Das Wiener Arbeiter*innen-Syndikat (WAS) hat am 13.01.2018 gemeinsam mit politischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen und Bündnissen, NGOs und Flüchtlingsinitiativen gegen die neue schwarz-blaue Regierungskoalition aus Österreichischer Volkspartei (ÖVP) und Freiheitlicher Partei Österreichs (FPÖ) demonstriert.
Category Archives: soziale Kämpfe
Internationale Nachrichten – Dezember 2017
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Brasilien: Für den Erhalt von Essensmarken
Die Basisgewerkschaft COB-IAA in der brailianischen Stadt Araxá setzt sich für den Erhalt der Lebensmittelgutscheine auch für krankgeschriebene Arbeiter*innen ein, die bisher gegenüber ihren Chefs einen Anspruch darauf haben. Die Kürzung dieser rechtlich gesicherten Nahrungsverorgung ist nur im Profitinteresse der Unternehmer*innen, die ihre Ausgaben einsparen wollen und sich nicht um das Wohlergehen der Belegschaft kümmern.
Während die Unternehmer*innen den Arbeiter*innen einreden wollen, dass sie „Sozialpartner*innen“ seien, stehlen sie ihnen gleichzeitig die Butter vom Brot. Da der Lohn oftmals so niedrig ist, dass er nicht ausreicht um die Miete zu zahlen oder gar ein Haus zu kaufen, streichen die Arbeitgeber*innen Tag für Tag die Gewinne aus der mühsamen Leistung der Untergebenen ein.
Um auf diese Geschäftspraktiken aufmerksam zu machen, plant die COB-IAA Araxá einen Boykotaufruf gegen solche Unternehmen, vor allem bei Supermärkten und Einzelhandel allgemein, die ihre Arbeiter*innen durch die Streichung der Lebensmittelgutscheine im Krankheitsfall zwingen sich zur Arbeit zur schleppen, auch wenn es ihre Gesundheit garnicht zulässt. Dies bedeutet nicht nur für sie selbst eine Gefahr, sondern auch für andere Menschen, beispielsweise bei der Bedienung von Maschinen und Fahrzeugen.
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Warschau: Proteste der Post-Arbeiter*innen
Am 06./07.12. haben in der polnischen Hauptstadt und anderen Orten die Arbeiter*innen der Post für bessere Arbeitsbedingungen protestiert. Kurz vor Beginn der Aktionen hatte das Management eine kleine Lohnerhöhung angekündigt. Die gelben Gewerkschaften, die protestierende Arbeiter*innen angreifen, da sie sie nicht kontrollieren können, feiern dies als ihren Sieg.
Die Aktionen fanden statt nachdem das Management gedroht hatte, jene Arbeiter*innen zu kündigen, die über ihre Arbeitsbedingungen im Internet reden. Die firmentreuen („gelben“) Arbeiter*innen behaupten zudem, dass sich die Proteste gegen die Post selbst richten würden und verleumnden die Basisgewerkschaft ZSP-IAA als „Außenstehende“, so als ob deren Mitglieder nicht bei der Post arbeiten würden.
In einigen Städten wurden die Kundgebungen von Arbeiter*innen an der Basis selbstorganisiert, die keiner Gewrkschaft angehören. Alle diese Drohungen und Manipulationen sollen die Solidarität zwischen den Arbeiter*innen unterlaufen und das Abkommen bestärken, das einige Gewerkschaften mit der Unternehmensführung abgeschlossen haben.
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Belgrad: Anklage nach Räumungsblockade
Anfang Dezember gab es in der serbischen Hauptstadt erneut Aktionen zur Verhinderung einer Zwangsräumung. Die Basisgewerkschaft Anarchosyndikalistische Initiative (ASi-IAA) unterstützt diese sozialen Kämpfe der Mieter*innen. Nach der Blockade eines Gerichtsvollziehers unter Polizeischutz müssen sich nun zwei Aktivist*innen vor einem Belgrader Gericht gegen die staatliche Repression verteidigen, wobei der Prozess auf Mitte Januar 2018 vertagt wurde.
