KRAS: Protestiert gegen den „Blutigen Freitag“ in Kasachstan

Am 16. Dezember 2011 haben die Behörden in Kasachstan in der west-kasachischen Stadt Schanaosen (Жаңаөзен) eine Demonstration streikender Öl-Arbeiter/innen niedergeschossen. Der Streik der rund 1.500 Arbeiter/innen begann bereits im Mai und wurde verboten. Es werden höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen gefordert. Das Ölfeld von Karazhanbas, wo der Konflikt ausgebrochen war, wir von einer Firma gefördert, die zu dem Konzern China International Trust Investment Company (CITIC) und dem kasachischen Unternehmen KazMunayGaz (KMG) gehört.

Das Maß der Unterdrückung wurde immer weiter erhöht: Während des Arbeitskampfes wurden hunderte Arbeiter/innen entlassen und der Gewerkschaftsaktivist Zhaksalyk Turbayev wurde von Unbekannten ermordet. Das Haus eines anderen Aktivisten, Aslambek Aydarbayev, wurde in Brand gesteckt und die Gewerkschaftsanwältin Natalia Sokolova wegen „Anstiftung zu sozialer Unordnung“ zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Die führenden Gewerkschafter Akzhanat Aminov und Kuanysh Sisenbayev, sowie über 30 weitere Gewerkschafter/innen, wurden ebenfalls verhaftet und verurteilt.

Das Regime von Präsident Nazarbayev ist allgemein bekannt für seine brutale Unterdrückung der Arbeiterbewegung und für seinen Autoritarismus. Er erklärte die Theorie des „Eurasismus (Евразийство)“ zur offiziellen Ideologie (welche von dem russischen neu-rechten Ethnographen Lev Gumilev weiterentwickelt wurde).

Jetzt wurden bei der Repression gegen die Demonstration viele Arbeiter/innen getötet: 11 Tote nach offiziellen Angaben, aber nach inoffiziellen Quellen waren es 70 Tote. Die Arbeiter/innen berichten, dass hunderte Menschen verletzt wurden. Die Stadt befindet sich nun im Ausnahmezustand und wurde vom Rest der Welt abgeschnitten. In den Nachbarstädten gibt es Demonstrationen und Solidaritätsaktionen mit den Arbeiter/innen von Schanaosen. Und wieder eröffnete der Staat das Feuer und es gab neue Opfer.

Wir rufen zu sofortigem Protest auf, um das Massaker an den Arbeiter/innen in Kasachstan zu beenden. Bitte schickt Protestbriefe and die kasachischen Botschaften und an die Firma CITIC. Organisiert auch Kundgebungen und Demonstrationen. Wir möchten ebenfalls auf die Möglichkeit eines Boykotts von Waren aus Kasachstan hinweisen.

Internationales Sekretariat der KRAS-IAA
Konföderation Revolutionärer Anarchosyndikalist/innen
(Internationale Arbeiter/innen-Assoziation)
http://www.aitrus.info/

Quelle: http://www.iwa-ait.org

Übersetzer/innen: Anarchosyndikat Köln/Bonn

CreativeCommons: Dieser Text ist gemeinfrei bei Nennung der Autor/innen und Übersetzer/innen, sowie der Webseite http://anarchosyndikalismus.blogsport.de