Spanien: Antimilitaristische Demo in Madrid

Anlässlich des NATO-Gifels in der spanischen Hauptstadt versammelten sich am 24.06.2022 mehrere Gruppen und Einzelpersonen (Anarchist*innen, Feministinnen, Antimilitarist*innen) vor dem Hauptquartier der Landstreitkräfte an der Plaza de Cibeles.

Dort befindet sich auch ein Bunker, in dem sich im Falle eines nationalen Notstands oder Krieges die militärischen Führungskräfte und ihre zivilen Glaubensgenoss*innen verstecken und geschützten werden, während Arbeiter*innen draußen bleiben und die tragischen Folgen ihrer Entscheidungen erleiden müssen.

Mehrmals stimmten die Demonstrant*innen die Parolen an: Es sind eure Kriege, aber unsere Toten!“ Während der zwei Stunden dauernden Kundgebung wurden Redebeiträge über die NATO, die Armee, das Patriarchat, den Staat und die Herrschenden gehalten. Viele Parolen wurden angestimmt und Wahrheiten ausgerufen, während zahlreiche Flugblätter verteilt und gelesen wurden.

Etwa 500 klassenkämpferische Aktivist*innen haben deutlich gemacht, dass sie alle Kriege sind,nicht nur gegen den Einmarsch in die Ukraine. Die Armeen, welche sich parasitär von der Gesellschaft ernähren, lehnten sie ab und fordern statt einer Erhöhung der Militärausgaben lieber mehr Geld für Schulen und Krankenhäuser. Auch Patriotismus und nationalstaatliche Grenzen wurden abgelehnt, ebenso wie die Rüstungsindustrie und NATO-Stützpunkte.

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Auch das Patriarchat gehört bekämpft, das einer der Hauptgründe für die Existenz des Militarismus ist. Denn das chauvinistische Prinzip von Gehorsam und Unterordnung herrscht in den Kasernen ebenso, wie im patriarchalen Schulsystem. Daher lässt sich der Ungehorsam gegen Staat, Polizei und Militär auch in Zukunft weiterhin mit feministischen Kämpfen verbinden.

Und ebenso, wie die Polizei nicht die einfachen Leute schützt, sondern einige privilegierte Reiche, so besteht die Aufgabe des Militärs nicht im Schutz der Bevölkerung, sondern der herrschenden Eliten.

Zum Abschluss der Kundgebung wurde die Polizei etwas nervös als die Demonstrant*innen einen kleinen Spaziergang entlang des Kasernenzauns unternahmen, aber die Versammlung verlief insgesamt ohne Zwischenfälle.

Quelle: Allgemeines Syndikat der CNT-IAA Madrid
https://sovmadrid.org/cronica_concentracion_anarco-antimilitarista