Die neue Arbeitsmarktreform, die die [sozialdemokratische Regierungspartei] PSOE einführen möche, bedeutet einen Angriff auf die demokratischen Rechte der Arbeiter/innen.
Der Tag des Streiks soll als ein Auslöser für weitere und größere Mobilisationen dienen. Sie rechtfertigen die Arbeitsmarktreform mit der Krise, aber in Wirklichkeit hat sie das Ziel, den Firmen kostengünstigere Möglichkeiten für ungregelte Verträge, Tarifbruch und Kündigung von Arbeiter/innen zu geben.
Die Reform bedeutet:
– mehr zeitliche Begrenzung und Entregelung von Arbeitsverträgen
– eine deutliche Verringerung von Abfindungszahlungen für ungerechtfertigte Entlassungen
– enorme Möglichkeiten für Firmen, um Tarifverträge teilweise nachzuverhandeln (Löhne, Arbeitsstunden, Schichten)
– mehr Prekarität, mehr ungesicherte Arbeitsplätze, weniger Lohn, weniger Rechte
Das ist die Regierung der PSOE!
Aber abgesehen davon, ist diese Reform nur die Spitze des Eisbergs. Die Wirklichkeit liegt tiefer. Es sind die schlechten Arbeitsbedingungen in der überwiegenden Mehrheit der Firmen, der dauernde Bruch von Tarifverträgen, der Halbtagsvertrag für Vollzeitarbeit, der Zwang zu Überstunden mit drohender Kündigung oder gestrichenem Urlaub. Oder Arbeit machen zu müssen, weil sie es dir sagen, auch wenn sie unangemessen ist. Wenn du das nicht willst, dann setzen sie dich vor die Tür.
Ein anderer Teil dieser Wirklichkeit ist die Verachtung, mit der die Herrschenden, Politiker/innen und Medien uns behandeln, indem sie uns als faul, unproduktiv und nutzlos darstellen. Wir Arbeiter/innen leben in dem Wissen, dass wir ersetzbar sind. Dass wir nur Abschaum sind, der nur dann Arbeit bekommt, wenn er sie billiger macht als zuvor. Wir leben in der Angst nicht zu wissen, ob wir morgen noch bezahlt werden oder was zu essen haben.
Und was machen wir? Warten und zusehen, wie sie alles für sich behalten? Denken, dass wir eines Tages einen anständigen Job bekommen? Mit Ellbogen gegeneinander um den letzten Vorteil kämpfen?
Wer das will, wird später mit Elend belohnt werden. Doch die CNT schlägt vor, dass die Arbeiter/innen andere Aktonsformen wählen: Für unsere Rechte und unsere Würde zu kämpfen! Ohne staatliche Gelder für Gewerkschaften, ohne bezahlte Funktionär/innen, ohne politisches Aushandeln. Obwohl wir niemandem versprechen können diese Reform zu stoppen, versichern wir alles dafür zu geben. Wir rufen alle dazu auf, die ein Teil dieses Kampfes sein wollen, zu unseren Gewerkschaft zu kommen und sich in der CNT zu organisieren.
Und daher rufen wir zum Generalstreik am 29. September 2010!
Auf dass dieser Tag des Streiks jene Mobilisierung auslöst, die wir Arbeiter/innen vor uns haben, wenn wir die Arbeitsmarktreform stoppen wollen – und unsere Würde wiederherstellen.
CNT-IAA
Quelle:
http://www.cnt.es/node/2430
Übersetzung: Anarchosyndikat Köln/Bonn,
http://anarchosyndikalismus.org
Dieser Text ist gemeinfrei bei Nennung der Autor/innen und Übersetzer/innen, sowie der Webseite http://anarchosyndikalismus.blogsport.de