Der Nachtclub „Proud Cabaret“ hat eine*r Arbeiter*in rückwirkend über 1.600 Euro vorenthaltenen Lohn ausgezahlt, direkt nachdem ein Forderungsschreiben der Basisgewerkschaft Solidarity Federation (SF-IAA) aus Brighton überreicht worden war.
Eigentlich war nämlich zugesagt worden, dass der Stundenlohn 9,40 Euro betragen würde, aber tatsächlich wurden nur 8,38 Euro bezahlt. Erst als im April 2018 der neue Mindestlohn eingeführt wurde, kam es zu einer geringfügigen Lohnanhebung auf 8,66 Euro. Zudem war in dem ausgehändigten Arbeitsvertrag keine Lohnhöhe festgehalten worden, was jedoch rechtlich vorgeschrieben ist.
Nachdem wiederholte Anfragen an das Management erfolglos blieben, wurde die Solidarity Federation hinzugezogen, woraufhin die Chefs sich dazu entschlossen, sofort die offenen Lohnforderungen zu begleichen.
Es sei daran erinnert, dass dies nicht der erste Konflikt mit „Proud“ Cabaret um vorenthaltene Löhne war. Bereits 2015 wurde eine Arbeiter*in gewzungen trotz Krankmeldung zur Arbeit zu erscheinen, woraufhin die Solidarity Federation für ihr neues Mitglied Urlaubsgeld und eine Kündigungsfrist einforderte. Dieser Arbeitskampf wurde ebenfalls erfolgreich beendet, nachdem das Unternehmen einen Teil der ausstehenden Forderungen beglichen hatte, womit sich die betroffene Person damals einverstanden erklärt hat.
(siehe http://www.brightonsolfed.org.uk)
Da „Proud Cabaret“ also bereits einen Vorgeschmack darauf bekommen hatte, wozu organisierte Arbeiter*innen imstande sind, war es nicht verwunderlich, dass die Firma den vollen Lohn ausgezahlt hat, noch bevor die Gewerkschaft überhaupt eine öffentliche Kampagne gestartet hat. Zudem ist es ein interessanter Zufall, dass das Unternehmen direkt nach Erhalt des Forderungsschreibens dazu übergegangen war, der gesamten Belegschaft die Löhne zu erhöhen und Arbeitsverträge auszustellen.
Solche Erfolge stehen nicht für sich allein, denn jeder Sieg baut auf vorherigen Kämpfen auf. Das hat Auswirkungen auf den Umgang mit nachfolgenden Kolleg*innen, wenn diese ihre Arbeitsbedigungen verbessern möchten. Daher ist dieser Erfolg ist ein enormer Fortschritt und macht deutlich, wie die Gewerkschaft SF-IAA durch anhaltendes Organisieren mit Erfolg eine Kultur der Solidarität in der Stadt aufbauen konnte.
Quelle:
http://www.solfed.org.uk/brighton/proud-cabaret-pays-worker-after-solfed-get-involved
Übersetzung: ASN Köln (CC: BY-NC)