Am Silvesterabend fand vor der Justizvollzugsanstalt in Köln-Ossendorf wieder die jährliche Demonstration “Für eine Gesellschaft ohne Knäste” statt. Anti-Knast-Aktivist/innen, Anarchist/innen und Antifas hatten zu dem Protest aufgerufen, zu dem sich etwa 200 Leute versammelt hatten.
Die Bereitschaftspolizei versuchte die Demonstration mehrfach zu behindern und stellte entgegen der Anmeldung nur eine Fahrbahn zur Verfügung, was die Teilnehmer/innen durch den Autoverkehr in Gefahr brachte. Trotzdem ließen sich die Demonstrant/innen die Stimmung nicht vermiesen und böllerten mit Raketen in den Abendhimmel, um allen Eingesperrten ein solidarisches Signal von “Draußen” zu senden.
Denn entgegen der üblichen linken Trennung in “politische” und “soziale” Gefangene, wollen die Organisator/innen das gesamte Knastsystem und die Logik von Strafen und Wegsperren in Frage stellen. Dass das nicht immer ohne Widersprüche und Diskussionsbedarf bleibt, hatte bereits eine Aufklärungsveranstaltung am 16.12. im Autonomen Zentrum Wiersbergstraße gezeigt.
Denn das herrschende System des Kapitalismus macht ja in seinem Streben nach Verwertung weder vor Gefängnismauern halt (Zwangsarbeit), noch sind die “freien” Menschen vor Kontrolle und Überwachung geschützt (Terror-Gesetze). Durch die Elektronische Fußfessel, die verurteilte Straftäter/innen als Alternative zur Haftstrafe bekommen können, wird die Grenze zwischen “Drinnen” und “Draußen” ohnehin verschwommen.
Gegen die Zumutungen der kapitalistischen Zwangsarbeit und die Repression der sozialen Bewegungen müssen wir uns also gemeinsam wehren…
Für eine Gesellschaft ohne Knäste!
Für die soziale Revolution!
Anarchosyndikat Köln/Bonn
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