Frankreich: Russische und ukrainische Arbeiter streiken bei Orange Fox

Die „Initiative de solidarité Olga TARATUTA“ ruft zur Unterstützung der Streikenden auf:

Solidariät mit den russischen und ukrainischen Arbeiter*innen bei Orange Fox Bike Tours, die gegen ihren räuberischen Chef streiken!

Die Arbeiter*innen bei Orange Fox Bike sind [Ende Oktober in Paris] in den Streik getreten, damit der räuberische Chef ihre Würde respektiert, der sie wie Sklav*innen ausbeutet. Denn in dieser Firma für touristische Fahrradtouren werden die Arbeiter*innen als Gästeführer*innen oder Mechaniker*innen ohne Vertrag eingestellt und ihnen werden nur Hungerlöhne bezahlt.

Sie verlangen daher richtige und formelle Arbeitsverträge. Nachdem der Arbeitgeber sich geweigert hatte wenigstens den Mindestlohn zu bezahlen, haben die Arbeiter*innen beschlossen einen Schritt weiter zu gehen und vor einer Woche [Mitte November 2024] die Firma besetzt. Sie organisieren sich als Kollektiv, werden von gewerkschaftlichen Aktivist*innen unterstützt und denken darüber nach, wie es „danach“ ohne Chef weitergehen könnte.

Nun, da die Arbeiter*innen einen Streik gewagt, sich dem Chef entgegen gestellt und ihre Firma besetzt haben, trauen sie sich auch über alternative Lösungen nachzudenken. Das ist recht bemerkenswert angesichts der aktuellen Lage voller Mutlosigkeit und gesellschaftlicher Verdrossenheit.

Doch besonders außergewöhnlich ist, dass es sich um russische und ukrainische Arbeiter*innen handelt! Obwohl sie sich im Krieg miteinander befinden, zeigen sie praktische Solidarität, die Klassensolidarität! Sie füllen die alte Parole der Arbeiter*bewegung mit Leben: „Kein Krieg außer dem Klassenkrieg“. Sie zeigen durch ihre Aktionen, dass Arbeiter*innen gemeinsame Interessen haben. Und dass ihr Feind nicht ihre Klassenbrüder (oder -schwestern) sind, sondern der Chef, der sie ausbeutet.

In dem Betrieb für touristische Fahrradtouren haben die Streikenden einige Plakate gemalt. Sie bringen idamit hren Kampfgeist und ihre fröhliche Stimmung auf die Wände:

  • Russ*innen und Ukrainer*innen – ein gemeinsamer Feind: das Kapital
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Wellness-Programme am Arbeitsplatz bringen nichts

Tolle Neuigkeiten! Im Jahr 2021 haben Arbeitgeber*innen weltweit rund 60 Milliarden US-Dollar für „Wellness“-Angebote ausgegeben. Und du dachtest, dein*e Arbeitgeber*in kümmert sich einen Dreck um dich. Die noch bessere Nachricht ist, dass die von den Arbeitgeber*innen für „Wellness“ ausgegebene Summe wahrscheinlich bis 2026 auf 96 Milliarden US-Dollar ansteigen wird.

Der Umfang, in dem Unternehmen die Gesundheit ihrer Arbeitskräfte verbessern möchte, kennt keine Grenzen. Die Firmen verschleudern Milliarden für Maßnahmen, um den Arbeiter*innen beispielsweise zu helfen mit dem Rauchen aufzuhören, ihnen Ernährungspläne, Yoga und Bewegungsübungen anzubieten. Oder sogar Schreibtische einzubauen, die mit Fahrrad-Dynamos betrieben werden (unvorstellbar), psychosoziale Beratung zu organisieren oder ihre Mitarbeiter*innen auf Outdoor-Abenteuer zu schicken und vieles mehr.

