Am 22.03.2014 haben in der spanischen Hauptstadt Madrid über eine Millionen Demostrant/innen gegen die Politik der Regierung in der anhaltenden Wirtschaftskrise demonstriert. Die Gewerkschaft CNT-IAA hält diese Mobilisierungen für einen Erfolg, zumal sie von einem breiten Bündnis zahlreicher Organisationen getragen wurde, entgegen der Medienzensur und unabhängig von den etablierten Parteien oder den staatstragenden Gewerkschaften CC.OO, UGT und USO. Am Abend kam es nach Polizeiprovokationen noch zu Straßenschlachten zwischen Demonstrant/innen und der Staatsgewalt, was zu hundert Verletzten und 24 Festnahmen führte.
„Keine Schuldenrückzahlung und keine Kürzungen! Weg mit den Troika-Regierungen! Brot, Arbeit und Wohnraum für alle“
Dieser Aktionstag, der zugleich den Abschluß der aus allen Landesteilen nach Madrid führenden „Märsche der Würde“ bildete, sollte jedoch nur der Auftakt sein für eine kontinuierlichen Kampf gegen die Sparmaßnahmen und für gesellschaftliche Freiheit. Für den Ersten Mai sind bereits in zahlreichen Städten des Landes Kundgebungen und Proteste geplant, die erneut die Mächtigen in Parlament und Wirtschaft herausfordern werden.
Denn auch die Sozialpartnerschaft zwischen den Unternehmen und ihren treuen Gewerkschaften kann trotz wohlklingender Abkommen nicht über die sozialen Mißstände in der sich verschärfenden Krise hinwegtäuschen. Der Aktionstag M22 hat mehr als deutlich gemacht, dass die Bevölkerung nicht den Lügen und falschen Versprechungen der Politikiker/innen auf den Leim geht, sondern massenhaft auf die Straße – und bald kommt es vielleicht wieder zu einem Generalstreik in Spanien.
Anarchosyndikat Köln/Bonn