Am 12.06.2019 haben einige Mitglieder des Wiener Arbeiter*innen-Syndikats (WAS) mit weiteren solidarischen Genoss*innen eine Protesttour durch die österreichische Hauptstadt. Dabei haben sie an drei Standorten der Hostel-Kette „wombat’s“ ihren scharfen Protest gegen die Schließung der Berliner Filiale zum Ausdruck gebracht, die sie als ausschließlich anti-gewerkschaftlich motiviert anprangerten.
Es wurden im Büro der Chefs deren Mitarbeiter*innen die Meinung gesagt und Flugblätter hinterlassen, bevor es weiter ging zum Hostel am Naschmarkt. Dort fand eine Kundgebung mit Redebeiträgen und Musik statt, wobei auch Flyer an die Gäste und Passant*innen, sowie an Mitarbeiter*innen verteilt wurden, was zu zahlreichen Gespräche führte. Ein Mitarbeiter von wombat‘s drohte sogar, die Polizei zu rufen. Zuletzt wurde dann einem weiteren Hostel ein Besuch abgestattet und das Protestprogramm dort wiederholt.
Arbeitskampf in Berliner Hostel
Grund für die Solidaritätsaktion war, dass die Berliner wombat’s-KollegInnen seit vier Jahren erfolgreiche Arbeitskämpfe zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen führen. Dadurch konnten sie auf diese Weise zunächst Betriebsvereinbarungen und schließlich einen herausragenden Haustarifvertrag durchsetzen. Aber durch diese Arbeitskämpfe hat sich die Belegschaft auch radikalisiert und sie wurden daraufhin von der sozialpartnerschaftlichen Gastronomie-Gewerkschaft im Stich gelassen gelassen.
Nach zahlreichen Anzeigen durch die Geschäftsführung und heftiger Unterdrückung von Gewerkschaftsaktivitäten haben die wombat’s-Chefs nun angedroht, die Niederlassung in Berlin Ende August schließen zu wollen, um die aktive Belegschaft loszuwerden. Es wird allerdings befürchtet, dass das Gästehaus nach kurzer Zeit wiedereröffnet wird, sobald das kämpferische Personal gegen neues ausgetauscht wurde. Die Kolleg*innen in der deutschen Hauptstadt haben daher 12.06. vor dem Berliner wombat’s gegen die Schließung protestiert. Ginge es nach ihnen, solle das Bundesland Berlin-Brandenburg das Hostel vergesellschaften und ihnen dann als selbstverwalteter Kollektivbetrieb in Eigenverantwortung weiterverpachten.
Bei der „Wombat’s Holding“ handelt es sich um ein österreichisches Unternehmen, das außer der Niederlassung in Berlin und den zwei in Wien, noch Filialen in zwei weiteren Ländern betreibt. Daher fanden durch internationale Gewerkschaftskontakte vermittelt auch in Budapest, London und München zeitnahe Protestaktionen statt.
Quelle: https://wiensyndikat.wordpress.com/2019/06/14/2404/
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