Eure Chefs sind wirklich tolle Leute. Der einzige Wermutstropfen in dieser utpoischen Arbeitswelt ist, dass diese „Wellness“-Angebote nicht funktionieren und die Sache sogar noch schlimmer machen, wie eine Reihe von Studien gezeigt haben. Eine neue Untersuchung der Universität Oxford hat herausgefunden, dass fast alle „Wellness“-Maßnahmen statistisch gemessen keine messbaren Auswirkungen auf das Wohlergeben von Arbeiter*innen oder auf eine Verbesserung der Arbeitsbeziehungen haben.

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USA: Kongress der Workers‘ Solidarity Alliance

Das 40-jährige Bestehen konnte die Workers‘ Solidarity Alliance (WSA) Ende November 2024 bei ihrem ersten virtuellen Jahreskongress in den Vereinigten Staaten feiern. Aus diesem Anlass hatten die anarchosyndikalistischen „Freund*innen der IAA in den USA auch zwei öffentliche Online-Vorträge vorbereitet.

So sprach unter anderem Suzy Subways, eine wohlbekannte Organisatorin und radikale Journalistin aus Philadelphia als Gastrednerin zum Thema „Gruppen-Demokratie, Journalismus und Anarcha-Feminismus“.

Ein weiterer Beitrag kam von Steve Rabinowitz, einem Gründungsmitglied, früheren WSA-Schatzmeister und langjährigen Autor, der aktuell Delegierter im Koordinierungskomitee ist. Er bot einen historischen Workshop zu „Geschichte und Zukunft der WSA“ an.

Beim solchen Kongressen ging es natürlich auch um interne Berichte, Vorschläge und Abstimmungen, wobei die Komitees für Koordinierung, Arbeitskämpfe und Internationales delegiert werden. Lokale Strukturen der landesweiten Basisgewerkschaft existieren in den Regionen Greater Chicago und Philly Metro Area. Gemeinsam mit dem Cercle des Ami.es de l’A.I.T. im kanadischen Québec gibt die Workers‘ Solidarity Alliance das Magazin Anarchist Union Journal heraus, das sich den Aufbau einer nordamerikanischen Gewerkschaftssektion der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (IAA) zum Ziel gesetzt hat.

CC: BY-NC

Internationale Solidarität mit der spanischen CNT-IAA

Ein Beitrag in dem Magazin „Black Star“, das von irischen Anarchosyndikalist*innen der Organise!-IAA herausgegeben wird, berichtet im Oktober 2024 über eine Solidaritätserklärung der italienischen USI-CIT mit der spanischen Sektion der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation (IAA):

Angriff auf die CNT-AIT geht weiter

Mehrere Mitgliedsgruppen der USI-CIT (Mitglied in der Internationalen Konföderation der Arbeit in Italien) haben eine Solidaritätserklärung mit unseren Genoss*innen der CNT-IAA herausgegeben. Und sich gegen das Gerichtsverfahren ausgesprochen, mit dem diese von der spanischen CNT-CIT angeklagt wurden, also einer Sektion jener Internationale, welcher die USI-CIT angehört (siehe vorherige Ausgaben für mehr Informationen der Angriffe auf die CNT-IAA).

Diese Solidaritätsbekundung hatte für die Gewerkschaftsgruppen der USI durchaus schwere Auswirkungen. Das „nationale Sekretariat“ der USI reagierte in einer zentralistischen Weise, dass die CNT-CIT „die einzig legitime CNT“ sei und verwarf damit die Erklärung ihrer eigenen Mitgliedsgruppen. Es ging sogar soweit, fälschlicherweise zu behaupten, dass einige der Unterzeichnenden garkeine Mitglieder der USI seien.

Auch wurden einige Gewerkschaftsgruppen angegriffen, vor allem die USI-CIT Ancona. Diese unterhält das USI-Archiv und wird nun vom nationalen Sekretariat mit Ausschluss bedroht. Während es bei diesen Lügen und Angriffen darum geht, die Solidaritätsbekundungen von USI-Mitgliedern für die CNT-IAA herunterzuspielen, haben diese Gewerkschaftsgruppen eine prinzipientreue Stellung gegen die gewerkschaftsfeindliche Politik der spanischen CNT-CIT bezogen.

