Köln: Autonomes Zentrum besetzt

Auf dem Gelände des ehemaligen Werkes der Motorenfabrik Klöckner-Humboldt-Deutz (heute Deutz AG) in der Wiersbergstr. 44 wurde am 16. April 2010 ein Verwaltungsgebäude besetzt. Das Haus wird seitdem als Autonomes Zentrum (AZ) von verschiedenen Initiativen genutzt.

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Am Samstag, dem 17. April, versuchte die seit Anfang an beobachtende Polizei ab Nachmittags Besucher/innen vom Zugang des Hauses abzuhalten. Auch die Zufahrt auf der Rückseite wurde von Streifenwagen und Zivilpolizisten abgeriegelt. Viele Gäste der angekündigten Party wurden von den Beamt/innen kontrolliert, registriert und einige bekamen Platzverweise.

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Aus Protest gegen diese Polizeimaßnahmen wurde abends eine Kundgebung an der Hauptstraße bei der Haltestelle Kalk-Kapelle abgehalten. Bei Musik, Tanz und Getränken stimmten sich die Besucher/innen auf die Feier im AZ ein. Nachdem mehr Leute zusammengekommen waren, zog eine spontaner Demonstrationszug mit etwa 60 Personen die Wiersbergstraße entlang zum Autonomen Zentrum.

Die überrumpelte Polizei musste den Weg schließlich freimachen und zog sich weiter zurück. Die Party konnte bis spät in die Nacht fortgesetzt werden, ohne dass es zu weiteren Polizeieinsätzen kam. Erst am folgenden Sonntag kam es gelegentlich zu Personalienkontrollen rund um das Autonome Zentrum.

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Das ganze Wochenende über fanden im AZ Workshops und Baumaßnahmen statt, es wurde geputzt und gekocht. Neben der umfangreichen Selbstverwaltung auf dem Gelände wurde auch die Nachbarschaft informiert und eingeladen. Vor allem die Kinder der angrenzenden Wohnsiedlung zeigten großes Interesse.

Neben Jonglieren, Foto- und StreetArt-Kursen standen bisher Erwerbslosenberatung und ein Vortrag zur Geschichte der Hausbesetzungen statt. Es folgen unter anderem Workshops zu Brandschutz für Hausbesetzer/innen, sowie Kritik an Lohn- und Zeitarbeit.

Mehr Infos zum Projekt: http://unsersquat.blogsport.eu

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