Während der Anhörung haben mehrere Dutzend Mitglieder der selbstorganisierten Mieter*innen-Vereinigung Kolektivna odbrana stanara, eine Kundgebung vor dem Gericht durchgeführt und Solidarität im Kampf für den Erhalt von lebenswertem Wohnraum gezeigt.
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Britannien: Mieter*innen-Gewerkschaft für besseres Wohnen
Wie bereits im November berichtet, kämpft die Mieter*innen-Gewerkschaft der Solidarity Federation in Brighton mit zwei Gruppen von Mieter*innen seit einiger Zeit gegen die Vermietungsgesellschaft „G4Lets“. Sie fordern Entschädigungen für unhygienische Wohnbedingungen, sowie die Auszahlung der gesamten Kautionen. Mittlerweile hat „G4Lets“ zugestimmt, die jeweiligen Fälle zu überprüfen, weshalb einstweilig auf weitere Protestkundgebungen vor deren Niederlassungen verzichtet wird.
Im Fall der Maklerfirma Youngs in Kemptown fordert die SF-IAA Brighton weiterhin eine Entschädigung und Reparaturen für zwei Mieter*innen. Eine der Wohnungen ist derart feucht, dass beide Kinder der Mieterin wegen des Schimmels an Asthma leiden müssen. Darüber hinaus ist eines der Schlafzimmer unbewohnbar geworden. In dem anderen Fall wurde seit 15 Jahren keine der notwendigen Reparaturen durchgeführt und dieses Schlafzimmer ist ebenfalls wegen Feuchtigkeit unbewohnbar.
Um so wichtiger ist es, dass sich Mieter*innen und Basisgewerkschafter*innen gemeinsam organisieren und mit direkten Aktionen und Solidarität den Kampf um Wohnraum gemeinsam organisieren, weshalb Mitte Dezember in Brighton ein lokales Betroffenen-Netzwerk gegründet werden soll.
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Russland: Anna und Tatjana Garasewa
– zwei Revolutionärinnen im Kampf gegen den Bolschewismus
Am 07.12.1902 wurde Anna Garasewa im russischen Ryazan geboren. Sie und ihre Schwester Tatjana wurden anarchosyndikalistische Krankenschwestern und haben sich an der Russischen Revolution beteiligt. Nach der bolschewistischen Machtübernahme waren sie weiter politisch aktiv, weshalb sie in den folgenden Jahrzehnten mehrfach inhaftiert und in Gulag-Straflager geschickt wurden.
Tatjanas Mann wurde von der Geheimpolizei totgeschlagen und sie selbst verlor einen Fuß durch Erfrierungen im Lager von Kolyma. Anna nahm später Kontakt zum Oppositionellen Alexander Solschenitzyn auf und wurde dessen offizielle Sekretärin, wobei sie Informationen über die Gulags zusammenstellte und Dokumente für ihn versteckte. Beide Schwestern waren auch noch mit über 90 Jahren aktiv…
Auf Libcom.org ist eine kurze Übersicht über das Leben der beiden wenig bekannten Frauen, die ihren Kampf für eine bessere Welt nie aufgegeben haben:
https://libcom.org/history/garaseva-anna-1902-1994-tatiana-1901-after-1997
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CreativeCommons: BY-NC
(http://anarchosyndikalismus.blogsport.de)
IAA: Polizei und Staat als Instrumente von Klassenkampf und Unterdrückung
Man muss nicht lange suchen, um Beispiele dafür zu finden, wie die Polizei und der Staatsapparat gegen Momente des Widerstandes gegen Ausbeutung und Unterdrückung eingesetzt werden. Auf der ganzen Welt sehen wir immer wieder, wie Proteste von Arbeiter*innen von der Polizei bekämpft und die Bewegungen der Unterdrückten mit Gewalt niedergerungen werden. Die Rolle des Staates zur Aufrechterhaltung der Macht der Eliten ist schon vor Langem deutlich geworden.
