Serbien: Anti-NATO-Protest angeklagt

Vor ein paar Tagen wurde Ratibor Trivunac, Mitglied der Anarcho-Syndikalistischen Initiative (ASI-IAA) und Mitherausgeber der „Direkten Aktion“ in Serbien vor Gericht gestellt wegen einer angeblichen Straftat nach Artikel 23 Absatz 1. Ihm wird „Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung“ vorgeworfen und ihm droht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis drei Jahren.

Doch welche Straftat hat Trivunac begangen? Er war einer von hunderten Teilnehmer/innen an den Protesten gegen den NATO-Gipfel, der Mitte Juni 2011 vor genau einem Jahr in Belgrad stattfand. Dieser friedliche Protest vor dem Sava-Zentrum wurde brutal durch Eingreifen der Polizei unterbrochen. Der Protest bestand aus einem Banner, einem Megaphon und dem Rufen von Anti-NATO-Parolen.

Es ist jedoch klar, dass diese Proteste gegen die NATO weder gewalttätig waren noch als ordnungswidriges Verhalten bezeichnet werden konnten. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Schreie, Flüche und Slogans gegen eine kriminelle militaristische Organisation gerichtet waren, die im Dienst des Großkapitals steht, das beschlossen hatte Serbien anzugreifen, mit radioaktiven Bomben zu übersäen, die Industrie zu zerstören und Angst und Verwüstung zu verbreiten. Es ist ebenfalls offensichtlich, wie in zahlreichen Fotos und Videoclips (gedruckt und online) deutlich wird, dass die Veranstaltung friedlichen Charakter hatte. Trotz allem ging die Polizei auf einige wenige Demonstranten los, die sie als angebliche Initiatoren des Treffens angesehen haben, hatte sie brutal verhaftet und eingesperrt.

Anarcho-Syndikalistische Initiative – Internationale Arbeiter/innen-Assoziation (ASI-IAA)

Quelle: http://inicijativa.org (Artikel mit Video)

Übersetzung: Anarchosyndikat Köln/Bonn, http://anarchosyndikalismus.org

siehe auch:
„Serbien: Staatliche Offensive gegen ASI-IAA“

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