Die Basisgewerkschaft Solidarity Federation in der südenglischen Stadt Brighton kämpft seit Monaten für die Rechte eines ihrer Mitglieder, das anstatt des vereinbarten qualifizierenden Praktikums beim Friseur“ CJ Barbers“ zweieinhalb Monate in Vollzeit bloß für eine „ehrenamtliche“ Aufwandsentschädigung schuften musste.
Da dies offensichtlich reguläre Erwerbstätigkeit war, die nicht angemessen nach Mindestlohn entlohnt und auch keine andere vertragliche Regelung getroffen wurde, versucht die SF-IAA wegen fehlender Gesprächsbereitschaft des Unternehmens nun mit Protestkundgebungen und Boykottaufrufen die rechtlich zustehenden Zahlungen in Höhe von etwa 2.800 Euro durchzusetzen.
Dabei kam es am 20.06. zu einem gewaltsamen Angriff des Besitzers, der gemeinsam mit dem Manager, die Gewerkschaftskundgebung wiederholt attackierte. Er zerschlug sein Mobiliar, bedrohte damit die Umstehenden, zerriss Banner und Flugblätter und ging mit körperlicher Gewalt gegen die friedlichen Demonstrant*innen vor. Als diese sich nicht provozieren ließen und ihren Protest fortsetzten, schubste und würgte er die Gewerkschafter*innen, wobei er auch filmenden Leuten das Handy aus der Hand schlug.
Ein Video dieses Angriffs auf die Organisationsfreiheit, bei dem glücklicherweise keines der Gewerkschaftsmitglieder verletzt wurde, findet sich als Dokumentation bei Vimeo. Zwar sind die beiden Arbeitgeber im Laufe der Protestkampagne bereits mit gewaltsamen Übergriffen und Todesdrohnungen aufgefallen, aber die Solidarity Federation ist fest entschlossen diesen Konflikt weiterzuführen, trotzdem noch eine Verhandlungslösung anzubieten und sich nicht gewaltsam von Kundgebungen abhalten zu lassen – bis die ausstehenden Löhne gezahlt werden.
Ein Angriff auf eine*n ist ein Angriff auf alle!
Solidarität im Arbeitskampf!
Mehr Infos:
http://www.brightonsolfed.org.uk
CC: BY-NC (ASN Köln)