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Internationale Nachrichten – November 2017
Britannien: Basisgewerkschaft SF-IAA kämpft für Mieter*innen-Rechte
Vor dem Büro der Immobilienverwaltung „G4 Lets“ in Brighton protestierten a, 23.11. mehrere Gewerkschafter*innen der lokalen Solidarity Federation (SF-IAA) und fordeten die Rückzahlung der Kautionen von zwei Gruppen Mieter*innen. Diese mussten in unterdurchschnittlich schlechten Wohnungen (Mäusebefall, mangelhafter Brandschutz) leben und ihnen wurden bereits zuvor bestehende Schäden nach ihrem Auszug in Rechnung gestellt und abgezogen.
Bereits Anfang November 2017 hatte die Wohnungsgewerkschaft (Housing Union) der SF-IAA gemeinsam mit den Mieter*innen eine schriftliche Forderung gestellt, auf die das Unternehmen aber nicht bereits war innerhalb der gestellten Wochenfrist zu reagieren. Daher hatten sie am 09.11. mit einer öffentlichen Kampagne gegen die unzumutbaren Mietverhältnisse bei „G4 Lets“ begonnen, um die ausstehende Zahlung von über 2000 GBP.
Dass solche direkten Aktionen von basisgewerkschaftlich organisierten Mieter*innen erfolgreich sind, zeigen auch die vorherigen Fälle, in denen die Solidarity Federation kürzlich nicht nur die komplette Rückzahlung der Kautionen, sondern auch fast 4.000 GBP Entschädigungszahlung an Mieter*innen erkämpfen konnte, die ein Jahr lang in feuchten und ungezieferverseuchten Wohnungen hausen mussten.
Britannien: „Macht dich dein Putzjob fertig?“
Eine neue Broschüre der anarchosyndikalistischen Solidarity Federation (SF-IAA) beleuchtet aus Sicht einer Reinigungsarbeiter*in die prekären Bedingungen in der Branche. Auf Grundlage von internationalen Studien wird in 28 Seiten dargestellt, wie die körperliche Beanspruchung und die Auswirkungen von chemischen Reinigungsmitteln die Gesundheit belasten. Hinzu kommen Niedriglöhne, steigende Arbeitsbelastung, fehlende Anerkennung, sexuelle Belästigung und familiäre Belastungen im Alltag von Reinigungsarbeiter*innen.
Madrid: Anarchosyndikalist*innen gegen Nationalstaaten und Klassenbündnisse
Das Allgemeine Syndikat (SOV) der CNT-IAA Madrid spricht sich angesichts der nationalistischen Staatskrise in der spanischen Region „Katalonien“ gegen jede Form von Herrschaft aus. Sie erinnern nicht nur an die Kontinuität der faschistischen Eliten nach Francos Tod, sondern auch an die Repression der katalanischen Staatsgewalt gegen soziale Bewegungen (15M, Hausbesetzungen, Streiks). Ein „Recht auf Selbstbestimmung“ könne es nur jenseits kapitalistischer Ausbeutung und politischer Stellvertretung gegen, aber nicht durch parlamentarische Stimmabgabe, Klassenbündnisse oder Neugründung staatlicher Herrschaft.
Polen: Die Proteste bei PoloMarket gehen weiter
Die Stadt Aleksandrów Lódzki ist nur einer von vielen Orten, an dem die Arbeiter*innen der Supermarkt-Kette gezwungen werden Überstunden zu leisten, ohne dass diese im Stundennachweis erfasst werden. Mehrere Arbeiter*innen haben deshalb bereits Entschädigungszahlungen erhalten und in weiteren Fällen wird noch darum gekämpt. Derweil versucht das Unternehmen die Basisgewerkschaft ZSP-IAA wegen angeblicher „Straftaten“ zu verklagen.
