Seit dem Sommer 2019 gibt die Lokalföderation der Basisgewerkschaft „CNT-IAA“ in der spanischen Hauptstadt eine neue Zeitschrift unter dem gleichen Titel heraus, die zweimonatlich erscheint.
In der ersten Ausgabe (Mai/Juni) wurde natürlich über die anarchosyndikalistischen Demonstrationen und Aktionen am Ersten Mai berichtet. Aber auch ein Rückblick auf den Internationalen Frauenstreiktag 08. März war enthalten und das anarchofeministische Kollektiv “Banfennid” wurde vorgestellt. Darüber hinaus wurde die Frage behandelt, was libertäre Pädagogik ist – oder sein könnte. Weitere Themen waren unter anderem ein Hungerstreik von Gefangenen, ein Aufruf zum Wahlboykott und die erste anarchosyndikalistische Konferenz in Bangladesch.
In der jüngst erschienenen, zweiten Ausgabe (Juli/August) wird sich dem Thema Wohnraum im Rahmen der egoistischen Ideologie im Kapitalismus kritisch genähert und das Stadtteil als umkämpftes Gebiet zwischen Widerstand und Gentrizifierung betrachtet. Außerdem gibt es dort Berichte über verschiedene Solidaritätsaktionen, welche die Lokalföderation Madrid aktuell organisiert hat, wie z.B. zur Unterstützung von Arbeitskämpfen in Toledo (Vertize Gala) oder Almería (Taco Bell, Dunkin Coffe).
Aber auch über Gewerkschaftsaktivitäten vor Ort wird berichtet, darunter die Konflikte beim Naturpark Faunia (bzw. Freizeitpark Parques Reunidos) und bei der Reinigungsfirma Serlingo, sowie in der Stadtverwaltung von Madrid. Darüber hinaus werden im aktuellen Heft die Themen Mobbing bzw. Belästigung am Arbeitsplatz und tödliche Arbeitsunfälle behandelt.
Außerdem berichtet die Gefangenen-Soldiaritätsgruppe über den Tod von Pedro Escudero Gallardo, der in der galizischen Kleinstadt Teixeiro (Provinz La Coruña) inhaftiert war. Die Isolationsfolter durch das FIES-Haftsystem in spanischen Gefängnissen wird ebenso in einem Artikel beleuchtet, wie die aktuelle Repressionswelle in Italien unter dem faschistischen Innenminister Salvini.
Weitere Themen sind die Kämpfe um Anerkennung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (LGTBI+), aber auch die Notwendigkeit der anarchofeministischen Organisierung. Ein anderer Artikel beschäftigt sich mit der Geschichte der spanischen Sektion der „Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation“ (IAA) seit ihrer Gründung im Jahr 1868 bis heute. Ein Interview mit der Radiogruppe „El Coño Records“ im Lokalfunk „Radio Vallekas“ runden die Vielfalt der Beiträge ebenso ab, wie zwei Literaturempfehlungen.
Die Lokalföderation Madrid, die regelmäßige Beratungsangebote und Versammlungen im Gewerkschaftshaus der CNT-IAA an der „Plaza Tirso de Molina“ anbietet, besteht zur Zeit aus drei Gewerkschaftsgruppen: der „Vereinigung aller Berufe“ (Allgemeines Syndikat), der Branchenvereinigung Metall-Bergbau-Chemie und der Branchenvereinigung „Bildung und Sozialarbeit“.
Mehr Infos auf https://cntmadrid.org
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