Wir haben erfahren, dass verschiedene Organisationen eingeladen wurden an einer Konferenz zum angeblichen „Wiederaufbau der IAA“ teilzunehmen, die im November in Spanien stattfinden soll. Angesichts der Tatsache, dass das einige Verwirrung über den Charakter dieser Konferenz ausgelöst hat, möchten wir einige Punkte klären:
Der Kongress der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (IAA) wird Anfang Dezember in Polen stattfinden. Dieser Kongress – und allein dieser – ist der Ort, an dem Entscheidungen über die an die Assoziation gestellten Anträge von allen Mitgliedssektionen getroffen werden können.
Die in Spanien geplante Konferenz, zu der einige Organisationen eingeladen wurden, wird nicht von der IAA organisiert, auch wenn sie behauptet eine „Konferenz zur Vorbereitung der IAA-Neugründung“ zu sein. Diese Initiative ist daher eine Abspaltung, zu der außenstehende Organisationen eingeladen wurden, um über die Zukunft einer Föderation zu entscheiden, der sie nicht angehören. Sie wird entgegen den Statuten, Vereinbarungen und Prinzipien eben jener Föderation abgehalten, deren Neugründung sie behauptet – und es ist ihr Ziel, ein Dutzend Mitgliedssektionen von diesem Vorgang auszuschließen.
Wir beziehen uns auf diese Tatsachen, da wir erfahren haben, dass einige Genoss*innen auf der ganzen Welt nicht über den Charakter dieser Konferenz informiert wurden und daher glauben, es handele sich bloß um eine internationale „Solidaritätsveranstaltung“. Jedoch zeigt bereits der Titel der an sie verschickten Einladung deutlich, worum es gehen soll. Daher sollten alle, die keine Mitglieder der IAA-Föderation sind, mal ernsthaft die Grundprinzipien bedenken und sich fragen, wie es sein kann, dass irgendjemand vorschlägt, Mitglieder außen vor zu lassen und Nicht-Mitgliedern eine Stimme zu geben.
Der Grund für das Abhalten dieser Parallelkonferenz noch vor dem legitimen IAA-Kongress ist die Einbeziehung außenstehender Organisationen, um den internen Konflikt zu beeinflussen – anstatt sich den Mitgliedern zu zeigen. Solch ein Manöver soll den Anschein erwecken, Außenstehende würden sich in dem internen Konflikt auf eine Seite stellen und könnten zu der Abspaltung hinzu gezählt werden. Damit wird ihre Teilnahme vereinnahmt werden, egal ob es auch ihre Absicht war oder nicht.
Durch diese Erklärung erhoffen wir, die Basismitglieder verschiedener Organisationen darüber zu informieren, welche die Einladung vielleicht nicht gelesen haben oder sich der Umstände nicht bewusst sind. Die IAA trifft sich im Dezember und die Mitgliedssektionen müssen eben dort miteinander diskutieren und über die Zukunft der Föderation entscheiden. Und nicht auf irgendeinem statutenwidrigen Treffen, zu dem außenstehende Organisationen eingeladen werden, um sich einzumischen und eine spalterische Fraktion zu unterstützen. Wie gesagt, braucht es Zeit um die Sache gemäß der Vorgehensweise unserer Föderation zu regeln. Und wir würden es begrüßen, wenn Unbeteiligte von einer Einmischung in diese Sache Abstand nehmen würden, die uns direkt betrifft und von uns selbst gelöst werden muss.
Wir betonen, dass dies auf keinen Fall andeuten soll, irgendeine Organisation möge die IAA oder ihre Abspaltungsfraktion in solchen Dingen wie internationale Solidarität meiden, denn sowas muss auch in dieser schwierigen Zeit weitergehen. Es kann sein, dass es auf Anhieb keinen Beschluss geben wird und dieser Konflikt länger anhält, falls die spalterische Fraktion weiterhin behaupten sollte im Namen der bestehenden Föderation zu handeln. Die IAA hat versucht keine anderen Organisationen in diese internen Dinge einzubeziehen oder sie um Stellungnahme zu bitten. Die Spaltungsfraktion hat eben dies jedoch getan. Wir bitten daher die Leute, angesichts dieser Umstände vorsichtig zu sein, damit aus dieser Situation keine neuen negativen Rückwirkungen entstehen.
IAA-Sekretariat (24.09.2016)
Quelle: http://iwa-ait.org/content/misconceptions-over-split-conference
Übersetzung: anarchosyndikalismus.blogsport.org (CC: BY-NC)