Die spanische Basisgewerkschaft CNT-IAA protestiert gegen die Ereignisse des 11.07.2012. Während der Kundgebungen, die zur Unterstützung der streikenden Bergleute stattfanden, wurden dutzende von der Polizei verhaftet, sowie viele verwundet und geschlagen.
Es ist bezeichnend, dass die Regierung gleichzeitig die aktuellen Sparmaßnahmen beschließt, während sie gegen Demonstrant/innen vor dem Industrieministerium im Namen der „Demokratie“ mit exzessiver Gewalt die blutigste Staatsgewalt seit Jahren anwendet.
Zu der Großdemonstration am Mittwochmorgen hatten auch zahlreiche kämpferische Organisationen in die Hauptstadt aufgerufen, die nicht mit der Symbolpolitik der reformistischen Gewerkschaftszentralen von CC.OO und UGT einverstanden sind. Diese Straßenversammlung wurde dann zum Anlass für brutale Polizeirepression im Auftrag der rechten Regierung.
Der bürgerkriegsähnliche Angriff der Aufstandsbekämpfungseinheiten zeigte sich in heftiger und blutiger Gewalt, die alle Anwesenden wahllos und ohne erkennbare Logik getroffen hat. Angesichts der ernsten Lage zeigte sich jedoch die Solidarität der einfachen Leute, der Gewerkschaften und sozialen Organisationen, die gemeinsam versuchten die Angriffe der Polizeitruppen abzuwehren.
Die CNT-IAA kritisiert die Passivität der Gewerkschaftsführung von CC.OO und UGT, die in den Medien zwar ihre Positionen verteidigen, aber noch nicht mal den Mut haben, die Ereignisse wenigstens kurz zu erwähnen. Sie ist auch traurig darüber, dass so viele Menschen an der Basis dieser Organisationen eine schwere Last ertragen müssen, während die Bergarbeiter/innen und ihre Familien, wegen ihrer Solidarität und Unterstützung im Arbeitskampf nun verhaftet und als schlechte Menschen, „Systemfeinde“ und Unkontrollierbare angeprangert werden.
Die Anführer jener staatstreuen Gewerkschaften versuchen nun eine größtmögliche Demobilisierung indem sie die Verhafteten ignorieren damit wieder Ruhe im Lande herrscht und sie sich weiterhin als Komplizen der Macht andienen können.
Die CNT-IAA hingegen bleibt solidarisch mit den kämpfenden Arbeiter/innen und wird sie trotz der besorgniserregenden Repression weiterhin mit ihren Mitteln unterstützen. Sie fordert aber, dass diejenigen Organisationen, die Veranstaltungen durchführen, um mit ihren Symbolen Propaganda zu machen, wenigstens den Anstand haben, bestimmte Konsequenzen mit zu tragen. Diese Folgen sind nämlich Teil des Kampfes, denn ansonsten regiert die Angst und das Misstrauen in Arbeiterklasse. Der Staat versucht nämlich mit allen Mitteln die Gewerkschaften zu lähmen und jede Hoffnung auf eine Mobilisierung und Organisierung gegen das erdrückende System, in dem wir leben, zu zerschlagen.
Am Mittwochnachmittag zog die Demonstration zur Puerta del Sol weiter, um gegen die Verhaftungen vom Morgen und die zahlreich beschlossenen, weiteren Kürzungen bei den Arbeitnehmer/innen und benachteiligten sozialen Gruppen zu protestieren. Wie erwartet kam es dabei erneut zu Übergriffen und Festnahmen, die ein Ergebnis dieses offenen Angriffs der Regierung gegen die Arbeiterklasse darstellen.
Solidarität mit den Verhafteten und Unterdrückten!
Der Kampf ist der einzige Weg!
Ständiges Sekretariat des Konföderalkommittees der CNT-IAA
http://cnt.es
Übersetzung: Anarchosyndikat Köln/Bonn
Hintergrundartikel:
Spanien: Solidarität mit dem Streik der Minenarbeiter
Madrid: Solidarischer Empfang für streikende Bergleute
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