London: Sieg im Kampf um vorenthaltenen Lohn bei Green Eco Plus

Die anarchosyndikalistische Solidarity Federation (SolFed-IAA) berichtet folgendes:

„Elena hat ihren ausstehenden Lohn erhalten! Dank an alle Unterstützer/innen!

Im Februar 2014 hatte Elena ihren Job beendet, weil sie keinen Lohn ausgezahlt bekam. Aufgrund ihrer Hartnäckigkeit und der Hilfe einiger Freunde und der anarchosyndikalistischen Solidarity Federation (SolFed-IAA) konnte sie innerhalb einiger Monate zunächst wenigstens 300 Pfund ausgezahlt bekommen. Danach jedoch weigerte sich der Firmeninhaber Chris Rose (alias Kyriakos Pitsillos) die ausstehenden 250 Pfund zu zahlen, da das Unternehmen aufglöst würde, was aber nicht stimmte.

Daraufhin war klar, dass mit Briefen und Anrufen keine Ergebnisse mehr zu erreichen waren, also entschied Elena den Druck zu erhöhen. Da die Firma aber weder ein wirkliches Büro, noch eine Webseite, Soziale Medien oder Telefon hat, war es schwieriger gegen sie vorzugehen als gegen ein mehr öffentlich auftretendes Unternehmen. Zum Glück hatten sie die Wohnadresse und Handynummer des Geschäftsführers.

Also stattete Elena gemeinsam mit Mitgliedern der SolFed, der IWW und der Anarchistischen Föderation dem Eigentümer einen Besuch ab. Da nur sein Bruder zuhause war, wurde ihm ein Brief mit den Forderungen übergeben und eine Woche Zahlungsfrist eingeräumt. Aber die Woche verging, ohne dass der Lohn ausgezahlt wurde. Daraufhin organisierten sie eine Telefonblockade, bei der Unterstützer/innen den Chef an einen ganzen Montag lang anriefen und SMS schickten, was aber auch kein Ergebnis brachte.

In der folgenden Woche tauchten Plakate in der Nachbarschaft des Eigentümers auf, in denen die Nachbarn über sein Geschäftsgebaren informiert wurden. Auch ein Flugblatt wurde gedruckt und ihm ein Exemplar zugestellt. An diesem Punkt gab Kyriacos dem steigenden Druck nach und zahlte Elena ihre restlichen 250 Pfund aus.

Das war zwar eine schwierige Kampagne, aber durch Elenas festen Willen und mit Hilfe von Freund/innen und Genoss/innen haben sie es dennoch geschafft. Direkte Aktionen, Solidarität und Selbstorganisation konnten wieder einmal was erreichen.

Hintergrundinfos zu dem Unternehmen:

Zum Zeitpunkt dieses Berichtes ist die Firma immernoch nicht aufgelöst und Kyriacos weiterhin als Geschäftsführer eingetragen.

Green Eco Plus geht von Tür zu Tür und prüft, ob die Leute Ansprüche aus dem staatlich geförderten Green Deal haben, um neue Heizkessel oder ähnliches einzubauen. Diese Informationen verkauft die Firma dann an Unternehmen, die die Installation durchführen. Es ist bekannt, dass die Firmengründungen von Kyriacos eher kurzlebig sind, wobei soviel Geld wie möglich herausgeholt wird und die Unternehmen dann wieder geschlossen werden, ohne dass die Arbeiter/innen ihren Lohn bekommen.

Hier finden sich einige Berichte seiner ehemaligen Mitarbeiter/innen:
http://greendealallround.weebly.com
http://forums.moneysavingexpert.com/showthread.php?t=4311989

Seine bisherigen Firmen sind hier aufgelistet:
http://companycheck.co.uk/director/908095149

Es scheint, dass er damit normalerweise davonkommt und diese Kampagne nicht erwartet hat. Elena hat Kontakt zu anderen ehemaligen Arbeiter/innen bei Green Eco Plus aufgenommen, damit sie ebenfalls für ihre Löhne kämpfen, doch leider sind sie zur Zeit nicht daran interessiert.“

Quelle:
http://solfed.org.uk/south-london/victory-in-the-wage-theft-fight-against-green-eco-plus

Übersetzung:
Anarchosyndikat Köln/Bonn, http://anarchosyndikalismus.org