Leider hat uns die Nachricht vom Tod des langjährig aktiven Anarchisten und spanischen CNT-Mitglieds, Jose Luis Garcia Rua, erreicht. Er verstarb friedlich am Freitagmorgen, den 6. Januar 2017, im Alter von 93 Jahren.
Garcia Rua war 1932 in Asturien geboren worden. Sein Vater war Mitglied der CNT und starb an der Front von Orviedo während des Spanischen Bürgerkrieges. Im Jahr 1939 war Garcia Rua gezwungen nach Frankreich ins Exil zu gehen und landete wahrcheinlich in den Konzentrationslagern Argelers und Barcarès, konnte jedoch noch im selben Jahr zurückkehren.
Später begann er eine Hochschulkarriere, arbeitete jedoch in der Bau- und Metallindustrie, sowie im Bergbau. Auch im Widerstand gegen Franco war er aktiv und musste wegen seiner Rolle in einem Streik von Bergleuten Repression erleiden. Dadurch verlor er für einige Zeit seinen Arbeitsplatz an der Hochschule, wurde schließlich jedoch Mitte der 1970er Jahre Professor für Philosophie an der Universität von Granada.
Nach dem Tod Francos wurde Garcia Rua 1977 Sektretär der CNT in der Region Andalusien, eine Aufgabe, die er später ein zweites Mal übernahm. Von 1986 bis 1990 war er Generalsekretär der CNT und von 1997-200 Generalsekretär der Internationalen Arbeiter/innen-Assoziation.
Garcia Rua war Autor zahlreicher Artikel und Bücher über Anarchosyndikalismus, aber auch zu Themen seiner akademischen Forschungsinteressen. Am Ersten Mai 2015 hielt er eine leidenschaftliche Rede über die IAA, in der er die Genoss/innen dazu aufrief, die Tradition des kämpferischen Anarchosyndikalismus fortzuführen. Dies war seine letzte öffentliche Ansprache.
Wir senden seiner Familie unsere Anteilnahme.
Sekretariat der Internationalen Arbeiter/innen-Assoziation (IAA)
06.01.2017
Quelle: http://iwa-ait.org/content/comrade-has-left-us
Übersetzung: anarchosyndikalismus.blogsport.de (CC: BY-NC)