Passivität herauszukommen und die Äquidistanz aufzugeben.

Salud und soziale Revolution.

Presse- und Propagandasekretariat der CNT-AIT (IAA/IWA)

Quelle:
https://www.cntait.org/a-proposito-de-los-juicios-en-la-audiencia-nacional-contra-la-cnt-ait/

Mehr Infos:
„Wir sind die IAA“ (2024)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2024/07/28/wir-sind-die-iaa/

IAA: Asien-Pazifik-Regionaltreffen in Malaysia geplant

Das Asien-Pazifik-Untersekretariat der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (IAA) mit Sitz in der indonesischen Hauptstadt Jakarta hat angekündigt, dass die dritte Regionalversammlung dieses Jahr in Kuala Lumpur stattfinden wird.

In Malaysia werden sich Anarchosyndikalist*innen aus verschiedenen Ländern treffen, von Pakistan im Westen bis Japan im Osten und von Korea im Norden bis Australien im Süden. Geplant sind Präsentationen über die Lebensbedingungen der Arbeiter*innen in einigen der größten Ökonomien der Welt.

In den letzten Jahren ist es der IAA gelungen die Anzahl der Mitglieder in Asien zu erhöhen und viele bedeutende Kontakte zu knüpfen. Solche internationalen Treffen sollen die Zusammenarbeit und den Austausch von Basisgewerkschafter*innen in dieser Region fördern. Eine erste Versammlung dieser Art fand im November 2022 in Jakarta statt, an dem beispielsweise Mapagpalayang Kapatiran (MK) von den Phillipinen und die australische Anarcho-Syndicalist Federation (ASF) teilnahmen.

Zuletzt waren bei einem zweiten Treffen in Jakarta im Juni 2023 zahlreiche Genoss*innen aus Australien, China, Indien, Indonesien, Japan, Korea, Myanmar, Pakistan und Thailand zusammengekommen. Es gab dort Vorträge zur Geschichte der indischen Naxalit*innen, zu den Aktivitäten der pakistanischen Workers‘ Solidarity Federation, sowie zur Geschichte der PPAS in Indonesian. Auch die anti-monarchistische Bewegung in Thailand, der Anarchismus in Japan und eine kurze Geschichte des antikapitalistischen Widerstands in Korea wurden besprochen.

Zudem ging es um Food Co-Ops in Myanmar und die aktuellen anarchistischen Aktivitäten in China, aber auch die Geschichte der Exil-Sektionen der IAA in Australien. Es wurde zudem darüber diskutiert, wie man Anarchosyndikalismus in Asien und im Pazifik bekannter machen könnte. Dies ist ebenso der Zweck der dritten Regionalversammlung, die nun in Malaysia organisiert wird.

Kontakt:
Asia-Pacific Sub-Secretariat of the IWA
asiapacificiwasec@protonmail.com
https://x.com/AsiaIwa

Hintergrundinfos:

Chinesische Anarchosyndikalist*innen organisieren sich (2024)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2024/08/05/chinesische-anarchosyndikalistinnen-organisieren-sich/

Pakistan: Erster Kongress der WSF-IAA in Karatschi (2024)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2024/05/21/pakistan-erster-kongress-der-wsf-iaa-in-karatschi/

Burma: Gewerkschaftssolidarität in stürmischen Zeiten (2024)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2024/01/26/burma-gewerkschaftssolidaritaet-in-stuermischen-zeiten/

Sri Lanka: Gekündigte erhalten Entschädigung von Ansell (2023)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2023/10/05/sri-lanka-gekuendigte-erhalten-entschaedigung-von-ansell/

Pakistan: Aktivitäten der WSF-IAA (2023)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2023/02/24/pakistan-aktivitaeten-der-wsf-iaa/

Asien-Pazifik-Trefffen der IAA (2022)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2022/11/29/1194/

CC: BY-NC (ASN Köln, asnkoeln.blackblogs.org)