Bulgarien: Proteste gegen Arbeitergeber*innen-Willkür und Korruption
In Sofia und Varna fanden wieder mehrere Proteste gegen die Willkür von Arbeitgeber*innen vor lokalen Behörden, sowie der Handelskammer statt. Zahlreiche Basisgwerkschafter*innen der ARS und solidarische Kolleg*innen forderten ausstehende Löhne und ein Recht auf Insolvenzantrag durch betroffene Arbeiter*innen.
Argentinien: Familie bestätigt Tod von Santiago Maldonado
Der „verschwinden“ gelassene Mapuche-Aktivist und Anarchist Santiago Maldonado war während einer Protestaktion festgenommen worden und nicht wieder aufgetaucht. Nach monatelangen Massenprotesten, die Informationen über seinen Verbleib einfordertetn und an das „Verschwindenlassen“ von Oppositionellen während der Militärdiktatur erinnerten, wurde Ende Oktober nun offiziell sein Leichnam „gefunden“.
Kurdistan: Gegen Staat und Krieg – Für Selbstverwaltung und soziale Revolution
Das Kurdischsprachige Anarchistische Forum (KAF) hat eine aktuelle Stellungnahme gegen den Angriff der irakischen Armee – und schiitischer Milizen – auf das Gebiet der Kurdischen Regionalregierung (KRG) veröffentlicht. Gleichzeitig lehnen die den Autonomieanspruch der dortigen Peshmerga-Regierung als autoritären Nationalismus ab. Klanchef Barzani will damit die Bevölkerung vom Sozialabbau und der Wirtschaftskrise ablenken.
Als Antimilitarist*innen ruft das KAF nun Genoss*innen auf der ganzen Welt zu Solidaritätserklärungen gegen den nationalistischen Bürgerkrieg im Irak auf. Sie rufen auch die Anarchist*innen arabischer, persischer, türkischer und syrischer Sprache zur Unterstützung auf im Kampf für eine antikapitalistische Selbstverwaltung ohne sexuelle oder kulturelle Ausbeutung und Unterdrückung.
Creative Commons: BY-NC (http://anarchosyndikalismus.blogsport.de)
Neues aus der IAA – Oktober 2017
Argentinien: Soldarität gegen Polizeiterror in Katalonien
Die Widerstandsgesellschaft aller Berufe (SROV) der FORA in Lomas de Zamora hat anlässlich des politischen Generalstreiks am 03.10. gegen die Staatsgewalt in der Region Katalonien vor der Spanischen Botschaft in Buenos Aires protestiert. Dabei wurden auf der Straße vor dem Gebäude zahlreiche Flugblätter verteilt, Transparente gezeigt und Redebeiträge mit Megaphon gehalten (siehe Video).
Sie unterstützen damit den Aufruf der Basisgewerkschaft CNT in Barcelona, die sich angesichts der massiven Unterdrückung gegen die regionalistische Unabhängigkeitsbewegung mit den zivilen Opfern von Polizeigewalt und faschistischem Straßenterror solidarisiert.
Auch die FORA-Mitglieder wenden sich gegen jede staatliche Unterdrückung und rufen zum Klassenkampf gegen die kapitalistische Ausbeutung jenseits aller Grenzen auf. Auf dem Weg zur Selbstbestimmung stehen für sie die Organisation der Arbeiter*innen und gemeinsame direkte Aktionen im Vordergrund, aber nicht nationalistische Spaltung und Militarisierung.
http://oficiosvarios-lomasdezamora.blogspot.de/
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Bulgarien: Kampagne gegen Willkür von Arbeitgeber*innen
Das Autonome Arbeiter*innen-Syndikat (ARS/APC) organisiert gemeinsam mit anderen Arbeitern aus verschiedenen Firmen und Branchen eine Kampagne gegen willkürliche Maßnahmen von Unternehmer*innen weiter.
Nach einem gemeinsamen Protest am 05.09. haben sie einige Ergebnisse erzielt, vor allem im Zusammenhang mit den Rechten von Arbeiter*innen bei der Firma Piccadilly. Aber das reicht nicht, denn die Arbeiter*innen haben das fällige Geld noch nicht erhalten.
