Köln: Autonomem Zentrum droht Räumung

Das seit Mitte April 2010 als selbstverwaltetes Kulturzentrum besetzte ehemalige Kantinengelände der Klöckner-Humboldt-Deutz-Werke steht Ende März 2011 kurz vor einer polizeilichen Räumung. Barrikaden rund um das Gelände wurden errichtet, aber im Rahmen der laufenden Verhandlungen wieder zurückgebaut.

Barrikade

Seit Anfang der Woche belagern Polizeieinheiten das weitläufige Haus in der Wiersbergstraße 44 (bei Kalk-Kapelle). Auch die Zugangswege sind großräumig abgesperrt und es wird unterschiedlich streng Personalien kontrolliert.

Hintergrund für die verzögerte Räumung sind Verhandlungen der Besetzer/innen mit der Eigentümerin Sparkasse KölnBonn, sowie lokalpolitische Streitigkeiten zwischen dieser halböffentlichen Sparkasse, dem Polizeipräsidenten Steffenhagen und seinem Vorgänger, dem heutigen Oberbürgermeister Roters.

Da ab 01. April die Stadt die Möglichkeit zum Kauf der Immobilie hat, allerdings keine Baupläne oder Investitionsvorhaben anstehen, drücken sich Staatsmacht und Stadtoberhaupt vor den politischen Folgen eines gewaltsam durchgesetzten Räumungstitels.

Die kommenden Stunden werden wohl entscheidend sein für den Erhalt des „autonomen“ Zentrums. Währenddessen gab es Solidaritätsaktionen in Berlin, Münster und Osnabrück, sowie in Köln. Vor dem besetzten Haus findet in der Wiersbergstraße eine Art Dauerkundgebung statt.

Aktuelle Infos gibt es auch bei http://twitter.com/unsersquat und http://unsersquat.blogsport.eu

Im Falle einer Räumung wird es am folgenden Samstag eine Demo ab Dom/Hbf. geben (18 Uhr).

[Nachtrag: Es wurde ein Nutzungsvertrag mit der Sparkasse unterschrieben, der bis Ende September 2011 gilt, danach ist momentan alles unklar! Aber die Räumung wurde erstmal verhindert und es kann der einjährige Geburtstag gefeiert werden…]

Anarchosyndikat Köln/Bonn

Polizeiabsperrung