Dieses Union Busting wird jedoch von anderen Mitgliedern der weltweiten Internationalen Konföderation der Arbeit [CIT] schändlicherweise unterstützt oder ignoriert.

Quelle:
https://organiseanarchistsireland.com/wp-content/uploads/2024/10/BlackStar43.pdf

Übersetzung: ASN Köln (CC: BY-NC, https://asnkoeln.wordpress.com)

Weitere Infos zu den Angriffen auf die CNT-IAA Spanien:

IAA: Zu den Prozessen gegen die spanische CNT-AIT (2024)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2024/09/17/iaa-zu-den-prozessen-gegen-die-spanische-cnt-ait/

IAA: Update zum Gerichtsverfahren gegen die CNT-AIT Spanien (2024)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2024/09/24/iaa-update-zum-gerichtsverfahren-gegen-die-cnt-ait-spanien/

Wir sind die IAA (2024)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2024/07/28/wir-sind-die-iaa/

Solidarität mit der spanischen CNT-IAA (2023)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2023/04/20/solidaritaet-mit-der-spanischen-cnt-iaa/

Die IAA und ihre Sektionen verteidigen (2021)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2021/03/14/die-iaa-und-ihre-sektionen-verteidigen/

CNT-IAA: Trotz Wind und Wetter (2021)
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/2021/03/14/cnt-iaa-trotz-wind-und-wetter/

Spanien: Wie der Kapitalismus die Katastrophe verschlimmert

Die Regionalföderation Levante der CNT-IAA hat am 05.11.‘24 folgende Mitteilung veröffentlicht:

Wir sind entsetzt über das Ausmaß an Tod und Zerstörung, das die Starkregenflut [DANA] am vergangenen Dienstag, den 29. Oktober 2024, in der Mittleren Ostküste Spaniens hinterlassen hat. Wir sprechen allen Angehörigen und Freund*innen der Verstorbenen unser Beileid aus. Wir hoffen auf einen baldigen Wiederaufbau aller betroffenen Gebiete und fordern eine angemessene Verbesserung angesichts der Klimatatsachen.

Einige unserer Gewerkschaften arbeiten zur Zeit gemeinsam an der Sammlung von Grundnahrungsmitteln, um diese so schnell wie möglich in die betroffenen Gebiete bringen zu können. Die Solidarität, gegenseitige Hilfe und Selbstverwaltung, die spontan aus diesen Katastrophen hervorgehen, zeigen, dass die menschliche Natur keinen egoistischen Kern hat, wie uns die herrschende kapitalistische Kultur glauben lassen will.
Wir schließen uns jedoch ausnahmslos nicht an die derzeit immer wiederkehrende Phrase von einer „Rückkehr zur Normalität“ an, denn – wie in anderen Krisen – weisen wir darauf hin, dass die sogenannte „Normalität“ das Problem ist.

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Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk gegründet

Bei einem Treffen am 01.11.2024 in Ravensburg haben die Anwesenden aus den Städten Ravensburg, München und Köln ein Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk gegründet. Wir verstehen uns als Initiative der IAA (Internationale Arbeiter*innen-Assoziation) in Deutschland und unsere Kontaktadressen lauten:

Anarcho-Syndikalistisches Netzwerk (ASN):
as-netzwerk@riseup.net
(https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/asn/)

ASN Köln: asn-koeln@riseup.net (https://asnkoeln.wordpress.com | https://todon.nl/@ASN_Koeln)

ASN München: asn-muenchen@riseup.net (https://x.com/AnarchoMuenchen)

ASN Ravensburg: asn-ravensburg@riseup.net (https://mastodon.social/@asnravensburg)

IAA: Proteste bei Aktionswoche gegen Lohnraub

Die Internationale Arbeiter*innen-Assoziation (IAA) hatte für Ende Oktober erneut zu einer Aktionswoche gegen nicht ausgezahltes Gehalt aufgerufen. Denn auf der ganzen Welt sind unbezahlte Löhne ein wichtiges Thema mit dem Arbeiter*innen zu kämpfen haben.