Und die vorgeschlagenen gesetzlichen Änderungen werden nicht einmal im Parlament behandelt. Deshalb haben sie in den letzten Wochen eine neue Reihe von Veranstaltungen gestartet, um über die Fortsetzung und Ausweitung der Kampagne gegen die Arroganz der Arbeitgeber*innen zu diskutieren.
Die Arbeiter*innen und der Gewerkschaft, die an diesen Versammlungen teilgenommen haben, wollen die Kampagne vertiefen und zu radikalen Protesten, Straßensperren und anderen Aktionen übergehen.
Die Kampagne wird Beteiligung in weiteren verschiedenen Bereichen ermöglichen und diese in die allgemeine Mobilisierung einbeziehen. In mehreren Städten des Landes findet eine Koordinierung statt und die Proteste werden diese Woche fortgesetzt.
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Granada: Arbeitskampf bei 8Belts geht weiter
Vor dem Kongresszentrum der spanischen Stadt haben heute Basisgewerkschafter*innen der CNT-IAA Granada gegen die Ausbeutung in der Firma 8Belts protestiert, deren Inhaber Anxo Perez dort an einer Veranstaltung teilnahm. Die Passant*innen und Besucher*innen wurden über den Arbeitskampf informiert. Der Unternehmer wurde daran erinnert, seinen Verpflichtungen nachzukommen und auf die Forderungen der Arbeiterin* einzugehen.
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Spanien: CNT-IAA schließt Haustarifvertrag in Kantabrien ab
Nach sechs Monaten Verhandlung hat die anarchosyndikalistische Basisgewerkschaft CNT-IAA Torrelavega bei „Fincas Urbanas“ einen eigeständigen Tarifvertrag für alle Mitglieder in dem Unternehmen abgeschlossen.
Landesweit ist dies die erste Stadt, in der eine CNT-Gewerkschaft solch einen umstrittenen Haustarifvertrag aushandeln konnte. Dieser regelt nun eine Lohnerhöhung, sowie Verbesserungen bei Urlaubsanspruch und Nachtarbeit.
Da alle Mitglieder dieses hauseigene Abkommen auf ihrer Vollversammlung beschlossen hatten, sieht die lokale Gewerkschaft darin einen Weg, um die reformistische Stellvertretungspolitik einer Funktionärsbürokratie durch solche selbstbestimmten, direkten Aktion zu verhindern.
Quelle:
https://www.adargainfo.com
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Spanien: Kampagne gegen Arbeitsunfälle
Unter dem Motto „Aus unserem Blut schöpfen sie ihren Reichtum – Arbeitsunfälle sind Unternehmensterror!“ startet eine Kampagne gegen die gesundheitlichen Gefahren am Arbeitsplatz. Die CNT-IAA Albacete will mit Plakaten und Aufklebern die berufsbezognen Risiken von Unfällen, Verletzungen und Erkrankungen aufmerksam machen.
Vor allem das Profitinteresse der Unternehmer*innen und die zunehmende Leistungsverdichtung bei gleichzeitiger Arbeitshetze sehen sie im Zusammenhang mit der gestiegenen Zahl von Arbeitunfällen und Berufskrankheiten in dem krisengeplagten Land. Im spanischen Staat sterben über 600 Arbeiter*innen pro Jahr bei Arbeitsunfällen, weltweit handelt es sich um etwa 360.000 Tote.
