Die Bekleidungsindustrie der bengalischen Volksrepublik exportiert für einige der weltweit größten Markenunternehmen (Aldi, H&M, Primark, Tesco, Walmart, Zara) jedes Jahr Waren im Wert von rund 30 Milliarden Dollar und macht damit 80% des Außenhandels des südasiatischen Landes aus.
Bereits im Juli 2018 hatten die Arbeiter*innen der Bekleidungsindustrie in Bangladesch gestreikt, demonstriert und den Verkehr aufgehalten, da ihnen Lohn vorenthalten worden war (siehe „Solidarität mit dem Kampf der Textilarbeiter*innen“).
Im September 2018 hatte die Regierung angekündigt, den Mindestlohn zum ersten Mal seit 2013 um bis zu 51% auf 8.000 Taka (83 Euro) im Monat anzuheben. Doch die Textilarbeiter*innen mussten feststellen, dass die stufenweise Erhöhung überhaupt nur einem kleinen Teil der fast 4 Millionen Lohnabhängigen in der Branche zugute kommt. Die von der Regierung vor den Parlamentswahlen Ende 2018 versprochenen Änderungen seien jedoch auch nach zwei Monaten noch nicht angemessen umgesetzt worden, was aktuell zu einer Woche andauernder Proteste und zahlreichen direkten Aktionen führte.
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