Polen: Konferenz gegen FRONTEX

Anti-FRONTEX-Konferenz in Warschau

Anti-Frontex-Konferenz 2010

Am 24. Mai 2010 werden Firmen und EU-Bürokrat/innen an der Konferenz und Ausstellung „Überwachungstechnologie zur Grenzkontrolle“ (Surveillance Technology for Border Control) teilnehmen, die von der EU-Migrantenjagdagentur FRONTEX veranstaltet wird [, die ihren Sitz in Warschau hat].

Am 25. Mai findet der „Europäische Tag des Grenzschutzes“ statt und auch der fünfte Jahrestag der Gründung von FRONTEX, weshalb die Konferenz der Entscheidungsträger/innen „Die Zukunft des Grenzmanagements in Europa und die Rolle von FRONTEX“ genannt wurde. Als einen kleinen Akt des Widerstands wird es eine Gegenkonferenz und Proteste am Tagungsort geben.

Staat und Kapital handeln schon lange nach dem Prinzip von „Teilen und Herrschen“. Die zufällige Unterteilung von Menschen entlang nationaler Grenzen bestimmt oft die Klassenzugehörigkeit, ob man in relativem Wohlstand geboren wurde oder in Armut.

Seit Urzeiten sind Arbeiter/innen auf der Suche nach besseren Bedingungen über diese Grenzen gewandert und haben versucht der unerträglichen Armut zu entfliehen. Doch diese Opfer von Armut, Krieg, innerer Vertreibung und ökologischen Katastrophen werden gejagt von den Agenten des Grenzmanagements. Diese versuchen abzusichern, dass der weltweite Bedarf an billigen Arbeitskräften an seinem Ort bleibt.

Dadurch leisten sie den Rassist/innen und Fremdenfeinden Vorschub, die die Festung Europa beschützen wollen vor jenen Leuten, die durch die Politik und Praxis der Europäischen Union teilweise vertrieben wurden. Die [europäischen] Arbeiter/innen werden überschüttet mit Propaganda, die ihnen einzureden versucht, dass dies notwendig und in ihrem Interesse ist, obwohl sie tatsächlich für dieses grausame und tödliche Regime bezahlen müssen.

Während die Technik zur Überwachung und Steuerung [im Inneren] zunimmt, werden die gleichen Technologien benutzt, um Migrant/innen an den Grenzen zu kontrollieren, wie sie auch verwendet werden, um Demonstrant/innen und andere Dissidente einer höheren gesellschaftlichen Kontrolle zu unterwerfen.

Unser Wunsch nach Freiheit brennt stärker als ihe Kontrollpläne!

Konferenz: „Frontex: Technologie, Überwachung und Steuerung“

Programm:

Samstag, 22. Mai 2010
Ort: ‚Plan B‘, al. Wyzwolenie 18, Warszawa
Beginn: 14:00 Uhr

14:00 Uhr
Präsentation: Was ist Frontex? Immigrantenjagd, Technologie zur Kontrolle der Grenzen und die Aktivitäten von FRONTEX. Laure Akai, Marc Duff und Diskussionsgäste von Anti-Border-Gruppen.

15:00 Uhr
Grenzmanagementsysteme in der EU – die Rolle der Firmen. Laure Akai und Jakub Zaczek

16:00 Uhr
Die Technologien zur Überwachung und Kontrolle im Zusammenhang der EU-Grenzkontrolle
Katarzyna Szymielewicz (Panoptykon)

Diskussion ab 20:00 Uhr
(Ort: Nowy Świat 11, Warszawa)
Über die internationale Kampagne gegen FRONTEX und die bisherigen Aktionen, sowie Diskussion mit Teilnehmer/innen

Zwiazek Syndykalistow Polski (ZSP-IAA) Warsaw und Panoptykon Foundation

http://zspwawa.blogspot.com/2010/05/anti-frontex-conference-program.html

Übersetzung: Anarchosyndikat Köln/Bonn,
http://anarchosyndikalismus.org

Hintergrundinfos:
„FRONTEX – Widersprüche im erweiterten Grenzraum“
(Informationsstelle Militarisierung)

Dieser Text ist gemeinfrei bei Nennung der Autor/innen und Übersetzer/innen, sowie der Webseite http://anarchosyndikalismus.blogsport.de/