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Frankreich: Neue Ausgabe von „Anarchosyndicalisme!“
Die aktuellle Nr. 156 der Gewerkschaftszeitung der CNT-IAA Toulouse ist erschienen mit folgenden Themen:
– „Lächeln, sie werden gefilmt“
– „(R)Evolution(en) – die kapitalistische Ideologie und die Theorie der Verteilung“
– „Levothyrox – eine medizinischer Unfall“
– „Die Chefs befehlen, Macron führt aus“
– „Autonomie und ziviler Ungehorsam: Die selbstbestimmte Arbeitszeitverkürzung in Italien“
– „Der Schaden in Katalonien“
– „Ebru Firat: Schon 400 Tage Inhaftierung der türkischen Gefangenen“
– „S.I.A. – eine andere Form der Solidarität“
– „Medien: Ein Hurrikan von Gerüchte aus Saint-Martin“
http://www.cntaittoulouse.lautre.net/IMG/pdf/anarchosyndicalisme___156.pdf
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CreativeCommons: BY-NC (http://anarchosyndikalsimsu.blogsport.de)
Köln: Protest gegen Wohnraumzerstörung
Vor zwei Jahren war in der Kölner Südstadt das Wohnhaus am Kartäuserwall 14 besetzt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Die Mieter*innen waren von der Immobilienfirma Gewerbepark Hüsten GmbH zuvor als „Verwertungshindernis“ vertrieben worden. Das Gebäude wurde schließlich nach vier Wochen polizeilich geräumt, einige der Besetzer*innen wurden angeklagt und verurteilt.
Nachdem dieser Wohnraum unter skandalösen Umständen zerstört und abgerissen wurde, ist jedoch trotz aller Investorenpläne für ein schickes City-House jahrelang nichts passiert auf der Brache. Es wird auch bezweifelt, ob überhaupt eine erforderliche Baugenehmigung für die geplante Geschosserhöhung der Neubauten und die geringen Abstandsflächen vorliegt.
Brighton: Erfolgreiche Kampagne gegen Vermieterin
Die protestierenden Mieter*innen, die sich gemeinsam mit der anarchosyndikalistischen Solidarity Federation (SF-IAA) in Brighton gegen ihre tyrannische Vermieterin gewehrt haben, können einen Sieg vermelden. Da sie ein Jahr lang in einer feuchten, schimmeligen und verseuchten Unterkunft leben mussten, wurde ihnen nun von der Vermieterin 2.700 GBP als Entschädigung und die gesamte Kaution ausgezahlt.
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Aktionstag „Mietenwahnsinn stoppen“ in Köln
Im Rahmen der bundesweiten, dezentralen Proteste gegen steigende Mieten, Luxussanierung und Gentrifizierung hat es auch eine Aktion in der Kölner Südstadt und im Stadtteil Zollstock gegeben. Bei der städtischen Wohungsgesellschaft GAG, vor einem Studierendenwohnhaus, sowie einer restaurierten Arbeiter*innen-Siedlung und an einer Flüchtlingsunterkunft wurde mit verschiedenen Plakaten die entsprechenden Zusammenhänge kritisiert bzw. Forderungen gestellt.
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Köln: Antiautoritäre Lokalgeschichte 1919-’37
Das Open-Source-Projekt „Nur die Karte“ (http://www.die-karte.org) veröffentlicht historische Karten von Köln aus der Zeit zwischen der Novemberrevolution am Ende des Ersten Weltkriegs bis zur Untergrundarbeit während des Nationalsozialismus mit eingezeichneten Orten, die im Zusammenhang zur libertären Arbeiter*innen-Bewegung standen.
Vor allem die Mitglieder der anarchosyndikalistischen „Freien Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD)“ stehen dabei im Mittelpunkt der Forschung, aber auch die „Syndikalistisch-Anarchistische Jugend Deutschlands (SAJD)“ ist vermerkt. Heute noch bekannte Wohnorte von damals aktiven Personen sind ebenso zu finden, wie überlieferte Treffpunkte und historische Ereignisse, wie Demonstrationen, Kundgebungen, Versammlungen und Streiks.
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Zum Thema Wahlen und Selbstorganisation
Die Solidarity Federation im britischen Calderdale hat eine Stellungnahme zur Wahlbeteiligung verfasst, in dem sie mit dem verbreiteten Vorwurf aufräumt, dass man sich über das Ergebnis nicht beschweren dürfe, wenn man sich vorher nicht an der Wahl beteiligt habe. Stattdessen formulieren sie es so: Wer immer nur wählen geht, darf sich danach nicht über das Ergebnis wundern.
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