Koblenz: 5.000 protestieren gegen EU-Rechtsfraktion

Gegen den Kongress der rechtspopulistischen Fraktion im Europaparlament (ENF) haben am 21.01.2017 mehrere Proteste in Koblenz/Rhein stattgefunden. Nach der Tanzdemo am Vorabend hatten bereits am Samstagmorgen rund 50 Antifaschist*innen für einige Zeit erfolglos versucht mit einer Blockade der Rhein-Mosel-Halle die Anreise der vereinten Nationalist*innen zu verhindern.

Demo gegen ENF in Koblenz


Gemeinsam schlossen sie sich später der Großdemonstration „Koblenz bleibt bunt“ an, die von einem bürgerlichen Bündnis aus Regierung, Parteien, Kirchen und Gewerkschaften, sowie Sozial- und Umweltverbänden organisiert worden war. Dort hatten ca. 100 Demonstrant*innen auch aktiv verhindert, dass Vizekanzler Gabriel (SPD) an der Kundgebung teilnehmen und eine Wahlkampfrede halten konnte. Er konnte nur unter Polizeischutz ein kurzes Interview geben und musste sich schnell zurückziehen.

Außer etwa 100 Autonomen nahmen auch einige Anarchosyndikalist*innen aus Koblenz, Bonn, Köln und Frankfurt/M. an dem Demonstrationszug teil, der durch die südliche Vorstadt vorbei am Tagungsort zur Abschlusskundgebung beim Mahnmal der NS-Opfer am Reichensperger Platz führte. Allerdings verblieben auch hunderte Antifaschist*innen an der von etwa 1.000 Polizeikräften großräumig abgesperrten Stadthalle stehen. Drinnen eröffneten die rassistischen Politiker*innen Frauke Petry (AfD), Marine Le Pen (FN) und Geert Wilders (PVV) zusammen mit anderen europäischen Rechten ihr „Jahr der Patrioten“, für das sie sich angesichts mehrerer Wahlen in 2017 zusammengeschlossen haben.

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit dieser nationalistischen Rassist*innen mit ihrem neoliberalen Wirtschaftsprogramm und chauvinistischen Weltbild, gilt es auch weiterhin einen herrschaftskritischen und emanzipatortischen Widerstand entgegen zu halten. Doch dafür bedarf auch es einer globalen Vernetzung kämpferischer Gewerkschafter*innen, die sich weder von der Macht gewählter Stellvertreter*innen, noch von einer Einbindung in das kapitalistische Krisenmanagement verführen lassen.

Demo gegen ENF in Koblenz

Demo gegen ENF in Koblenz

Demo gegen ENF in Koblenz

Hintergründe:
Aufruf der Antifa Koblenz

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