Vorenthaltene Entgelte werden manchmal als monatelange Rückstände angehäuft. Oder die Gehälter werden nur teilweise ausgezahlt. Manchmal handelt es sich um einen fehlenden Ausgleich für Überstunden oder um ein Unterlaufen des Mindestlohns. Oder Zuschläge werden nicht ausgezahlt beziehungsweise es gibt rechtswidrige Lohnabzüge.

Im schlimmsten Fall besteht die Verweigerung einer Entgeltzahlung in totaler Sklaverei. Oftmals bedeutet Lohnraub einen erheblichen finanziellen Schaden für die betroffenen Arbeiter*innen. Die meist nur wenige oder keine Ersparnisse haben und daher über keine Mittel zur Selbstversorgung verfügen.

Dieses Problem können wir bekämpfen, indem wir aufstehen und aktiv werden. Viele Sektionen der IAA sind bereits mit direkten Aktionen gegen Unternehmen vorgegangen, die ihre Arbeiter*innen um ihre Löhne betrogen haben. Und oft können Anarchosyndikalist*innen damit erfolgreich die geschuldeten Zahlungen durchsetzen.

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Slowakei: Solidarität mit den ehemaligen Arbeiterinnen von VegaNana

In Bratislawa führt die Priama Akcia (PA-IAA) einen Arbeitskampf gegen Lohnraum bei der veganen Bäckerei VegaNana:

„Die Gewerkschaft Priama Akcia (PA) initiiert eine internationale Kampagne gegen VegaNana, eine vegane Bäckerei in Bratislava (Slowakei), und ihre verbleibenden Geschäftspartner. Die Gewerkschaft wurde von drei Frauen, die früher bei VegaNana gearbeitet haben, mit der Bitte um Hilfe kontaktiert.

Kundgebung von Gewerkschafter*innen mit rot-schwarzer Fahne von der Bäckerei VegaNana in Bratislawa (PA-IAA)
Foto: PA-IAA

Insgesamt schuldet die Bäckerei Jana, Laura und Veronika 17.252,30 Euro an nicht gezahlten Löhnen und Sozialversicherungsbeiträgen. Lies weiter, um zu erfahren, wie du oder deine Organisation die Arbeiterinnen unterstützen können (inklusive Mustertext).

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Pakistan: Lasst die Gefangenen frei!

Die Internationale Arbeiter*innen-Föderation (IAA) hat erfahren, dass die Genoss*innen William, Sindhu, Zahra, Nasri und Jami (mit ihrer Tochter) von der Workers‘ Solidarity Federation in Pakistan festgenommen wurden. Sie befanden sich unter den zahlreichen Protestierenden, die am 13. Oktober während der Polizeigewalt gegen einen Protest in Katatschi inhaftiert wurden. Wir fordern deren sofotige Freilassung!

Die Demonstration fand statt anlässlich der Ermordung von Dr. Shah Nawaz [Kunbhar], dem wegen seiner Social-Media-Beiträge „Gotteslästerung“ vorgeworden wurde. Letzten Monat wurde Shahnawaz von der Polizei erschossen. Nach einer Untersuchung des Mordes erklärte der Innenminister Sindh, dass die Polizei „die Begegnung inszeniert hat“, welche zu der Erschießung führte.

Die Regierung [der Islamischen Republik] hatte versucht, den Protest am 13.10. zu verbieten. Dieser richtete sich zudem gegen religiösen Extremismus und daran nahmen auch Gewerkschaften, Menschenrechtsaktivist*innen und Feminist*innen teil. Die Polizei griff die Protestierenden vor dem Presseclub von Karatschi und an anderen Stellen an.

Der Präsident des Presseclubs von Karatschi vertrat die Meinung, dass der Versuch eines Protestverbots dort keine Gültigkeit habe, da es sich bei dem Gelände um einen Veranstaltungsort mit garantierter Redefreiheit handele („Hyde Park“ venue) handelt, wo Proteste nicht verboten werden können. Die Polizeiaufsicht hat anscheinend bestätigt, dass dort kein Protestverbot ausgesprochen werden dürfe.

