Russland: Über prinzipienvergessene „Anarchist*innen“

Die Sektion der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation in der Region Russland ruft auf zum Boykott der Provokateur*innen und Denunziant*innen, welche sich hinter dem Namen „Anarchist*innen“ verstecken und die Aktivist*innen unserer Organisation verunglimpfen.

Unsere Haltung gegen den Krieg der kapitalistischen Oligarchien zur Neuaufteilung des „post-sowjetischen Raumes“ wird von anarchistischen Internationalist*innen in der Ukraine, in Moldawien und Litauen, zu denen wir Kontakte pflegen, mit Verständnis und Unterstütung aufgenommen.

Doch seit Beginn des russisch-ukrainischen Krieges haben einige sogenannte „Anarchist*innen“, welche die traditionelle anarchistische internationalistische Position der Ablehung aller Staaten und Nationen verworfen haben und eine der Kriegsparteien unterstützen, eine Schmutzkampagne gegen unsere Organisation gestartet.

Beispielsweise haben die in der Ukraine lebenden, ehemaligen Anarchisten Anatoly Dubovik und Oleksandr Kolchenko offen im Internet die Namen und Adressen unserer Aktivist*innen publiziert. Ersterer hat den entsprechenden Text verfasst und Letzterer stellte ihm sein Facebook-Konto zur Verfügung und unterstützte die Veröffentlichung. Der Anlass war, dass unsere Organisation eine konsequent internationalistische Haltung vertritt und sowohl den russischen Einmarsch in die Ukraine verurteilt, wie auch den ukrainischen Nationalismus und die Politik der NATO-Osterweiterung.

Die Herren Dubivik und Kolchenko haben schamlos und dreist versucht, unsere IAA-Sektion zu verleumnden und uns völlig unbegründet unterstellt, den Kremlin zu verteidigen. Nebenbei haben sie zugegeben, dass wir sowohl die ukrainischen, wie auch die russischen Soldat*innen zur Kriegsdienstverweigerung aufrufen.

Dies bedeutet, dass diese angeblichen Anarchist*innen durch die Veröffentlichung der Adressen von Anti-Kriegs-Aktivist*innen direkt den russischen Geheimdienst und nationalistische Schläger auf diejenigen gehetzt haben, die gegen den Krieg sind, damit sie sich ihrer handfest annehmen können!

Angesichts der anhaltenden Verfolgungen, Entlassungen, Drohungen und körperlichen Repression gegen anti-militaristisch gesinnte Menschen in Russland, sind solche Aktionen gleichbedeutend mit richtiger Denunziation, bei der direkt darauf hingewiesen wird, auf wen die Repressionskräfte ihre Aufmerksamkeit richten sollten.

Wie gesagt, die Nationalist*innen auf beiden Seiten der Frontlinie, welche der Logik des „wer nicht mit uns ist, ist gegen uns“ folgen, stehen bereit, um gemeinsam ihren Hauptfeind zu zerstören: Internationalist*innen, die sich weigern, sich zwischen kriegsführenden Staaten und bürgerlichen Cliquen zu entscheiden, wie zwischen Pest und Cholera.

Anarchist*innen auf der ganzen Welt sollten bescheid wissen über diese schändlichen Taten von Provkateur*innen/Informant*innen und sich ein für alle mal weigern, mit denen etwas zu tun zu haben. Sie sollten sie aus der anarchistischen Szene rausschmeißen und sie zu ihren Herrn und Meistern in Geheimdienst und Geheimpolizei schicken!

Diese Stellungnahme wurde durch ein Referendum der Mitglieder der KRAS-IAA beschlossen

Quelle:
https://www.iwa-ait.org/content/again-about-anarchists-who-forget-principles

Übersetzung: ASN Köln
(CC:BY-NC)