Am Generalstreik in Spanien haben sich anlässlich des Aktionstags des Europäischen Gewerkschaftsbundes (ETUC) am 29. September 2010 etwa 1.400.000 Arbeiter/innen beteiligt. Aufgerufen hatten die reformistischen Gewerkschaften CC.OO und UGT, sowie mehrere Basisgewerkschaften, die gegen die Arbeitsmarktreform und Sparpolitik der „sozialistischen“ Regierung Zapatero protestierten. Während Presse und Regierung die Massenproteste in Industrieproduktion, Handel, Transport und Dienstleistungen kleinreden, schätzen die Gewerkschaften die Beteiligung voller Optimismus auf ca. 70% der Lohnabhängigen ein.
Auch die anarchosyndikalistische CNT-IAA legte die Arbeit nieder und ging in rund 30 Städten auf die Straße. In Kritik an den reformistischen Gewerkschaftsbürokratien rief sie dazu auf, den eintägigen Generalstreik zu selbstorganisierten und unbefristeten Arbeitskämpfen gegen die aktuelle Rentenreform und andere Krisenmaßnahmen auszuweiten.
In vielen Städten ging die Staatsmacht mit Gewalt gegen Streikposten und Demonstrant/innen vor, mehrere wurden dabei von der Polizei verletzt, dutzende verhaftet. Wie in vielen Städten, brannten auch in Barcelona einige Barrikaden und ein Streifenwagen angezündet, nachdem er in eine Demonstration hineingefahren war. Die Straßenschlachten hielten teilweise bis in die Nacht hinein an. Bei mehreren Banken und multinationalen Konzernen wurden Scheiben eingeworfen, auch ein Nazibuchladen wurde angegriffen.
Während die sozialdemokratischen Gewerkschaften auf Massendemonstrationen ihren Anführern zuhörten, fanden die Streikaktionen und Blockaden der antiautoritären Basisgewerkschaft CNT-IAA in einigen Städten auch direkt bei Firmen statt, in denen momentan Arbeitskämpfe geführt werden, wie zum Beispiel bei der Supermarktkette Mercadona und beim Kaufhauskonzern El Corte Inglés. In Madrid beteiligten sich tausende Mitglieder der CNT an einer Demonstration gegen die Rentenreform.
Einige Videos von Aktionen der CNT-IAA:
Cartagena – http://www.youtube.com/watch?v=cVr3Dta7HRc,
Madrid – http://www.youtube.com/watch?v=tHGWkLySJaU,
Valladolid – http://www.youtube.com/watch?v=cVr3Dta7HRc
Unterstützung erhielten die spanischen Genoss/innen von Mitgliedern der Internationalen Arbeiter/innen-Assoziation, vor allem aus Frankreich und Polen, aber auch in Portugal riefen Anarchosyndikalist/innen der SP-IAA zu einem Streik- und Aktionstag auf.
Mitglieder der polnischen ZSP-IAA berichteten von den Gewerkschaftsprotesten in Brüssel, wo während und nach einer Demonstration von hundertausenden Arbeiter/innen über 100 Menschen verhaftet und drei Leute von der Polizei mit Metallknüppeln krankenhausreif geprügelt wurden.
Anarchosyndikat Köln/Bonn
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