Die Internationale Arbeiter*innen-Assoziation (IAA, spanisch: AIT) verurteilt auf‘s Schärfste die jüngsten Angriffe gegen ihre spanische Sektion, die CNT-AIT. Dieses Mal werden die Angriffe jedoch nicht von den Arbeitgeber*innen oder vom Staat ausgeübt, sondern von der Führungsebene der ehemaligen Sektion, welche mit rechtlichen Schikanen gegen die Konföderation vorgeht und dabei ungerechtfertigte Aggressivität gegen die IAA und ihre spanische Sektion einsetzt.
Nach dem 25. Kongress der IAA [in Valencia] hatten einige Fraktionen innerhalb weniger ehemaliger Sektionen eine Kampagne gegen die Internationale gestartet, die in deren Ausschluss endete. Die ehemalige Sektion CNT hatte auf ihrem 9. Kongress beschlossen, weiterhin keine Beiträge mehr an die IAA zu bezahlen und damit gegen deren Statuten zu verstoßen, sowie die Gründung einer neuen Internationale in die Wege zu leiten, anstatt innerhalb der IAA zu verbleiben.
Der 26. IAA-Kongress [in Warschau] beschloss daraufhin, daß diejenige CNT, die diesen Weg beschlossen hatte, nicht länger ein Mitglied ist, aber daß diejenigen Genoss*innen aus Spanien, welche weiterhin in der IAA verbleiben möchten, dies tun könnten. Diese Genoss*innen waren auch vorher in der CNT-AIT und haben dann beschlossen, diese traditionelle IAA-Sektion wieder aufzubauen, was sie in einer Reihe von Kongressen 2016/2017 getan haben.
Die IAA berief daraufhin einen Außerordentlichen Kongress [in Belgrad] ein, der sich Ende 2017 mit diesem Thema beschäftigt hat und beschloss, das die CNT-AIT ihre spanische Sektion ist und daß sie damit die bisherige weiterführt, da diese Genoss*innen niemals beschlossen hatten, die Internationale zu verlassen.
Somit gibt es die IAA, eine Föderation aus Organisationen rund um den Globus, in Spanien weiterhin durch jene Konföderation, welche sich auf den Kongressen in Benissa und Villalonga umstrukturiert hat und deren Sekretariat sich derzeit in Granada befindet. Diejenige Konföderation, welche sich aber von der IAA abgespalten hat, hat ihren Sitz hingegen in Bilbao. Da jene gegen die Statuten der IAA verstoßen hat, sich von ihrem satzungsgemäßen Vorgehen entfernt hat, die Absicht erklärt hat eine andere Internationale zu gründen und daraufhin auf dem 26. Kongress der IAA 2016 formell ausgeschlossen wurde, ist sie ihr nicht länger angeschlossen und kann daher in keinster Weise beanspruchen die CNT-AIT zu sein. Die Abkürzung AIT bezeichnet logischerweise die Mitgliedschaft in der IAA, doch jene Konföderation hat ihre Mitgliedschaft verwirkt. Die IAA erkennt ausschließlich die Abkürzung AIT für ihre Sektionen an und in Spanien ist die Mitgliedssektion die CNT-AIT.
Jene ehemalige Sektion, also die Konföderation mit Sitz in Bilbao, hat nun ein gerichtliches Vorgehen gegen ihre ehemaligen Genoss*innen in die Wege geleitet, obwohl sie absolut keinen Einfluss darauf hat, wer diese Abkürzung benutzen darf: Die Entscheidung darüber, wer Teil der IAA (also: AIT) ist, steht nur ihren Mitgliedssektionen zu, welche statutengemäß gemeinsam über Fragen der Mitgliedschaft entscheiden.
Die IAA verurteilt außerdem auf‘s Schärfste den Einsatz solcher Mittel durch jene ehemaligen Genoss*innen, denen bekannt ist, dass die IAA bereits bei mehreren Gelegenheiten darauf verzichtet hat, solche Methoden selbst anzuwenden. Darüber hinaus verweist sie auf die Tatsache, dass es seit über zwei Jahrzehnten mehrere CNTs in Spanien gibt, ohne dass diese gegeneinander mit rechtlichen Angriffen vorgegangen sind.
Diese Kehrtwende bedeutet einen langfristigen Konflikt mit der IAA, die in Solidarität zu ihren Mitgliedern steht. Möglicherweise könnten dadurch auch neue Konflikte zwischen verschiedenen Organisationen auf der ganzen Welt entstehen. Die Architekt*innen jenes neuen internationalen Projekts behaupten zwar gegenüber potenziellen Mitgliedern, daß sie sich nicht um die IAA streiten werden, sondern etwas Neues aufbauen wollen, aber die Handlungen der ehemaligen spanischen Sektion usw. sprechen eine andere Sprache.
Jene „CNT renovada“ aus Bilbao hat aber kein Anrecht auf den Namen CNT-IAA. Punkt. Diejenigen, die diesen Namen verwenden dürfen, sind diejenigen, welche die IAA nicht verlassen haben und zu ihren Zielen und Taktiken stehen. Aber sie sind nicht von ihrer organisatorischen Tradition abgewichen oder haben versucht ihre Statuten und grundlegenden Vorgehensweisen auf den Kopf zu stellen. All diese Genoss*innen haben die volle Unterstützung der IAA bei der Verteidigung ihrer Rechtsansprüche und ihres Erbes.
Quelle: https://www.facebook.com/iwa.ait/posts/10154869532416883
Übersetzung: ASN Köln
CreativeCommons: BY-NC (http://anarchosyndikalismus.blogsport.de)
„Wozu brauchen wir eine dritte Internationale?“
„Missverständnisse über Spaltungskonferenz“
„CNT Levante: Antwort auf die gelbe CNT bezüglich der IAA“
„Anarchismus und Syndikalismus – Das Vorbild CNT und ihr Dilemma“