Am 11. und 12. Oktober 2014 fand in Brastislava (Slowakei) eine internationale Konferenz statt, die sich mit Problemen am Arbeitsplatz und mit der Verbesserung der Organisierung befasste. Am ersten Tag war die Konferenz öffentlich und verschiedene Organsiationen haben ihre Aktivitäten und Arbeitsweisen vorgestellt. Der zweite Tag war jedoch den Diskussionen über die Verbesserung unserer Organsiationen vorbehalten.
Der öffentliche Teil stand unter dem Motto „Probleme auf der Arbeit?“. Diese Konferenz wurde durchgeführt, um auf die Kampagne „Probleme auf der Arbeit“ hinzuweisen, welche von der Priama Akcia (PA) gestartet wurde, um mehr Leute in Arbeitskämpfe und in Kontakt zu der Gewerkschaft zu bringen. Delegierte von vier Organisationen haben ihre Präsentationen vorgestellt: das Solidaritätsnetzwerk aus Most (MSS) in Tschechien, Priama Akcia aus der Slowakei, ZSP aus Polen und die Solidarity Federation (SolFed) aus Großbritannien.
Der Genosse des Solidaritätsnetzwerks Most hat die Ideen hinter dieser Organisation vorgestellt und über einige Fälle berichtet, die sie gewonnen haben oder in denen sie derzeit aktiv sind. Auch wurden einige interessante Videos gezeigt und sie haben zum Beispiel berichtet, wie sie um nicht ausgezahlte Löhne bei dem Restaurant Rizkarna in Prag gekämpft haben. Oder über die erfolgreiche Kampagne den Lohn einer Arbeiterin bei der Firma Zepter einzufordern, wobei letzteres auch von der Priama Akcia aus der Slowakei unterstützt wurde, was ein gutes Beispiel für die internationale Zusammenarbeit darstellt!
Priama Akcia stellte einige Informationen über ihre erfolgreichen Kampagnen und internationalen Solidaritätsaktionen vor. Der Fokus lag dabei auf ihrer Präsentation der aktuellen Kampagne „Probleme auf der Arbeit“, mit der sie Arbeiter/innen ermutigen, die etwas gegen Probleme an ihrem Arbeitsplatz unternehmen wollen, um sie mit der Idee der direkten Aktion bekannt zu machen. Nachdem sie in der Stadt die Plakate gesehen hatten, haben zwei Arbeiter/innen beschlossen zu der Konferenz zu kommen und mit den Genoss/innen über ihre Probleme am Arbeitsplatz zu sprechen. Hoffentlich werden daraus einige gute Kontakte und einige konkrete Aktionen entstehen.
Mitglieder der Gastronomie-Arbeiter/innen der Solidarity Federation aus Brighton stellten ihre lokale Branchenkampagne vor. Die berichteten über die Lage der Arbeiter/innen, sowie über erfolgreiche Arbeitskämpfe und zeigten ein Video über eine der Kampagnen, das ihr Vorgehen und den siegreichen Verlauf des Konfliktes erklärte.
Die ZSP präsentierte einen Einblick in ihre organsatorische Funktionsweise und welche Methoden sie bei Arbeitskämpfen anwenden. Auch sie zeigten Videos und Fotos von verschiedenen Aktionen, die in Verbindung mit erfolgreichen Kämpfen standen und welche einige Ursachen für deren Gelingen erläuterten. Außerdem wurde ein wenig über die häufigsten Probleme der Arbeiter/innen in Polen berichtet, gegen die sie ankämpfen.
Am zweiten Konferenztag fanden interne Diskussionen über typische Probleme von anarchosyndikalistischen und anderen Organsiationen statt. Neben den bereits erwähnten Gruppen nahm auch ein Delegierter des Wiener Arbeiter/innen-Syndikats (WAS) an den Diskussionen teil. Bereits im Vorfeld war eine Liste von Diskussionsthemen verschickt worden, unter anderem:
Wie verdienen wir uns das Vertrauen der Arbeiter/innen und bauen die Organisation auf?
Wie verbessern wir interne organisatorische Themen, wie Aufgabenrotation oder Aktivierung von neuen und geographisch isolierten Mitgliedern?
Welche Probleme können auftreten mit den angepassten Gewerkschaften und anderen, die im gleichen Bereich tätig sein wollen?
Zu jedem Thema gab es viel zu sagen, sodass schließlich einige Themen wegen der zeitlichen Beschränkung nicht behandelt werden konnten. Die beteiligten Organisationen beschlossen aber, sich gegenseitig ihre Meinungen zu den anderen Themen zu schicken, falls sie dazu etwas vorliegen haben.
Grundsätzlich waren sich alle beteiligten Organisationen einig, dass es auf dieser Konferenz einige interessante Dinge zu lernen gab und dass solche Veranstaltungen die Durchführung und Teilnahme wert sind. Die Gruppen aus der Region Mitteleuropa besprachen auch die Möglichkeit verschiedene Veranstaltungen in ihren Ländern durchzuführen und dies vielleicht sogar regelmäßig.
Auf der Konferenz gab es zudem auch für Leute, die in den gleichen Berufen oder Arbeitsplätzen tätig sind, die Möglichkeit sich zu treffen und über den Aufbau von Kontakten, sowie über den Austausch von Informationen über die Lage in ihren Branchen zu diskutieren.
Das Sekretariat der Internationalen Arbeiter/innen-Assoziation (IAA) dankt der Priama Akcia für ihre Initiative und für die gute Arbeit bei der Organisation der Konferenz.
Quelle:
http://www.iwa-ait.org/content/international-conference-bratislava
Übersetzung:
Anarchosyndikat Köln/Bonn, http://anarchosyndikalismus.org