Mittlerweile befinden sich in der Hauptstadt ausländische Delegeationen anlässlich des Gipfeltreffens der „Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit„. Die Polizeibrutalität könnte ein Versuch gewesen sein, unerwünschte Proteste während des Gipfels gewaltsam zu verhindern.

Die IAA verurteilt das Vorgehen von Regierung, Polizei und religiösen Extremist*innen im Zuge dieser Ereignisse. Wir fodern die sofortige Freilassung der Gefangenen und ein Ende der Polizeirepression, sowie der Verletzung der Menschenrechte!

Sekretariat der IAA

Quellle: https://iwa-ait.org/content/release-prisoners

Übersetzung: ASN Köln, asnkoeln.wordpress.com (CC: BY-NC)

Mehr Infos aus Pakistan:
https://anarchosyndikalismus.blackblogs.org/?s=pakistan

Polen: Arbeitskampf beim Lieferdienst Pyszne

Die Basisgewerkschaft Związek Syndykalistów Polski (Sektion der Internationalen Arbeiter*innen-Assoziation) in Polen, hat am 27.09.2024 eine Protestkundgebung bei dem Essens-Lieferdienst „Pyszne“ in Warschau organisiert, der zu „Just Eat Takeaway“ gehört, welcher in Deutschland als „Lieferando“ bekannt ist.

Gewerkschafter*innen-Protest der ZSP-IAA bei Pyszne in Warschau am 27.09.2024 (Foto: ZSP-IAA Warschau, https://www.facebook.com/ZSPZwiazekWielobranzowyWarszawa)

Gegen prekäre Arbeitsbedingungen und Repression von Arbeiter*innen bei Pyszne!

Pyszne ist ein großer Essens-Lieferdienst in Polen, mit dem die ZSP-IAA einen Arbeitskampf begonnen hat. Dabei geht es um aktuell dort Arbeitende, aber auch einige, die gefeuert wurden (darunter ein ZSP-Mitglied), weil sie die Arbeitsbedingungen hinterfragt und kritisiert hatten. Eine Gruppe von Arbeiter*innen, darunter zwei der Gekündigten und eine*r, der momentan keine Stunden in der App mehr bekommen, haben eine Liste von Forderungen an das Unternehmen formuliert. Diese sind:

– Wiedereinstellung und ein Ende der Diskriminierung von Arbeiter*innen wegen ihrer Meinung und Arbeitstätigkeit

– Rücknahme der Änderungen bei den Arbeitsbedingungen, welche zu einer erhöhten Prekarisierung der Essenslieferant*innen geführt haben

– Einführung von garantierten Arbeitsstunden, welche Pyszne in den Stellenanzeigen verspricht, aber nicht umsetzt

– Priorität für die bereits Eingestellten bei der Zuteilung von Arbeitsstunden oder dem Wechsel ihrer Zonen, anstatt immer mehr und mehr anzuwerben

– Erhöhung der Zuschläge für Kurier*innen, besonders für jene, die mit ihren eigenen Motorrollern fahren, denn die derzeit erhaltene Entlohnung deckt nicht die Kosten für Benutzung und Instandhaltung

Ein Protest an dem Pyszne-Hub in Warschau wird organisiert.

Es sollte erwähnt werden, dass es sich nicht um eine kleine Firma handelt, denn Pyszne gehört zu dem international tätigen Unternehmen „Just Eat Takeaway“ [https://de.wikipedia.org/wiki/Just_Eat_Takeaway]. Diese internationale Gruppe von Essens-Lieferdiensten ist rund um den Globus unter verschiedenen Markennamen tätig: In Frankreich, Irland, Spanien und dem Vereinigten Königreich kennt man sie als „Just Eat“, in Österreich und Deutschland als „Lieferando“, in den USA als „Grubhub“, in der Slowakei als „bistro.sk“, in Kanada als „SkipTheDishes“, in Australien als „Menulog“ und in Kolumbien als Partner von „iFood“.

Quelle:

https://zsp.net.pl/against-precarious-working-conditions-and-repression-workers-pyszne

Übersetzung: ASN Köln (asnkoeln.wordpress.com)

CC: BY-NC