Ende März hatte die ZSP in Wroclaw Protestaktionen gegen ein veganes Restaurant in der Stadt organisiert. Arbeiter*innen hatten darauf aufmerksam gemacht, dass es mehrere Verstöße gegen ihre Rechte gab: Arbeiten ohne oder mit falschem Vertrag, unbezahlte Überstunden, fehlende Sozialversicherung und zahlreiche Verstöße gegen Arbeitsschutzvorschriften.
Die Gewerkschaft sprach den Besitzer des Restaurants an, der aus der „alternativen Szene“ stammt, aber er reagierte darauf sehr arrogant und aggressiv. Daher begann die ZSP mit der Veröffentlichung von Informationen über diese Probleme und organisierte Protestkundgebungen vor dem Laden. Der Besitzer begann die Kundgebung zu bedrohen und machte auch Filmaufnahmen. Daraufhin wurde eine Liste mit den Problemen und Forderungen veröffentlicht.
Die Kampagne dauerte über einen Monat und hat bei den Kund*innen zu einigen Diskussionen geführt. Im Juni prüfte dann die Arbeitsaufsicht die dortigen Bedingungen und bestätigte sämtliche Anschuldigungen der Arbeiter*innen und ehemaliger Kolleg*innen. Es wurden mehrere Vorschriften und Empfehlungen erlassen, z.B. sollte der Besitzer die Mitarbeiter*innen mit legalen Verträgen anstellen, einen Arbeitszeitnachweis einführen, die Sozialabgaben zahlen und die Gesundheitsrisiken beseitigen. Dadurch steht nun für jetzige oder ehemalige Kolleg*innen fest, was ihnen der Chef noch schuldet und welche Arbeitsbedingungen er erfüllen muss.
Die ZSP hatte dem Arbeitgeber genug Zeit gelassen, den säumigen Zahlungen nachzukommen und die Lage zu verändern. Doch er steht jedoch in der langen Reihe von „linken“ [sic] Kapitalist*innen, die glauben ihre Arbeiter*innen – besonders aus der „alternativen Szene“ – hätten keine Rechte und könnten ausgebeutet werden, weil sie zu persönlichem Dank verpflichtet sein, einen Job bekommen zu haben.
Die Folgen für den Chef können jedoch heftig werden, denn nun sieht er sich verschiedenen Gerichtsstrafen in mehreren Anklagefällen gegenüber. Sicherlich wird ihn das am Ende mehr Geld kosten als wenn er sich mit den Arbeiter*innen außergerichtlich geeinigt hätte.
Die Genoss*innen der ZSP haben jedoch mittlerweile die Aufmerksamkeit auf die Probleme in der Gastronomie-Branche gelenkt. Sie haben gezeigt, dass durch gemeinsame Aktionen die Bedingungen am Arbeitsplatz verbessert werden könnnen und die Leute solche Ausbeutung nicht hinnehmen müssen.
Originaltext:
http://zsp.net.pl/zsp-sees-victory-proper-working-conditions-vegan-restaurant