Zahlreiche Uber-Fahrer*innen rund um den Globus haben bereits gegen die Ausbeutung bei dem Transportvermittlungsunternehmen protestiert. In Indonesiens Hauptstadt Jakarta haben sich nun Fahrer*innen als Basisgewerkschaft KUMAN (Komunitas Uber Mainstream) organisiert.
Gemeinsam mit Mitgliedern der anarchosyndikalistischen PPAS (Persaudaraan Pekerja Anarko-Sindikalis) haben sie Proteste und einen Streik organisiert, um gegen die schlechten Arbeitsbedingungen der “freiberuflichen” Auftragsfahrer*innen zu protestieren, wobei weitere Aktionen noch geplant werden.
Am 19. August 2017 hatten hunderte Fahrer*innen ihre Motorroller stillgelegt und vor der Uber-Zentrale in Jakarta demonstriert. In anderen Städten schlossen sich ihre Kolleg*innen dem Streik an, indem sie ihre Handy-Apps ausschalteten und zeitweise keine Aufträge annahmen.
Die Basisgewerkschaft KUMAN ließ Uber eine Liste mit Forderungen zukommen, in denen sie Lohnforderungen und andere Bedingungen anmahnte, woraufhin es zu einem Treffen mit der Geschäftsleitung kam. Das Management untersagte jedoch, dass die Gewerkschaft auch rechtlichen Beistand mitbringen durfte als über die geforderte Erhöhung der Prämien und die Abschaffung von Freifahrten zu Werbezwecken verhandelt wurde.
Während die Uber-Fahrer*innen mit ihren schäbigen Transportgebühren um’s Überleben kämpfen müssen, leiden auch andere Transportfahrer*innen in ganz Indonesien stark unter den Geschäftspraktiken von Uber. Bereits 2016 protestierten zehntausende Fahrer*innen dagegen, dass wegen der Marktmacht von Uber die Beförderungstarife massiv gesunken sind.
Die anarchosyndikalistische Organisation PPAS aus Indonesien ruft nun zu internationalen Solidaritätsaktionen auf und die “Anarcho-Syndicalist Federation” (australische Sektion der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation) wird am 09.09. landesweit Aktionen organisieren.
Wenn ihr die Fahrer*innen unterstützen wollt, habt ihr folgende Möglichkeiten:
– verbreitet Informationen über die Geschäftspraktiken von Uber und den Protest von KUMAN
– organisiert eine Solidaritätskundgebung oder andere Aktionen gegen Uber
– schickt einen Brief oder eine Mail an Uber-Filialen und erklärt, die Arbeiter*innen zu unterstützen und Uber wegen der Ausbeutung nicht zu benutzen
– sendet Infos über Uber in den sozialen Medien
Mögliche Adressen:
Dara Khosrowshahi, CEO, Uber,
1455 Market St 4th Fl, San Francisco, CA 94103, USA,
dara@uber.com
Allen Penn, Head of Asia Operations,
Allen@uber.com
Entwurf für einen Protestbrief:
“Solidarity with Uber Drivers, Indonesia
I am writing to express my support of the demands presented by KUMAN, to improve the working conditions of drivers in Indonesia.
As a worker and also as consumer, I am outraged by the fact that hard-working people cannot make ends meet working for Uber. I was even more outraged to learn that the workers are forced to bear the costs of promotional offers invented by your company. At the same time, your company drives prices down, negatively affecting other workers.
I think that passengers should take all of this into account when choosing a service and I will be informing them of this situation until you have improved working conditions at the company. I hope you will consider the demands of KUMAN drivers and end the near-starvation rates in that country.”
Quelle: http://iwa-ait.org/content/solidarity-uber-drivers
Mehr Infos:
LibCom: “ASF Secretariat calls International Solidarity with KUMAN uber drivers 9 September”
LibCom: “Uber drivers strike in Indonesia”
LabourNet-Themenseite: Taxi-Apps
CC: BY-NC (http://anarchosyndikalismus.blogsport.de, Foto: iwa-ait.org)