Spontandemo nach Brandanschlag in Köln-Mülheim

In der Nacht zum 03.01.2016 wurde eine Flüchtlingsunterkunft im Kölner Stadtteil Mülheim mit bengalischen Leuchtfackeln angegriffen,wobei eine Scheibe zu Bruch ging. Mindestens eine Person wurde durch Schnittwunden verletzt, aber es kam wohl zu keinem Brand. In der Nähe des Übergangsheims an der Schönrather Straße wurden zwei verdächtige Männer (21 und 25 Jahre) von der Polizei festgenommen und am folgenden Abend dem Haftrichtet vorgeführt.

Da von einem fremdenfeindlichen Hintergrund auszugehen ist, haben sich Sonntagmittag etwa 400 Menschen spontan zu einer Demonstration gegen Rassismus und fremdenfeindliche Gewalt zusammengefunden. Nach improvisierten Redebeiträgen am Wiener Platz zogen sie durch den Stadtteil, auch über die vom Nagelbombenanschlag des „NSU“ geplagte Keupstraße. Vorbei ging es am Bahnhof Mülheim und dem Flüchtlingshotel in der Frankfurter Straße, danach löste sich der Protestzug ohne Zwischenfälle am Wiener Platz wieder auf.

Fluechtlinge willkommen


Außer uns nahmen auch einige andere Anarchist/innen und Anarchosyndikalist/innen an der Spontandemo teil, wobei vor allem antifaschistischen Gruppen das Bild prägten. Es war jedenfalls gut zu sehen, dass in Köln auch kurzfristig mehrere Hundert Leute gegen rassistische Gewalt auf die Straße gehen – jenseits des staatstragenden Kulturspektakels von „Birlikte“ und „Arsch huh“.

Vergessen wir dabei nicht, dass die rassistische Gewalt nicht nur brandstiftenden „Einzeltätern“ ausgeht, sondern auch aus der Mitte der Gesellschaft und ihren abschiebenden Sicherheitskräften:
Kommt zur Demo in Gedenken an Oury Jalloh (Do 07.01., 18 Uhr, Bhf. Süd, Luxemburger Straße)!

Demo

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CC: BY-NC (Anarchosymdikat Köln/Bonn, http://anarchosyndikalismus.org)