Arbeitskampf bei H&M Madrid

Geschäftsleitung zwingt Arbeiter mit Drohungen zu Auflösungsvertrag

Einige Genoss/innen der CNT-IAA Levante hatten sich am 12. Juni 2010 vor dem Eingang von H&M auf der Avenida Maisonnave in Alicante (Spanien) versammelt, um öffentlich gegen die Ereignisse in der Filiale von Madrid (Goya 81) zu protestieren.

Kundgebung vor H&M in Alicante

Nachdem der Genosse Diego dort für zwei Jahre ohne irgendwelche Probleme gearbeitet hatte, wurde er vor zwei Wochen von dem Chef (Amaya) und dem Bezirksleiter (Ernesto) gefeuert. Zum Erstaunen der Kolleg/innen haben ihn diese beiden Vorgesetzten unter Zwangsandrohung dazu genötigt seinen Arbeitsvertrag selbst aufzukündigen.

Es wurde ihm auch verweigert vorher um Unter­stützung zu rufen oder Zeugen zuzulassen, stattdessen wurde ihm mit einer gerichtlichen Klage gedroht. Aus Angst hat Diego dann seinen Aufhebungsvertrag unterzeichnet, ohne zu wissen, was er da unterschrieben hat.

Wiedereinmal wird deutlich, wie ein Unter­nehmen durch eine Politik der Angst die Arbeitnehmer/innen zwingen kann auf jede Form von Abfindung zu verzichten, obwohl das ihnen Probleme mit dem Anspruch auf Arbeitslosengeld bereitet.

Wir reden hier über ein multinationales Unter­nehmen, das im letzten Jahr erhebliche Ge­winne gemacht hat und das, obwohl die Wirt­schaft in einer Krise steckt. In diesem Zeitraum haben viele Firmen weiterhin hohe Gewinne machen können, während die Arbeiter/innen angesichts von Entlassungen und drohendem Arbeitsplatzverlust die Kosten für diese Krise zahlen müssen.

Die anarchosyndikalistische CNT-IAA wird sich weiter dagegen wehren und es ist das Recht der Arbeiter/innen sich selbst zu organisieren und ihre Rechte zu verteidigen. Der Arbeits­kampf bei H&M in Madrid wird weitergehen bis der Genosse Diego wieder eingestellt wird.

(http://www.cnt.es/noticias/concentracion-en-hm)

Bangladesch: Bei Brand in H&M-Textilfabrik sterben 21 Arbeiter/innen

Aber nicht nur wegen des Umgangs mit ihren ei­genen Mitarbeiter/innen ist die schwedische Be­kleidungsfirma H&M in die Kritik geraten, auch in den Produktionsstätten der Kleidung in Bang­ladesch werden die Rechte der Arbeiter/innen verletzt. Erst Ende Februar kamen bei einem Fabrikbrand in der Nähe von Dhaka wegen feh­lender Sicherheitsmaßnahmen 21 Arbei­ter/innen ums Leben. Das war bereits der zwei­te Brand in der Fabrik innerhalb von sechs Monaten.

Der Brand war durch einen Kurzschluss im ersten Obergeschoss des siebenstöckigen Ge­bäudes ausgelöst worden, das der Firma Garib & Garib Co. Ltd. gehört. Weitere 50 Menschen wurden bei dem Feuer verletzt. Wie die örtliche Presse berichtete, wurde das Fabrikmanage­ment für die Katastrophe verantwortlich ge­macht, da es in der sechsten Etage eine nicht genehmigte Baukonstruktion gab, die den Abzug der giftigen Dämpfe verhindert hatte, an denen die 21 Arbeiter/innen erstickt sind.

Ausserdem sei die Belegschaft nicht in die Brandschutzmaßnahmen eingeführt worden, die Feuer­löscher fehlten teilweise oder funktionierten nicht, hochentzündliches Material sei falsch ge­lagert und die Notausgänge waren blockiert.

Da das Textilunternehmen H&M (wie auch Pim­kie und Otto) in dieser Fabrik seine Strickware herstellen ließ, hat die „Kampagne für Saubere Kleidung“ nun einen Protest gestartet. Trotz eigener Aufklärungsmaßnahmen trage H&M durch schlampige Kontrollen eine Mitschuld an dem Geschehen und die angebotene Entschä­digung von unter 3.000 EUR sei unzureichend.

(http://www.labournet.de/branchen/sonstige/textil.html)

Anarchosyndikat Köln/Bonn, http://anarchosyndikalismus.org

Dieser Artikel ist gemeinfrei bei Nennung der Webseite http://anarchosyndikalismus.blogsport.de